Laut UNICEF kämpfen über 70 000 Kindersoldaten in Asien

Jahr für Jahr werden in Südostasien Tausende Kinder neu zum Militärdienst rekrutiert. Oft werden sie gewaltsam dazu gezwungen, sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy bei der Vorstellung der Studie in Bangkok. UNICEF forderte die betroffenen Länder auf, die Rekrutierung von Minderjährigen zu stoppen.

Dem Bericht zufolge werden allein in Birma mehr als 50 000 Jungen und Mädchen als Soldaten missbraucht. Weitere Schwerpunktländer seien Indonesien und die Philippinen. Dabei würden bereits Kinder ab sechs Jahren mit brutalen Ausbildungsmethoden und Folter zu gefügigen Kämpfern und Spionen gemacht.

Einige der rund 70 für die Studie befragten Kindersoldaten aus sechs Ländern berichteten demnach, dass sie mitansehen mussten, wie ihre Familien umgebracht wurden. Andere seien sexuell missbraucht worden.

Die damit verbundenen seelischen und körperlichen Qualen treiben UNICEF zufolge zahlreiche der Kinder in den Selbstmord. Andere blieben über Jahre traumatisiert und hätten Albträume. Über Bildungsprogramme und psychische Hilfe müssten die Betroffenen wieder in die Gesellschaft integriert werden.

UNICEF rief die Regierungen in Asien auf, als ersten Schritt das Zusatzprotokoll zur UNO-Kinderrechtskonvention über Kindersoldaten zu ratifizieren und umzusetzen. Dieses sieht für Soldaten ein Mindestalter von 18 Jahren vor.

(bert/sda)