Lebenslänglich für «Schwarze Witwe» gefordert

Sie soll gemeinsam mit einem 53-jährigen Gelegenheitsarbeiter vier wohlhabende Rentner überwiegend heimtückisch ermordet haben, sagte Staatsanwalt Andreas Buick in seinem Plädoyer vor dem Landgericht im deutschen Göttingen. Für den Mann forderte Buick eine Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren.

Laut Staatsanwaltschaft soll die Frau 1994 einem 74-jährigen Besucher mehrfach Beruhigungsmittel ins Essen gemischt haben. Als er seine ungewohnte Müdigkeit ärztlich untersuchen lassen wollte, soll sie ihren Komplizen aufgefordert haben, den Rentner zu töten, um die Vergabe der Beruhigungsmittel zu vertuschen.

Der Angeklagte bestätigte im Prozess, er habe den Mann in einem Wohnmobil mit einer Plastiktüte erstickt. Buick warf der Frau in diesem Fall Mord «zur Verdeckung einer Straftat», dem Angeklagten dagegen nur Totschlag vor, weil das Opfer bereits bewusstlos gewesen sei, als er den Tötungsvorsatz gefasst habe.

Gleiches Muster

Bis 2000 habe das ungleiche Paar aus dem niedersächsischen Bodenfelde drei weitere Männer zwischen 71 und 84 Jahren auf immer die gleiche Weise heimtückisch ermordet, sagte der Staatsanwalt weiter.

Während der viermonatigen Verhandlung hatte der Angeklagte die Taten gestanden. Ohne seine Aussage seien sie nie aufgedeckt worden, betonte Buick. Die Behauptung der Frau, der Hilfsarbeiter habe alle Morde aus enttäuschter Liebe hinter ihrem Rücken begangen, sei daher unglaubwürdig. Das Urteil wird voraussichtlich am 3. Juli verkündet.

(ht/sda)