Lebenslange Haft für Mörder von Jakob von Metzler gefordert

Die Anklagevertretung sah eine besondere Schwere der Schuld gegeben. Damit würde die Strafe nicht nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil wird für den 28. Juli erwartet.

Für die besondere Schwere der Schuld spricht laut Staatsanwaltschaft, dass der Student die Tat minutiös, gerade zu generalstabsmässig geplant habe.

Der Jurastudent habe auf diese Weise schnell an viel Geld kommen wollen, um seinen luxuriösen Lebensstil im Kreise seiner reichen Freunde weiterführen zu können.

Für einen Mercedes-Benz sei er bereit gewesen, buchstäblich über Leichen zu gehen, sagte Koch. Mit der Ermordung des kleinen Jakob habe er zudem eine weitere Straftat - die Entführung des Elfjährigen und die Erpressung von einer Million Euro Lösegeld von der wohlhabenden Familie von Metzler - verdecken wollen.

Die umstrittenen Gewaltandrohungen der Polizei gegen den Jurastudenten im Verhör sind laut dem zweiten Staatsanwalt, Wilhelm Möllers, zwar ein Verstoss gegen die Menschenrechtskonvention und somit schuldmindernd, könnten die besondere Schwere der Schuld aber nicht aufwiegen.

Der 28-Jährige hatte bereits zu Beginn des Verfahrens im April gestanden, den Frankfurter Bankierssohn entführt, getötet und eine Million Euro Lösegeld erpresst zu haben.

Erst nach langem Lavieren gestand der Angeklagte ein, er habe bei seinem Plan den Tod des Kindes in Kauf genommen: Im Laufe des Prozesses rückte der Täter auch von seiner Aussage ab, er habe geplant, Jakob Alkohol einzuflössen, damit er einen Filmriss bekomme und sich später nicht an den Täter erinnern könne.

(bsk/sda)