Leichtathletik: Adere und Klüft als Glanzpunkte

publiziert: Samstag, 23. Aug 2003 / 21:58 Uhr

Die 30-jährige Äthiopierin Berhane Adere und die 20-jährige Schwedin Karolina Klüft setzten die Highlights am ersten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Stade de France von Paris. Vor rund 50 000 Zuschauern wurden die ersten drei Titel vergeben.

Adere stellte im 10 000-m-Final mit einem grossen Endspurt ihren ersten WM-Titel sicher. 2001 in Edmonton hatte sie hinter ihrer Landsfrau Derartu Tulu Silber gewonnen. Damals gab es einen dreifachen äthiopischen Erfolg, diesmal einen Doppelsieg durch die Afrikanerinnen dank Werknesh Kidane, die in einem langen Schlussfight die Chinesin Yingjie Sun niederrang. Adere wurde in 30:04,18 gestoppt, einer Zeit, die 37 Sekunden (!) unter der Jahres-Weltbestzeit von Kidane liegt und die drittbeste Leistung aller Zeiten darstellt. Nur die Chinesin Junxia Wang (29:31,78/1993) und die britische Europameisterin Paula Radcliffe (30:01,09/2002) waren noch schneller.

In Abwesenheit der verletzten Radcliffe tat die 26-jährige Chinesin Sun am meisten für ein schnelles Rennen. Im Spurt war sie gegen die Äthioperinnen aber chancenlos. Adere hatte in der Schweiz 2001 den Zürcher Silvesterlauf und 2002 die Course de l´Escalade in Genf gewonnen. Ebenso eindrücklich wie Adere zeigte sich die schwedische Europameisterin Carolina Klüft im ersten Teil des Siebenkampfes mit persönlichen Bestleistungen in allen vier Disziplinen und einer klaren Führung vor der französischen Mitfavoritin Eunice Barber. Beim Auftritt der aus Sierra Leone stammenden Barber und anderer Franzosen herrschte Stimmung im Nationalstadion -- sonst eher Trübsinn, selbst wenn ausländische Spitzenleistungen zu registrieren waren.

Dopingbelasteter Kugel-Weltmeister

Das Kugelstossen der Männer endete mit einer Überraschung. Vor zwei Wochen war der 27-jährige Weissrusse Andrej Michnewitsch mit einem Ergebnis von 21,66 auf den 4. Rang der Jahresbestenliste vorgestossen -- kurz nach dem Ende eine zweijährigen Dopingsperre. Diese hatte er sich 2001 als Zehnter der WM in Edmonton eingehandelt. Nun stiess er die Konkurrenz in Grund und Boden. Alle seine vier besten Versuche hätten zum Sieg ausgereicht.

Mit 21,69 im 2. Durchgang notierte Michnewitsch das Siegesresultat und persönliche Bestleistung. Adam Nelson (USA) wiederholte seine 2. Ränge von Sydney (Olympia 2000) und Edmonton mit einer Leistung von 21,26. Bronze ging an den ukrainischen Europameister Juri Belonog (21,10). Der Jahresweltbeste Kevin Toth (USA) musste sich mit Rang 4 begnügen -- und aus dem 4. Titelgewinn für John Godina (USA) wurde gar nichts. Der Titelverteidiger, der in dieser Saison noch nicht recht auf Touren kam, belegte Rang 9 mit 19,84 m. Unangetastet blieb der WM-Rekordstoss von 22,23 m des Schweizer Weltmeisters Werner Günthör aus dem Jahr 1987 in Rom.

Erstes Gold nach Ekuador

Als erster Weltmeister 2003 passierte am Samstagmorgen der 30-jährige Ekuadorianer Jeffersen Perez die Ziellinie im 20-km-Gehen. Dies dank relativ kühler Witterung (bedeckter Himmel) in neuer Weltbestzeit von 1:17:21 Stunden, eine Sekunde unter der bisherigen Bestmarke. Möglicherweise bedeutet Perez´ Zeit sogar bald Weltrekord, denn gemäss IAAF-Beschluss wird die Weltbestleistung im 20-km-Gehen am 1. Januar 2004 in den Status eines Weltrekords erhoben.

Perez hatte bereits 1996 an den Olympischen Spielen in Atlanta für Schlagzeilen gesorgt. Dort holte er im Alter von 22 Jahren als jüngster Geher-Olympiasieger aller Zeiten das erste Olympiagold für sein Heimatland. Favorit Javier Fernandez (Sp), der während 17 km geführt hatte, wurde doppelt besiegt. Als Zweiter verlor er auf Perez 39 Sekunden und seine Weltbestleistung. Bronze ging an den russischen Titelverteidiger Roman Rasskasow.

In den Qualifikationen und Vorläufen des ersten Tages blieben wenige grosse Namen auf der Strecke. In der Kugel-Ausscheidung der Männer am Morgen erwischte es Hallen-Weltmeister Manuel Martinez (Sp) mit 19,78 und den Briten Carl Myerscough (19,51), Zweiter der Jahresliste mit 21,92. Glück benötigte der deutsche Europameister und WM-Zweite von 2001, Ingo Schultz, in den 400-m-Vorläufen.

Als Vierter seiner Serie gelangte er nur über die Zeit (45,55) in die nächste Runde. Seine Landsfrau Franka Dietzsch (35), Weltmeisterin 1999, schied in der Diskus-Qualifikation hingegen mit 59,77 um 10 cm aus. Keine Probleme hatte der jahresbeste Steepler Saif Saaeed Shaheen (ex Stephen Cherono, ex Kenia), der als Vorlaufsieger sicher in den Final einzog und damit Katar auf die Leichtathletik-Weltkarte setzte.

(von Peter A. Frei, Paris /Si)

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