Leichtathletik: Jahresweltbestzeiten durch Kipketer und Ayhan

Das sechste von insgesamt sieben Golden-League-Events war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Wer an allen sieben Stationen gewinnt, partizipiert am 50-kg-Jackpot aus Gold, der rund 750 000 Franken wert ist.

Jones (26) verschaffte sich erst im letzten Streckenviertel des 100-m-Laufs die entscheidende Differenz und liess ihrer Herausforderin und Weltmeisterin Schanna Pintusewitsch (Ukr), mit 10,83 immer noch die Schnellste in dieser Saison, in 10,88 wie schon vor einer Woche in London das Nachsehen, diesmal freilich um nur zwei Hundertstel. Tayna Lawrence (Jam/10,93) und Chryste Gaines (USA/10,94) blieben ebenfalls noch unter elf Sekunden. Im 100-m- Sprint der Männer musste Weltrekordhalter Maurice Greene (USA) in 10,11 diesmal sogar mit dem sechsten Platz vorlieb nehmen. Den Sieg holte Greenes Landsmann Tim Montgomery bei nur leichtem Rückenwind in überzeugenden 9,91.

Auch der in den USA lebende Sanchez musste an seinem 25. Geburtstag über 400 m Hürden härter kämpfen als ihm lieb war. In 47,99 hielt er sich Europarekordhalter Stéphane Diagana (Fr) um nur sechs Hundertstel vom Leib und blieb um 0,64 Sekunden über der von ihm in Zürich aufgestellen Jahresweltbestzeit.

Schon im ersten Rennen resultierte eine Jahresweltbestzeit. Über 10 000 m verbuchte der Kenianer Sammy Kipketer 26:49,38 und lief um gut 30 Sekunden besser als der bisher Schnellste 2002, der Kenianer Albert Chepkurui. Chepkurui figurierte mit 27:19,79 in der Rangliste aller je gelaufenen Zeiten allerdings bloss an 40. Stelle. In Brüssel blieben nun gleich sieben Läufer unter dieser Marke. Kipketer (20), der Junioren-Weltrekordhalter über 3000 m und 5000-m-Sieger von Zürich, wartete zudem mit der neuntbesten 10 000- m-Leistung aller Zeiten auf.

Auch über 1500 m der Frauen fanden in diesem Jahr noch kaum Rennen statt, in denen das Tempo forciert wurde. Die Türkin Süreyya Ayhan (23) bestätigte ihren EM-Titel eindrucksvoll und stellte in 3:57,75 ebenfalls eine Jahresweltbestzeit auf. Der Schweizer Rekord von Anita Weyermann steht seit 1998 bei 3:58,20. Zweite mit schon drei Sekunden Rückstand wurde die Weissrussin Alesja Turowa, die Weltrekordhalterin über 3000 m Steeple. Im 3000-m-Rennen setzte es für Szabo (wie schon an der EM über 1500 m) eine der seltenen Niederlagen ab. Die Europarekordhalterin musste sich um ein Hundertstel der Halbmarathon-Weltmeisterin Berhane Adere (Äth) beugen.

(ms/sda)