Leichtathletik: Schweizer Rekord und Finalplatz für Staffel

publiziert: Sonntag, 7. Mrz 2004 / 19:28 Uhr

Die Schweizer 4x400-m-Staffel hat an den Hallen-WM in Budapest im Vorlauf nach einer taktisch starken Leistung den nationalen Rekord bei 3:09,04 Minuten fixiert. Dieser Wert reichte sogar zur Finalteilnahme, in der wegen der Disqualifikation der USA und dem Sturz eines Bahamas-Läufers Rang 4 resultierte.

Ivan Bitzi überzeugte nur im Vorlauf.
Ivan Bitzi überzeugte nur im Vorlauf.
Das von Mathias Rusterholz gecoachte Quartett hatte am Sonntagmorgen in der Wahl der Taktik wie auch im Wettkampf das Glück auf seiner Seite. Die Schweiz begann mit ihrem stärksten Läufer Alain Rohr. Dieser führte das Feld nach 200 m an und entging so als einziger einer Rempelei, die sämtliche Gegner um fünf bis zehn Meter zurückwarf. Cédric El-Idrissi vermochte den Vorsprung zu halten und auch Martin Leiser übergab als Erster an den Schlussläufer. Andreas Oggenfuss überquerte mit der für ihn sensationellen Abschnittszeit von 46,90 Sekunden als Zweiter die Ziellinie und verwehrte Deutschland um 22 Hundertstel den Finaleinzug.

Der Schweizer Rekord war für das Quartett Rohr, Cédric El-Idrissi, Leiser und Oggenfuss das Minimalziel. Da noch nie eine Schweizer Nationalstaffel unter dem Hallendach angetreten war, klaffte in den Statistiken eine Lücke. Diese hätte nur durch einen Regelverstoss nicht geschlossen werden können. Allerdings musste sich Rusterholz dreieinhalb Stunden gedulden, bis der Rekord tatsächlich feststand. Die engen Platzverhältnisse in der Halle führen beim Wechsel unweigerlich zu einem Gerangel, was in der Regel auch zahlreiche Einsprachen nach sich zieht. So wollte unter anderen Deutschland bei Leiser einen Regelverstoss festgestellt haben, stiess bei der Jury aber auf taube Ohren.

Die gelaufene Zeit von 3:09,04 Minuten ist beachtlich. Zum Hochrechnen einer optimalen 4x400-m-Staffelzeit bei idealem Rennverlauf wird auf internationalem Niveau die Formel "Addierte Einzelzeiten minus zwei Sekunden" angewendet. Dies hätte für die Schweiz, die mit einem Einzel-Durchschnitt von 47,50 zu Buche stand, einen Wert von 3:08 Minuten ergeben. Durch die zwei Rempler, in die Leiser verwickelt war, ging ein Grossteil der fehlenden Sekunde verloren.

Im Sechserfeld im Finallauf war die Kraft nicht mehr vorhanden. Mit 3:12,62 reichten nach dem Lapsus zweier anderer Teams zu Rang vier. Bronze-Team Irland lag allerdings über zwei Sekunden vor der Schweiz.

Enttäuschung spürbar

Ivan Bitzi gelang am Samstag nur der Auftakt nach Mass. In 7,69 über 60 m Hürden senkte er im Vorlauf seine Saisonbestzeit um eine Hundertstelsekunde. In den Halbfinals scheiterte der Horwer in enttäuschenden 7,82 Sekunden. Die Lockerheit des Vorlaufes ging dem Schweizer Meister in der 2. Runde abhanden. Als Letztklassierter seiner allerdings hochkarätigen Serie blieb er im Ziel ziemlich ratlos. Kommunikationsprobleme mit den Organisatoren wollte Bitzi nicht als alleinige Ausrede gelten lassen. Wegen eines gutgeheissenen Protests wurden die Felder aufgrund der fehlenden Bahn -- 17 statt 16 Läufer in den Halbfinals -- kurzfristig umgestellt. Der Schweizer erfuhr erst zehn Minuten vor dem vermeintlichen Start, dass er wesentlich später an der Reihe sein wird.

Noch am Vormittag hatte alles besser ausgesehen. Mit einem technisch sauberen Lauf fing der Luzerner auf den letzten drei Hürden noch zwei Konkurrenten ab. Als Dritter qualifizierte sich der Webpublisher direkt für die nächste Runde. Der Start gelang zwar nicht wunschgemäss. Bitzi hielt sich leicht zurück, da nach dem Fehlstart eines Konkurrenten ein zweites Vergehen im Startblock gleich zum Ausschluss geführt hätte. Doch: "Wer am frühen Morgen Saisonbestzeit läuft, der darf sich nicht beklagen", bilanzierte der 29-Jährige. Am Abend hätte er seinen Schweizer Rekord von 7,62 um mindestens eine Hundertstel unterbieten müssen, um in den Endlauf vorzustossen.

Die Halbfinal-Qualifikation der Top 16 durfte von Bitzi nicht vorbehaltlos erwartet werden. Unter den 32 gemeldeten Läufern figurierte er an 18. Stelle. Der Cut für die Vorschlussrunde lag heuer für die zeitbesten Loser bei 7,72 Sekunden, was für die Dichte des Feldes spricht. Noch vor einem Jahr in Birmingham (Gb) oder vor drei Jahren in Lissabon (Por) waren bloss 7,79 resp. 7,80 Sekunden erforderlich gewesen. Die Finalqualifikation ging bei den letzten zwei Hallen-WM mit Zeiten 7,68 und 7,65 über den Tisch. Diese Werte wurde in Budapest auf 7,61 gedrückt, obwohl mit dem Ausscheiden von Duane Ross (USA) -- Sturz mit Handbruch -- ein Favorit frühzeitig auf der Strecke blieb.

(rr/Si)

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