Leichtathletik: Wiederaufstieg mit beiden Equipen gefordert

publiziert: Donnerstag, 19. Jun 2003 / 21:05 Uhr

Mit 800-m-Weltmeister André Bucher als Aushängeschild streben die Schweizer Equipen beim Europacup der schwächsten Nationen in Aarhus (Dä) den sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Liga an. Bucher läuft 2003 erstmals wettkampfmässig gegen die Uhr.

Aushängeschild André Bucher.
Aushängeschild André Bucher.
"Ich fühle mich bereit", erklärte Bucher umittelbar vor der Abreise in Zürich. Er habe die letzten fünf Wochen im Training voll belastet und im Stützpunkt in St. Moritz ideale Bedingungen vorgefunden. Der Luzerner erachtet den Lauf am Sonntagnachmittag neun Monate nach seinem letzten Wettkampf-Einsatz beim Weltcup in Madrid (1:45,34) als ideal. "Das Rennen wird nicht allzu schnell sein und gibt mir die Möglichkeit, den Rhythmus selbst zu bestimmen."

Bucher trifft in seinem Lauf gemäss Nennliste kaum auf ernsthafte Gegner. Einzig der Ire James Nolan hat heuer bislang die Marke von 1:48 durchbrochen. Der 800-m-Weltmeister wagt bezüglich Endzeit keine Prognose. "Ich sollte aber über die physischen und taktischen Möglichkeiten verfügen, um den Lauf zu gewinnen."

"Jeder Athlet braucht einige Rennen, damit sich die Topform einstellt", dämpfte Bucher allzuhohe Erwartungen. Er wolle nun vor dem erneuten Trainingslager in St. Moritz vom 14. Juli bis 9. August primär abtasten, in welchen Bereichen er noch Defizite aufweise.

Zurück unter die 24 Besten

Unter anderem die 8 Rangpunkte Buchers sollen den Schweizer Männern helfen, die Schmach von Sevilla zu tilgen. Dort waren sie 2002 eher unerwartet abgestiegen und gehören somit erstmals seit 1994 nicht mehr zu den 24 besten Teams Europas. Die Frauen waren zuletzt 2001 drittklassig.

Um aufzusteigen, müssen die Schweizer Equipen in den je acht Nationen umfassenden Feldern mindestens Zweite werden. Die heftigste Gegenwehr dürfte den Männer aus Irland und Österreich erwachsen. Nach Bucher gelten gemäss Papierform Daniel Dubois (100 m), Philipp Bandi (5000 m), Cédric El-Idrissi (400 m Hürden), Martin Sauffer (Hoch), Boris Zengaffinen (Stab) und Samuele Dazio (Hammer) als Favoriten.

Die Frauen, die über weniger Potenzial verfügen, dürften sich insbesondere mit Gastgeber Dänemark, Norwegen und Österreich duellieren. In den 20 Disziplinen sind nur Mirja Jenni-Moser (5000 m) und Céline Neuenschwander (Hammer) topgesetzt.

Limitenjagd

Der Europacup bietet mehreren der 21 Athletinnen und 23 Athleten die Gelegenheit, die Fahrkarte zu den Weltmeisterschaften nach Paris zu lösen. Bei günstigen Verhältnissen kommen die 100-m-Asse Martina Feusi und Dubois sowie Hürdensprinter Ivan Bitzi in Frage. 800-m-Spezialistin Anita Brägger oder der erstaunlich starke 400-m-Hürdenläufer El-Idrissi sind ebenfalls für einen Exploit gut. Brägger kann voraussichtlich nicht auf die Dienste der WM-Zweiten Stephanie Graf zählen, die über 400 m gemeldet ist.

Neben Bucher und Graf wird mit dem Diskus-Olympiasieger Virgilijus Alekna (Lit) ein dritter Top-Athlet in der zweitgrössten Stadt Dänemarks antreten.

Russinnen zum Siebenten

Bei den je acht Top-Nationen in der Super League in Florenz gelten Frankreich (Männer) und Russland (Frauen) als Favoriten. Aufgrund der Saisonbestleistungen hochgerechnet, müsste bei den Männer Frankreich mit 118 Punkten vor Deutschland (105) und Grossbritannien (101) gewinnen. Die Frauen aus Russland (134) dürften zum siebenten Mal in Serie triumphieren. Deutschland (108), Frankreich (95) und Italien (82) kämpfen um die weiteren Podestplätze.

von Hans Leuenberger

Teilnehmende Nationen

Männer: Schweiz, Österreich, Island, Lettland, Luxemburg, Irland, Litauen und Kleinststaaten. --

Frauen: Schweiz, Österreich, Island, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Dänemark und Kleinststaaten.

Modus

20 Disziplinen. -- Für einen Sieg werden 8, für Rang zwei 7, für Rang drei 6 Punkte usw. vergeben. -- Zwei Erstklassierte steigen in die 1. Liga auf.

Die Schweizer Selektionen

Männer

100 m: Daniel Dubois (LC Zürich/persönliche Saisonbestleistung 10/41). -- 200 m: Thomas Zaugg (Stade Genève/21,13). -- 400 m: Pierre Lavanchy (Lausanne-Sports 47/86). -- 800 m: André Bucher (LR Beromünster/-). -- 1500 m: Daniel Vögeli (ST Bern/3:45,81). -- 3000 m: David Flückiger (LC Rapperswil-Jona/8:18,11). -- 5000 m: Philipp Bandi (GG Bern/13:49,75). -- 110 m Hürden: Ivan Bitzi (LV Horw/13,82). -- 400 m Hürden: Cédric El-Idrissi (ST Bern/49,85). -- 3000 m Steeple: Christian Belz (ST Bern/8:28,72).

Hoch: Martin Stauffer (LC Zürich/2,27). -- Weit: Wolfgang Ebner (TVU Zürich/7,78). -- Drei: Michael Wyss (TVL Bern/15,07). -- Stab: Boris Zengaffinen (GG Bern/5,00). -- Kugel: Roger Strasser (TV Wohlen AG/-). -- Diskus: Christoph Wasem (TVL Bern/45,56). -- Speer: Stefan Müller (LV Winterthur 75,57). -- Hammer: Samuele Dazio (Virtus Locarno/73,64).

4x100 m: Harry Thonney (Stade Genève), Thomas Zaugg (Stade Genève), Andreas Oggier (LC Zürich), Cédric Nabe (Stade Genève), 39.97. -- 4x400 m: Martin Leiser (BTV Aarau), Cédric El-Idrissi (ST Bern), Andreas Oggenfuss (LCB St. Gallen), Pierre Lavanchy (Lausanne-Sports).

Frauen

100 m: Martina Feusi (LC Zürich/11,43). -- 200 m: Simone Murer (STV Willisau/24,54). -- 400 m: Martina Naef (LAC TV Opfikon/53,86). -- 800 m: Anita Brägger (ST Bern/2:02,77). -- 1500 m: Christina Carruzzo (CA Sion/4:19,47). -- 3000 m: Vera Notz-Umberg (Stade Genève/9:16,79). -- 5000 m: Mirja Jenni-Moser (TVL Bern/15:55,16). -- 100 m Hürden: Sylvie Dufour (ST Bern/13,82). -- 400 m Hürden: Regina Sonderegger (ST Bern/62,02). -- 3000 m Steeple: Andrea Etter (ST Bern/-).

Hoch: Corinne Müller (TVU Zürich/1,87). -- Weit: Barbara Leuthard (TV Ibach/5,95). -- Drei: Laura Imberti (SFG Chiasso/12,87). -- Stab: Petra Pechstein (LC Basel/3,95). -- Kugel: Karin Hagmann (Hochwacht Zug/14,16). -- Diskus: Hagmann 52,27. -- Speer: Dufour 40,41. -- Hammer: Céline Neuenschwander (CA Vétroz/59,09).

4x100 m: Barbara Morza (SFG Chiasso), Jessica Kilian (LC Zürich), Barbara Leuthard (TV Ibach), Renate Kohler (LV Langenthal), 45,62. -- 4x400 m: Martina Naef (LAC TV Opfikon), Laura Gerber (Cova Nyon), Simone Murer (STV Willisau), Anita Brägger (ST Bern).

(bert/Si)

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