Lettland führt als 18. Land den Euro ein
publiziert: Sonntag, 29. Dez 2013 / 22:28 Uhr
In Umfragen waren bis zuletzt die Hälfte der Befragten gegen den Euro.
In Lettland laufen die letzten Vorbereitungen für die Einführung des Euro. Obwohl das baltische Land die Kriterien für den Eintritt in die Euro-Zone souverän einhalten kann, erfüllt der bevorstehende Abschied vom Lats die Bevölkerung mit Wehmut.
Denn der Lats gilt auch als Symbol für die 1991 wiedererlangte Unabhängigkeit von der Sowjetunion, der Lettland nach dem Zweiten Weltkrieg wider Willen angehörte. Im März 1993 eingeführt, war die Währung ein zentrales Reformelement beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft.
In historischer Anknüpfung an die Zwischenkriegszeit nannte man sie Lats - bereits von 1922 bis 1941 waren Geldstücke unter diesem Namen im Umlauf. Neben der Angst vor höheren Preisen gilt die emotionale Bindung an den Lats denn auch als Hauptgrund für die anhaltende Euro-Skepsis in der Bevölkerung.
In Umfragen des lettischen Meinungsforschungsinstituts SKDS waren bis zuletzt die Hälfte der Befragten gegen den Euro. Dennoch wird vom 1. Januar auch in Lettland mit dem Euro bezahlt. Der Beitritt des Landes in die Eurozone wird in der Silvesternacht mit einem grossen Feuerwerk gefeiert.
«Die Einführung des Euro wird positiv für Lettland sein, sie wird einen Beitrag für die Wirtschaft und das Wohlergehen der Menschen leisten», beschreibt Noch-Ministerpräsident Valdis Dombrovskis die Vorteile des Beitritts zur Eurozone. Er ist nach dem Einsturz des Daches eines Einkaufszentrums unlängst von seinem Amt zurückgetreten.
Für Zentralbankchef Ilmars Rimsevics bedeutet der Euro die vollwertige Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion und die «tiefgreifende und unwiderrufliche Integration Lettlands in Europa - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch». Auch aus Brüssel wird die Euro-Einführung in Lettland als «historischer Moment» begrüsst.
Werbespots und Starter-Kits
Damit sich die gut zwei Millionen Bürger Lettlands an die neue Währung gewöhnen können, hat die Regierung im Dezember 800'000 Starter-Kits - Plastiksäckchen mit je 45 Euromünzen im Wert von 14,32 Euro - in Umlauf gebracht. Anders als bei der in Rekordzeit vergriffenen letzten Sonderprägung des Lats bildeten sich deswegen aber nur vereinzelt Schlangen vor den Bankschaltern.
Mit dem Versprechen «Euro. Lettland wächst» versucht die Regierung, in Fernsehspots und Anzeigen zwar der Bevölkerung die Gemeinschaftswährung schmackhaft zu machen. Und selbst das Motiv der lettischen Ein- und Zwei-Euro-Münzen soll es den Leuten leichter machen, die neue Währung zu akzeptieren.
Doch die auf die Münzen geprägte Lettin in Landestracht, die während der ersten Unabhängigkeit bereits die Fünf-Lats-Münze zierte, mindern die Skepsis keineswegs. Stattdessen füllen sich zumindest gewisse Letten aus Angst vor einer Teuerung ihre Vorratsschränke. Und das Abschiedslied «Paldies Latinam» (Danke kleiner Lats) wurde in Lettland zu einem Internet-Hit.
In historischer Anknüpfung an die Zwischenkriegszeit nannte man sie Lats - bereits von 1922 bis 1941 waren Geldstücke unter diesem Namen im Umlauf. Neben der Angst vor höheren Preisen gilt die emotionale Bindung an den Lats denn auch als Hauptgrund für die anhaltende Euro-Skepsis in der Bevölkerung.
In Umfragen des lettischen Meinungsforschungsinstituts SKDS waren bis zuletzt die Hälfte der Befragten gegen den Euro. Dennoch wird vom 1. Januar auch in Lettland mit dem Euro bezahlt. Der Beitritt des Landes in die Eurozone wird in der Silvesternacht mit einem grossen Feuerwerk gefeiert.
«Die Einführung des Euro wird positiv für Lettland sein, sie wird einen Beitrag für die Wirtschaft und das Wohlergehen der Menschen leisten», beschreibt Noch-Ministerpräsident Valdis Dombrovskis die Vorteile des Beitritts zur Eurozone. Er ist nach dem Einsturz des Daches eines Einkaufszentrums unlängst von seinem Amt zurückgetreten.
Für Zentralbankchef Ilmars Rimsevics bedeutet der Euro die vollwertige Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion und die «tiefgreifende und unwiderrufliche Integration Lettlands in Europa - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch». Auch aus Brüssel wird die Euro-Einführung in Lettland als «historischer Moment» begrüsst.
Werbespots und Starter-Kits
Damit sich die gut zwei Millionen Bürger Lettlands an die neue Währung gewöhnen können, hat die Regierung im Dezember 800'000 Starter-Kits - Plastiksäckchen mit je 45 Euromünzen im Wert von 14,32 Euro - in Umlauf gebracht. Anders als bei der in Rekordzeit vergriffenen letzten Sonderprägung des Lats bildeten sich deswegen aber nur vereinzelt Schlangen vor den Bankschaltern.
Mit dem Versprechen «Euro. Lettland wächst» versucht die Regierung, in Fernsehspots und Anzeigen zwar der Bevölkerung die Gemeinschaftswährung schmackhaft zu machen. Und selbst das Motiv der lettischen Ein- und Zwei-Euro-Münzen soll es den Leuten leichter machen, die neue Währung zu akzeptieren.
Doch die auf die Münzen geprägte Lettin in Landestracht, die während der ersten Unabhängigkeit bereits die Fünf-Lats-Münze zierte, mindern die Skepsis keineswegs. Stattdessen füllen sich zumindest gewisse Letten aus Angst vor einer Teuerung ihre Vorratsschränke. Und das Abschiedslied «Paldies Latinam» (Danke kleiner Lats) wurde in Lettland zu einem Internet-Hit.
(fest/sda)
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