Leuthard mit Kritik an economiesuisse

Leuthard rügt economiesuisse zum Thema Atom-Ausstieg

publiziert: Sonntag, 18. Sep 2011 / 09:30 Uhr
Energieministerin Doris Leuthard
Energieministerin Doris Leuthard

Bern - Vor dem Entscheid des Ständerates pocht Energieministerin Doris Leuthard auf einen Atomausstieg ohne Wenn und Aber. In einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag» kritisiert sie das Vorhaben bürgerlicher Ständeräte, die AKWs neuer Generation zulassen möchten.

8 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
AtomkraftAtomkraft
«Es ist sehr schwer zu umschreiben, was eine neue Generation von Kernkraftwerken wäre, die man bauen dürfte», sagte Leuthard. «Mir scheint schwierig zu sein, dies in einem Gesetz zu definieren.» Von einem «Technologieverbot», wie Kritiker den bundesrätlichen Vorschlag nennen, will Leuthard nichts wissen: «Dieses Wort hat economiesuisse in die Welt gesetzt. Der Bundesrat sprach nie von Technologieverbot.» Fakt sei einfach: «Die Kernenergie ist auf absehbare Zeit keine Zukunftstechnologie.»

Leuthard betont in dem Interview zudem: «Wird das Gesetz abgeschwächt, hat man weder Fisch noch Vogel. Die Verbesserung der Energieeffizienz, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien - das kommt nicht von selbst: Dazu braucht es einen klaren politischen Willen.»

Weiter kritisiert die Bundesrätin den Nationalratsbeschluss, wonach das Armeebudget um 600 Millionen Franken erhöht werden soll. «Der Bundesrat steht zur Armee, aber warum soll sie nun plötzlich eine halbe Milliarde Franken mehr kosten? Schaut man sich das Sorgenbarometer der Bevölkerung an, bin ich nicht sicher, ob hier die richtigen Prioritäten für Investitionen gesetzt werden.»

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 6 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Atomausstieg könnte die ... mehr lesen 24
Laut Studienverfasser führt der Atomausstieg zu massivsten Energiekosten für die Wirtschaft, da der Stromkonsum ansteigen werde.
Gerold Bührer ist überzeugt, dass es Gaskraftwerke brauche, um die 40 Prozent Atomstrom in der Schweiz zu ersetzen.
Bern - Ein Jahr nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hat economiesuisse-Präsident Gerold Bührer erstmals angedeutet, dass der Wirtschaftsdachverband den von Bundesrat und ... mehr lesen 14
Bern - Ein halbes Jahr nach der ... mehr lesen
Atomenergie - ja oder nein?
Keine Rahmenbewilligungen für den Bau neuer Atomkraftwerke.
Bern - Am Mittwoch entscheidet der ... mehr lesen 21
Rorschacherberg - Die St. Galler ... mehr lesen 6
Auch der Kanton St. Gallen will sich von der ATomenergie abwenden.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Blick auf das Kernkraftwerk Gösgen.
Bern - Der Bundesrat möchte den ... mehr lesen
Hoffnung auf sichere Technologien. Den Atommüll kann man ja ausser Landes schaffen.
Bern - Die Energiekommission des ... mehr lesen 6
Pokal
Einen Pokal hat Doris verdient schon nur dafür, dass sie den Mut hat, öffentlich mal etwas zu kritisieren, dass vom allmächtigen Economiesuisse Verband verkündet wird.

Dieser Verband diktiert nämlich den Bürgerlichen was sie zu tun haben.

Die ganz klar Linie die Leuthard in der Atom-Ausstiegsdebatte führt ist zu beglückwünschen.

Ob dieser Ausstieg gut ist oder nicht sei jetzt mal dahingestellt.

Aber ich wünschte mir mehr BR und Parlamentarier hätten immer so eine klare Linie und würden sich nicht immer von Economiesuisse sagen lassen was sie tun sollen.
Christlich verordnetes "Sparen"
Zitat: "Die Verbesserung der Energieeffizienz, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien - das kommt nicht von selbst: Dazu braucht es einen klaren politischen Willen"

Ein Satz, der so nur von Politikern ausgesprochen werden kann, die ihre Politik im Hinterkämmerchen ohne das Volk machen.
Zur Erinnerung, Frau Bundesrätin: In der Schweiz muss der politische Wille letztendlich vom Souverän kommen, nicht von Verbänden, Interessenvertretern und Parteistrategen.
Dafür aber ist nicht einmal eine Volksbefragung notwendig. Diese würde wahrscheinlich kein reelles Abbild des TATSAECHLICHEN Willens liefern, denn auf dem Papier ist jeder gern einmal gegen die unpopuläre Kernenergienutzung und für Einschränkungen.
Wie es wirklich mit dem Volkswillen dazu aussieht, das erkennt man doch an den Verbrauchszahlen, sowie an der Bereitschaft, auf elektrisch betriebene Geräte zu verzichten oder ins Portemonnaie zu greifen, um sich neue Geräte anzuschaffen.

Sie wissen ganz genau, dass auf diese Weise höchstens sehr langfristig Verbrauchseinsparungen zu erreichen wären, das nennen Sie ja "das kommt nicht von selbst."
Sie wissen auch ganz genau, dass es unter anderem IHRE Partei ist, deren Wähler sich als allerletzte berufen fühlen, auf Luxus zu verzichten. Und als selbsternannte "Familien"-Partei werden Sie wohl kaum Ihren Schäfchen abverlangen, ihren Kindern keine Computer, TVs, IPhones und dergleichen Pipapo zur Verfügung zu stellen... mit anderen Worten: Sie predigen Wasser und trinken Wein. Und damit auch sichergestellt ist, dass Ihre Schäfchen auch in Zukunft Wein trinken können, bauen Sie auf den Faktor "Verteuerung, von oben verordnet" - Ihre Schäfchen verfügen ja über das nötige Kleingeld.

In Deutschland vermögen Hartz-IV-Empfänger heute schon nicht mehr, die Stromrechnungen zu bezahlen. Darum haben ja auch die Fälle von "Stromdiebstahl" (durch wild verlegte Kabel) rasant zugenommen. Man muss sich immer vergegenwärtigen, was es heisst, keinen Strom zu haben: Kein Licht, kein Kochherd, kein Backofen. Und auch kalte Küche bleibt aus ohne Kühlschrank.

Auf diese Weise lässt sich natürlich "sparen". Deutschland macht es vor. NOCH gibt es genügend Stromreserven in Westeuropa, so werden wir wohl nicht mitbekommen, wieviel davon in naher Zukunft nach Deutschland importiert werden muss, und wohl auch nicht, wievielen der Zahltag dafür bald nicht mehr reichen wird.
Wenn ich noch unsicher war,
dann ist damit für mich klar, dass ich auch die CVP nicht wählen kann.
Ein Fähnchen im Wind, das sich aus populistischen Gründen gegen die Armee und für einen Atomaustieg ausspricht. Dank an diejenigen in der CVP, die doch noch bei der Abstimmung zur vernunft zurückgefunden haben.

Kernkraftwerke abzuschaffen, ohne eine Alternative anbieten zu können, ist für den Werkplatz Schweiz eine unplanbare Katastrophe.
Unsere Wirtschaft läuft gut, auch weil wir noch eine sichere und günstige Energieversorgung haben.

Wir können diesen Winter sehr gut in Deutschland mitverfolgen, was es heisst, auf teuren und knappen Strom angewiesen zu sein.
Ein Politiker meinte offen, es sei nicht sicher, ob die Stomversorgung im Winter reibungslos klappt.

Merkel hat nämlich genau das gemacht, was Leuthardt - dank sei dem Parlament - nicht gelungen ist. Um bei Links/Grün noch ein paar Stimmen abzuzocken, zwingt sie die Wirtschaft dazu, höhere Energiekosten einzuplanen.

Verantwortungslos.

Die alternativen Energieträger in der Schweiz liefern gerade mal 1 hochsubventioniertes Prozent. Und das auf absehbare Zeit.

Das wir uns recht verstehen. Ich find's gut, dass wir in der Schweiz nach Alternativen forschen und auch auf diesem Gebiet führend sind.
Aber wir werden in der Schweiz keine sichere Stromversorgung aufgrund von Solar- und Windtechnik hinbekommen. Diese Energieerzeugung ist nicht geschaffen für die Topographie und das Klima unseres Landes.
Die Kernenergie...
...und ihre ahnungslosen Gegner.

Zitat: "Fakt ist einfach: Die Kernenergie ist auf absehbare Zeit keine Zukunftstechnologie."

Ich könnte jetzt gemein sein und fragen:

Liebe Frau Bundesrätin und (weniger) liebe Kernkraftgegner...

...woher glauben Sie, stammt die Erdwärme?

Raten Sie mal selbst. Und wenn Sie im Raten nicht gut sind, fragen Sie doch einfach mal nach. Aber bitte nicht irgendeinen Dussel von Eurer Seite.

Bei der Photovoltaik dürfte es einigen langsam klar geworden sein, dass sie aus dem grössten Kernreaktor stammt, der sich in gefährlich naher Umgebung von uns befindet, keinen Schalter hat und nie zurückgebaut werden kann. Ausserdem wird er (die Sonne) in "absehbarer" Zeit explodieren, wenn genügend Masse aufgebraucht worden ist.
Dass aber die Erdwärme (tschuldigung, nennt sich ja geschwollen Geothermie) auch nichts anderes als natürliche Kernkraft ist, tja, das wissen wohl viele "Kernkraft"-Gegner nicht. Die beim Zerfall frei werdende Energie ist die Hauptquelle der Erdwärme. Pro Kubikkilometer Granit wird dabei immerhin fast 3 kW umgesetzt.

Und genau DARUM ist es falsch, die Kernenergie zu verteufeln. Letzten Endes ist sie ja DER Motor der Natur. Wir Menschen machen sie uns seit bald 100 Jahren zu Nutzen. Und die Tatsache, dass unsere alten Generation II - Kraftwerke nicht der Technik letzter Schrei sind, sollte, DARF kein Grund sein, auf diese Technik einfach auf Vorrat zu verzichten.
Mit dieser Grundhaltung würde heute kein Mensch mit einem Auto fahren können, noch mit der Eisenbahn. Die wollte man im vorletzten Jahrhundert verbieten, weil sie die Menschheit gefährde und es NIE möglich sein werde, die gefahrenen Geschwindigkeiten im Griff zu haben.
Als wenn man . . .
. . . die Spitäler abschaffen würde, ohne die medizinische Versorgung im Voraus zu gewährleisten. Das ist wie wenn man das Benzin verbieten würde, ohne klare Lösungen für den lebensnotwendigen Verkehr zu planen. Es wäre das Gleiche, wenn man die Armee abschaffen würde, ohne für den Notfall gerüstet zu sein. Noch nie in der Geschichte der Schweiz wurde ein so weitgreifender Entscheid gefällt, ohne den Ersatz im Voraus zu definieren. Klar schafft dieses Verhalten Impulse für einen Umstieg, aber was kommt da auf die Bevölkerung zu? An Kosten, Entbehrungen, Abschaltungen oder im besten Fall an umstrittenen Importen aus hochkritischen Anlagen in Frankreich (und dies bei häufigen Westwindlagen). Doris Leuthard kann momentan nicht anders handeln, aber daran erkennt man auch die Tragweite der Problematik in der sich unser Land befindet.
Definition von absehbar
... ist das grosse Problem bei dieser Diskussion. Ist absehbar in 10, 20 oder 50 Jahren? Und wenn absehbar plötzlich in weite Ferne rückt, was macht man dann? Alle Gesetze aus dem Leuthardschen Aktionismus rückgängig? Da kann man es doch gleich lassen, sie überhaupt zu machen.

Atomkraft

Produkte passend zum Thema
DVD - Komödie
AM TAG ALS BOBBY EWING STARB - DVD - Komödie
Regisseur: Lars Jessen - Actors: Peter Lohmeyer, Gabriela Maria Schmei ...
20.-
Nach weiteren Produkten zu "Atomkraft" suchen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Publinews Ab dem 1. Januar 2024 wird der Bundesrat eine Verordnung namens «KFZ-Verordnung» einführen, die sich mit dem ... mehr lesen  
Die KFZ-Bekanntmachung und -Verordnung sollen  wettbewerbsschädliche Absprachen verhindern und eine Abschottung des schweizerischen Automobilmarktes verhindern.
Frankreich und die Schweiz einigten sich darauf, dass Telearbeit, die sich auf 40 Prozent der Arbeitszeit beschränkt, weder Auswirkungen auf den Grenzgängerstatus, noch auf die damit verbundenen Einkommensbesteuerungsregelungen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit im Wohnsitzstaat der Arbeitnehmenden hat.
Buchhaltung Die Schweiz und Frankreich haben sich auf eine Lösung für die Besteuerung des Einkommens des Homeoffice geeinigt: ... mehr lesen  
Der Bundesrat baut die Internet-Geschwindigkeit in der Grundversorgung aus. Ab 2024 wird die Grundversorgung neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s umfassen. Der Bundesrat hat am 16. Dezember 2022 die entsprechende Revision der Verordnung über Fernmeldedienste gutgeheissen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 11°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 10°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 9°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 10°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
Luzern 12°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 13°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 16°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten