Liebe zu scharfem Essen ist Masochismus

publiziert: Freitag, 1. Okt 2010 / 12:44 Uhr
Der höchste noch erträgliche Schärfegrad ist der Beste. (Symbolbild)
Der höchste noch erträgliche Schärfegrad ist der Beste. (Symbolbild)

Menschen suchen gezielt den Schmerz, den scharf gewürzte Nahrung, doch auch bereits Getränke mit Kohlensäure auslösen. «Eine gutartige Form des Masochismus ist hier im Spiel», behauptet der Ernährungspsychologe Paul Rozin von der University of Pennsylvenia in der New York Times.

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Scharfes und Prickelndes bringt wohl auch gesundheitliche Vorteile. Diese könnten aber alleine noch nicht die Vorliebe vieler für Scharfes erklären, so der Experte.

Kohlensäure wirkt wie Scharfes

Wie grossen Reiz Scharfes auf uns ausübt, zeigte Rozin in einem Chili-Testessen. Er steigerte dabei die verabreichte Schärfe graduell bis zu dem Punkt, an dem seine Versuchspersonen den Stechschmerz nicht mehr ertrugen und aufgaben. Als er sie nach dem jeweils besten Schärfegrad befragte, so war dies die jeweils höchste noch erträgliche Schärfe.

Doch auch hinter dem Trinken von prickelnden Getränken steckt ein bisschen Macho-Gehabe, behauptet Emily Liman von der University of Southern California im «Journal of Neuroscience». Bei Mäusen konnten sie zeigen, dass auch Kohlensäure einen Rezeptorgen namens TRPA1 aktiviert. Diese Sinneszellen sind für die Wahrnehmung von scharfem Senf, Meerrettich oder Chili zuständig. Auch Limonade, Mineral und andere prickelnde Getränke lösen somit Schmerz-ähnliche Reize aus - besonders wenn die Kohlensäure konzentriert ist.

Schmerz mit Vorteilen

Was bei scharfem Essen passiert, verdeutlicht der Molekulargenetiker Maik Behrens vom Institut für Ernährungsforschung. «Bestimmte Nervenfasern auf der Zunge, die vom Trigeminus-Nerv ausgehen, enthalten auf Hitze, Kälte und Irritation empfindliche Proteine. Die im Chili enthaltene Substanz Capsaicin aktiviert das Hitzegefühl, weshalb auch im englischen Scharfes als 'hot' bezeichnet wird.» Das ausgelöste Irritationsgefühl sei mit einem erträglichem Schmerz durchaus vergleichbar, so Behrens.

Warum wir diesen Schmerz so gerne ertragen, beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Bekannt sind bisher Auswirkungen auf die Gesundheit. So deutet etwa Prickeln auf eine intakte und somit bedenkenlose Flüssigkeit. Chili senkt den Blutdruck, wirkt antibakteriell und vermehrt die Speichelbildung. Das ist besonders bei eintöniger Ernährung wichtig, etwa bei den Kulturen, bei denen Mais und Reis im Menüplan vorherrschen. Andere Forscher konnten zeigen, dass Chili auch Schmerz beseitigen kann.

(bert/pte)

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