Liechtenstein war kein Hort für Nazi-Gelder

publiziert: Mittwoch, 13. Apr 2005 / 13:39 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 13. Apr 2005 / 14:38 Uhr

Vaduz - Die Nazis haben im Zweiten Weltkrieg weder Geld, noch Gold oder Raubkunst in Liechtenstein gehortet. Wie in der Schweiz wurden Flüchtlinge aufgenommen, aber auch an der Grenze zurückgewiesen.

Das Fürstentum Liechtenstein blieb im 2. Weltkrieg sauber. Bild: Vaduz.
Das Fürstentum Liechtenstein blieb im 2. Weltkrieg sauber. Bild: Vaduz.
Weiterführende Links zur Meldung:

Kommissionsergebnisse auf liechtenstein.li
Detaillierte Forschungsergebnisse der unabhängigen Historikerkommission.
www.liechtenstein.li/fl-portal-aktuell?newsid=11778

Diese Schlüsse hat nach knapp vierjähriger Arbeit eine sechsköpfige, international besetzte Historikerkommission gezogen, welche ihre Ergebnisse in Vaduz präsentierte. Das Gremium entspricht der Bergier-Kommission, welche die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg durchleuchtet hat.

Die Fachleute unter der Leitung des im Fürstentum lebenden Schweizer Historikers Peter Geiger klärten vor allem ab, ob den Nazis geholfen wurde, Vermögenswerte zu verstecken oder zu verschieben. Vom Jüdischen Weltkongress war das behauptet worden.

Zur NS-Zeit nur zwei Banken

Zur NS-Zeit gab es erst zwei Banken im Land, die Liechtensteinische Landesbank (LLB) und die Bank in Liechtenstein (BIL), die heutige LGT, die der Fürstenfamilie gehört. Laut Schlussbericht dienten die beiden Geldinstitute weder dem Deutschen Reich noch NS-Grössen als Kapitalhort oder Devisendrehscheibe.

Auch betrieben die Banken keinen Goldhandel mit dem Reich. Sie unterhielten aber Geschäftsbeziehungen mit Partnern im Reichsgebiet. Zudem verwalteten sie Vermögen von Personen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.

Ein einziges nachrichtenloses Konto eines NS-Verfolgten wurde bei der Bank in Liechtenstein ermittelt. Der Inhaber war 1938 nach New York geflohen und 1949 in Jerusalem gestorben.

Keine Kunstwerke

Weiter stellte die Kommission keine von den Nazis geraubten Kunstwerke in liechtensteinischen Sammlungen fest. Hinweise, dass Raubkunst verschoben worden wäre, fanden sich ebenfalls nicht.

Zwischen 1933 und 1945 wurden etwa 400 Flüchtlinge, in der Mehrzahl Juden, aufgenommen. Zudem erhielten 144 jüdische Personen gegen hohe Gebühren das Bürgerrecht. Die Flüchtlingspolitik sei weitgehend von der Schweiz bestimmt und mit ihr koordiniert worden, heisst es im Bericht.

2300 Flüchtlinge zurückgewiesen

Rund 2300 Flüchtlinge wurden 1938 und 1939 an der Grenze, die von Schweizer Beamten kontrolliert wurde, zurückgewiesen.

Der mehrere hundert Seiten umfassende Schlussbericht samt Einzelstudien wird im Sommer in Buchform publiziert. Mit den Ergebnissen wird sich auch das Liechtensteiner Parlament, der Landtag, befassen.

(fest/sda)

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