Sturm auf britische Botschaft

London weist iranische Diplomaten aus

publiziert: Mittwoch, 30. Nov 2011 / 09:05 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Nov 2011 / 17:54 Uhr
Der britische Aussenminister William Hague - England droht mit «ernsten Konsequenzen».
Der britische Aussenminister William Hague - England droht mit «ernsten Konsequenzen».

Teheran - Die diplomatischen Beziehungen zwischen Grossbritannien und Iran haben einen Tag nach dem Angriff auf die britische Botschaft in Teheran ihren Tiefpunkt erreicht. London ordnete nach dem Abzug seiner eigenen Leute aus Teheran die Schliessung der iranischen Botschaft in London an.

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Die iranischen Diplomaten müssten das Land innerhalb von 48 Stunden verlassen, sagte Aussenminister William Hague am Mittwoch vor dem Parlament. Zugleich gab Hague die Schliessung der britischen Botschaft und den Abzug ihres gesamten Personals aus Teheran bekannt.

Die Vorstellung sei absurd, dass die iranische Regierung die britische Botschaft nicht hätte schützen können oder dass dieser Angriff «ohne eine gewisse Zustimmung des Regimes» hätte stattfinden können, sagte der Aussenminister vor den Abgeordneten.

Zugleich betonte er, dass die Schliessung der Botschaften nicht den Abbruch, sondern lediglich die Herabstufung der diplomatischen Beziehungen auf ihre niedrigste Stufe bedeute. Weitere Sanktionen gegen den Iran sollten laut Hague am Donnerstag bei einem Treffen der EU-Aussenminister geprüft werden.

Union Jack verbrannt

Trotz starker Polizeipräsenz war es am Dienstag Teilnehmern einer Demonstration gegen die britische Sanktionspolitik zwei Mal gelungen, auf das britische Botschaftsgelände im Zentrum Teherans vorzudringen.

Sie verwüsteten Büros, verbrannten die britische Flagge und ersetzten diese durch die Iranische. Die Angreifer hielten die Botschaft während rund zwei Stunden lang besetzt.

Auch eine Wohnanlage britischer Diplomaten wurde angegriffen. Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie die Iraner auch Brandsätze warfen. Sicherheitskräfte hätten sechs Mitarbeiter der Botschaft befreit, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars.

Die rund 200 Botschaftsbesetzer seien schliesslich mit Tränengas vertrieben worden. Demonstranten besetzten zudem vorübergehend einen weiteren diplomatischen Komplex im Norden der Stadt. Dort befindet sich unter anderem die deutsche Schule. Wie das Aussenministerium in Berlin mitteilte, wurde die Schule nicht beschädigt, blieb aber vorerst geschlossen.

Einige Festnahmen

Die iranische Polizei nahm nach eigenen Angaben einige der Eindringlinge fest. Das iranische Aussenministerium verurteilte die Erstürmung und bezeichnete sie als eine spontane Aktion demonstrierender Studenten, die nicht von der Regierung genehmigt worden sei.

(bg/sda)

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