Londons Doppeldecker bald ausgedient

publiziert: Montag, 2. Aug 2004 / 09:54 Uhr

London - Er ist rot, hat zwei Etagen und keine Türen. Mittlerweile er ausserdem etwas wacklig auf den Rädern, klappert und rattert. Der rote Bus, von Londonern und Touristen gleichermassen geliebt, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum.

Die Londoner lieben ihre Doppeldecker.
Die Londoner lieben ihre Doppeldecker.
"Die Busse sind grossartige alte Vehikel", sagt Peter Hendy, Bus-Chef der Londoner Transportgesellschaft.

"Das Design hat definitiv Kultstatus. Auf den Strassen findet man sonst nichts mehr, das vor 50 Jahren entworfen wurde", erklärt Hendy weiter.

Bus für London

Der "Routemaster", so die offizielle Bezeichnung für das Londoner Wahrzeichen, ist eigens für die britische Hauptstadt gebaut worden.

"Wir wussten, was wir für London wollten", sagt Colin Curtis, einer der Designer der Doppeldecker. Im Oktober 1954 wurde der erste Prototyp vorgestellt.

Die offene Plattform zum Ein- und Ausstieg auch an der Ampel oder im Stau scheint optimal für hektische Londoner, die nicht auf Bushhaltestellen angewiesen sein wollen.

Schneller Service

Ausserdem bewegen sich die Doppeldecker schneller durch die britische Hauptstadt: Der Fahrer muss an Haltestellen nicht stehen bleiben, um zu kassieren.

Dafür ist der Schaffner zuständig. Diese Arbeit verrichtet Heribert "Harry" Graat seit 14 Jahren. Nach Meinung des 62-jährigen Deutschen halten sich die Doppeldecker prächtig: "Pannen sind erstaunlich selten", erzählt Harry, der seinen deutschen Vornamen seit seinem Umzug nach Grossbritannien 1967 abgelegt hat.

Inmitten der Kargheit der Nachkriegsjahre waren die Doppeldecker geradezu luxuriös: Schon sehr früh waren sie mit leichten Alu-Karosserien ausgestattet, und ausserdem gehörten sie zu den wenigen Fahrzeugen mit Heizung.

Ruhestand in Sicht

Doch trotz aller Sympathie steht die Pensionierung der altgedienten Fahrzeuge bevor. Für Senioren und Behinderte ist die offene Plattform zum Auf- und Abspringen oft ein unüberwindbares Hindernis. Dass sie gefährlich ist, belegt die Unfallstatistik.

Ausserdem haben die Routemaster weniger Platz als moderne Busse: "Zur Rush Hour sind sie völlig überfüllt und müssen an manchen Haltestellen einfach vorbeifahren", sagt Harry.

Bis Ende 2005 werden laut Londoner Transportgesellschaft alle Routemaster durch moderne Doppeldecker und einstöckige Gelenkbusse ersetzt.

Denen begegnet man schon jetzt immer häufiger auf Londons Strassen. Gelitten ist der moderne Ersatz zwar inzwischen, geliebt wie der rote Klassiker werden die neuen Busse aber wohl nie.

(Von Laura Sunder-Plassmann/dpa)

 
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