Luc Recordon soll für die Grünen in den Bundesrat

Recordon war schon bei der Bundesratserneuerungswahl im Dezember 2007 Kampfkandidat gegen Christoph Blocher. Er zog vor dem fünften Umgang seine Kandidatur zu Gunsten von Eveline Widmer-Schlumpf zurück.

Der 53-jährige ETH-Ingenieur und Doktor der Rechte sagte, er wisse, dass seine Chancen, gewählt zu werden, «bescheiden» seien. Aber es gehe darum, dass im Wahlkampf die republikanischen Tugenden und Werte eine Stimme erhielten. So gesehen habe seine Kandidatur nichts Taktisches an sich.

Hochinteressante Herausforderung

Sollte er bei einer unwahrscheinlichen Wahl das Verteidigungsdepartement übernehmen müssen, wäre das für einen Grünen eine hochinteressante Herausforderung, sagte Recordon. Er würde die Aufträge der Armee überprüfen und der «mythischen» Kampftruppe mit Panzern und Kampfjets eine «realistische» Aufgabe stellen.

So ganz ohne Einfluss seien die Grünen nicht, sagte Generalsekretär Hubert Zurkinden. Vor einem Jahr habe die Kandidatur Recordons den Stein ins Rollen gebracht und zur Abwahl Blochers beigetragen. Jetzt gehe es darum, die Wahl eines Blocher-Adlaten zu verhindern.

SVP mit neun Kandidaten

Der SVP-Fraktion stehen für ihre Nomination am 27. November bisher neun Kandidaten zur Verfügung. Bis am kommenden Dienstag können die Kantonalsektionen und Parteigremien Nominationen einreichen.

Wer die Bundesratswahl am 10. Dezember im Nationalratssaal mitverfolgen will, kann selbst als Frühaufsteher keinen Tribünenplatz erobern. Die je zehn Sitz- und Stehplätze für das Publikum werden verlost.

(smw/sda)