Luchs Turo ist unterwegs nach Baden-Württemberg

publiziert: Donnerstag, 6. Mrz 2003 / 11:53 Uhr

Frauenfeld - Luchsmännchen Turo, das am 26. Januar im Hinterthurgau freigelassen wurde, ist unterwegs Richtung Landesgrenze nach Baden-Württemberg. Da es dort aber keine Luchse gibt, soll Turo noch einmal eingefangen werden.

Eine Wildkatzte, die in Europa selten geworden ist: Der Luchs.
Eine Wildkatzte, die in Europa selten geworden ist: Der Luchs.
Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) bestätigte eine Meldung der Thurgauer Zeitung. Danach bewegt sich Turo nicht wie gewünscht Richtung St. Gallen, sondern hält sich seit Montag im Kanton Schaffhausen auf.

In den ersten Wochen bewegte sich Turo praktisch nicht vom Fleck: Er blieb im Hinterthurgau und ernährte sich von Rehen. Dann aber war er plötzlich sehr flott unterwegs: In der Nacht zum 1. März überquerte er die Autobahn A1 bei Winterthur. Am Montagnachmittag wurde wieder aufgespürt - im Kanton Schaffhausen, wie der Hompage des koordinierten Forschungsprojekts zum Schutz und Management der Raubtiere in der Schweiz (Kora) zu entnehmen ist.

Turo hat auf seiner Wanderung sowohl die Thur als auch den Rhein überquert und hält sich jetzt im Wald im südlichen Teil des Kantons Schaffhausen auf. Laut Kora-Leiter Urs Breitenmoser besteht die Möglichkeit, dass Turo nach Deutschland abwandert.

Dort aber gibt es keine Luchse. Deshalb müsse der Luchs im Schwarzwald wohl als Single leben, meinte der stellvertretende Pressesprecher des baden-württembergischen Ministeriums für Ernährung und ländlichen Raum gegenüber Radio Top. Geschossen werden dürfe er nicht, weil er unter Artenschutz stehe.

Bei Kora will man es aber gar nicht erst so weit kommen lassen: Falls möglich, soll er nochmals eingefangen und ins Ansiedlungsgebiet der Nordostschweiz zurückgebracht werden. Dort soll er gleichzeitig oder kurz nach der Umsiedlung von zwei Weibchen freigelassen werden, die noch aus dem Jura in die Ostschweiz gebracht werden sollen.

(bsk/sda)

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