Lüthi musste WM-Führung wieder abgeben

publiziert: Samstag, 1. Okt 2005 / 13:04 Uhr / aktualisiert: Samstag, 1. Okt 2005 / 16:51 Uhr

Tom Lüthi beendete den GP Katar auf Platz 6 und musste damit die WM-Führung in der 125-ccm-Klasse wieder an Mika Kallio (Fi) abgeben.

Thomas Lüthi hat nun zwei Punkte Rückstand auf Mika Kallio.
Thomas Lüthi hat nun zwei Punkte Rückstand auf Mika Kallio.
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Zu reden gab aber die anscheinend nicht vorhandene Stallorder bei KTM: Gabor Talmacsi schnappte seinem Teamkollegen Kallio den Sieg auf der Zielgeraden noch weg.

Während Lüthi gegen den starken Wüstenwind chancenlos war und sich zwölf Sekunden hinter der Spitze in einer Verfolgergruppe abmühte, geschah vorne Unglaubliches: Mika Kallio, der von der Pole-Position aus gestartet und seitdem stets in Führung gewesen war, wurde auf der Zielgeraden um 17 Tausendstel geschlagen -- von seinem eigenen KTM-Teamkollegen Talmacsi. Für Kallio war es bereits die zweite knappe Niederlage in Folge. Vor einer Woche war er in Malaysia von Lüthi um zwei Tausendstel bezwungen worden.

Lüthi profitierte

Mehr als das knappe Finish dürfte Kallio aber geärgert haben, dass ausgerechnet Tom Lüthi vom egoistischen Überholmanöver seines KTM-Kollegen profitierte. Talmacsi schnappte Kallio mit seinem dritten Saisonsieg fünf WM-Punkte weg -- anstelle eines Vorsprungs von sieben Punkten liegt der Finne jetzt nur zwei Zähler vor Lüthi (201:199). Bei noch maximal 75 zu vergebenden Punkten hat Talmacsi zwar noch theoretische Titelchancen, doch sein Rückstand von 45 Punkten auf Kallio ist im Normalfall zu gross für eine erfolgreiche Aufholjagd.

Kallio verstand nach dem Rennen die Welt nicht mehr. Er schüttelte mehrmals den Kopf und verhielt sich bei der Siegerehrung gegenüber Talmacsi eher reserviert. KTM-Chef Harold Bartol war ebenfalls nicht sonderlich angetan vom Alleingang seines Fahrers. «Das darf doch nicht wahr sein», tobte der Österreicher. Talmacsi selbst fand für seinen Sieg eine nicht sonderlich glaubhafte Entschuldigung: «Ich dachte, das Rennen würde noch eine Runde dauern und war erstaunt, als ich plötzlich die Zielflagge sah.» Tom Lüthi konnte den Misstönen bei KTM nur Positives abgewinnen: «Talmacsi hat mir fünf Punkte geschenkt.»

Lüthis Kampf gegen Hitze und Wüstenwind

Dass das Rennen nicht einfach werden würde, wusste Lüthi. Die Strecke wird durch den Sand rutschig, sobald ein Fahrer die Ideallinie verlässt. Am Renntag kam dann noch ein starker Wüstenwind dazu, der die Aufgabe weiter erschwerte. «Es war brutal windig und die Hitze war auch schlimm, aber schliesslich war es für alle gleich», befand Lüthi.

Der Emmentaler startete als Neunter aus der dritten Startreihe und machte zuerst nur einen Platz gut. Während die beiden KTM-Fahrer Kallio und Talmacsi schnell einen Vorsprung von zwei Sekunden herausfuhren, blieb ihnen einzig Marco Simoncelli, der spätere Dritte, einigermassen auf den Fersen. Lüthi fand sich in einer Verfolgergruppe hinter Simoncelli wieder, die er während des ganzen Rennens nicht mehr zu verlassen vermochte. «Ich schaffte es einfach nicht, aus dieser Gruppe rauszukommen. Ich glaube, ich hätte sonst mit Simoncelli mithalten können.»

Mit 6.Platz zufrieden

Lüthi war im Grossen und Ganzen mit seinem 6. Platz zufrieden, auch wenn er nach vier Podestplätzen in Folge dieses Mal nicht an der Siegerehrung teilnehmen durfte. «Mit den Punkten muss ich zufrieden sein, aber heute hatte ich schon Glück.» Der Schweizer sprach damit eine Szene in der 12. von 18 Runden an, in welcher er versuchte, Mattia Pasini innen zu überholen. Dabei touchierten sich die beiden Maschinen. Ein Sturz wurde nur verhindert, weil der Italiener sich mirakulös auf seiner Aprilia halten konnte. Gleichzeitig drückte Pasini mit dem Rücken den Kupplungshebel an Lüthis Honda. «Ich fuhr so im Leergang, das Hinterrad drehte nicht mehr durch und ich konnte mich ebenfalls retten», schilderte Lüthi, der dieses riskante Überholmanöver auf seine Kappe nahm.

Lüthi kehrt nun nach drei Wochen wieder in die Schweiz zurück, wo er sich während einer Woche zurückziehen und auf das Saisonende vorbereiten will. Noch drei WM-Rennen sind ausstehend: Phillip Island (Au/16. Oktober), Istanbul (23. Oktober) und Valencia (6. November).

Ergebnisse:
1. Gabor Talmacsi (Un), KTM, 39:23,248 (147,519 km/h). 2. Mika Kallio (Fi), KTM, 0,017 zurück. 3. Marco Simoncelli (It), Aprilia, 9,571. 4. Mike di Meglio (Fr), Honda, 11,815. 5. Hector Faubel (Sp), Aprilia, 12,169. 6. Thomas Lüthi (Sz), Honda, 12,303. 7. Manuel Poggiali (San Marino), Gilera, 12,317. 8. Julian Simon (Sp), KTM, 12,565. 9. Mattia Pasini (It), Aprilia, 17,571. 10. Fabrizio Lai (It), Honda, 19,757. -- Schnellste Runde: Simoncelli (11.) in 2:10,515 (148,396 km/h). -- 36 Fahrer gestartet, 29 klassiert.

WM-Stand (13/16):
1. Kallio 201. 2. Lüthi 199. 3. Talmacsi 156. 4. Simoncelli 140. 5. Pasini 134. 6. Lai 119.

250 ccm :
1. Casey Stoner (Au), Aprilia, 41:22,628 (156,028 km/h). 2. Jorge Lorenzo (Sp), Honda, 1,566. 3. Andrea Dovizioso (It), Honda, 2,603. 4. Daniel Pedrosa (Sp), Honda, 2,659. 5. Sebastian Porto (Arg), Aprilia, 4,867. 6. Hiroshi Aoyama (Jap), Honda, 29,971. -- Ausgeschieden u.a.: Alex de Angelis (San Marino), Aprilia (5.), Sturz. -- Schnellste Runde: Pedrosa (9.) in 2:03,301 (157,079 km/h). -- 27 Fahrer gestartet, 20 klassiert.

WM-Stand (13/16):
1. Pedrosa 239. 2. Stoner 213. 3. Dovizioso 160. 4. Aoyama 144. 5. Porto 132. 6. De Angelis 129.

(fest/Si)

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