Aussergewöhnliche Menschen: Eine Wochenendserie, Teil 1
MC Anliker - Anarchie mit Blumen
publiziert: Samstag, 18. Apr 2015 / 07:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Mai 2015 / 09:42 Uhr

Kulturschaffend in der nach eigenen Angaben «tiefsten Provinz» Thun, wird seine Gastfreundschaft mindestens genau so überschwänglich gelobt wie die des Bellevue Palace in Bern. Nur eben nicht von Politikern, sondern von Musikern - weltweit. Beat Anliker aka MC Anliker gründete 1986 die Café Bar Mokka, einen einzigartigen Konzertklubkosmos auf drei Stockwerken.

In einer Zeit, in welcher die vertonte Revolution nicht mehr stattfindet, sondern Musik mehr Konsumgut als Attitüde ist, versprüht ein 58-jähriger 125-Kilo-Hühne mit kajalumrandeten stahlblauen Augen die Aura von Style gewordenem 68er-Blumen-Punk-Anarchismus. Dass er sich detailversessen mit Plastik-Würsten und anderem auf der ganzen Welt gesammelten Kitsch umhängt, in Wrestling-Anzügen und mit lackierten Fingernägeln rumläuft, ist Teil seiner ganz eigenen MC-Anliker-Show - 365 Tage im Jahr.

«That geezer's from another planet!»

Die englische Breakbeat-Punk-Band Subsource (aus dem Umfeld von The Prodigy ...) begrüsste Anliker nach fünfzehnstündiger Busreise und endlichem Ankommen (hoch oben aus dem Backstage-Fenster schauend, unter dem «Trautes Heim, Sex Allein»-Schild an der Hauswand) mit den Worten: «Fuck off - we hate musicians here!». Das ist sein Humor, und die Briten posteten nach der folgenden herzlichen Begrüssung, dem selten liebevollen Mokka-Backstage-Service, einer fetten Show und insgesamt sechzehn amüsanten Stunden mit Anliker auf Facebook: «If you ever have the chance to hit a small town called Thun, in Switzerland, you MUST go and see MC Anliker - that geezer's from another planet!».

Sagt eine Underground-Truppe aus London, die einiges gesehen hat. Und so scheint Anliker wirklich von einem anderen Stern zu sein. Dem Planeten Mokka. Im Hofinnern hängen beschilderte Weisheiten wie «Woodstock war Scheisse» oder «Musik ist Scheisse» als Gruss an alle Trittbrettfahrer und Hobby-Nostalgiker. E.T. begegnet man genau so wie Micky Maus, der heiligen Madonna, jeder Menge Kirmeslichtern, bunten Altaren, absurden Plastikschwänen, Astronauten, Raumschiffen, bizarrschönen Lampen ... und Blumen, einer Unmenge von Blumen. Man kommt sich vor wie auf einem Stanley-Kubrick-Filmset, das von einer Hare-Krishna-Gang in Beschlag genommen wurde.

Hardest working man in Showbusiness

Diese andere Galaxie, in die man eintaucht, wiederspiegelt den Freigeist Anlikers. Er wehrt sich mit allen Mitteln und ungebremster Motivation gegen lähmenden Konformismus und das daraus resultierende Mittelmass. Alles soll «Style» haben, wie er zu sagen pflegt,  sauber und von hoher Qualität sein. Jedes Detail der Eventzeremonie muss sitzen. In jeder Sekunde. Dafür arbeitet er von morgens bis spätnachts. Jeden Tag. Hardest working man in Showbusiness? James Brown? Was ist dann Anliker? Und das seit 29 Jahren in einer Stadt, deren Rat nicht gerade für seine proaktive Jugendkulturförderung bekannt ist.

Seine fadegraden Programmheftvorworttexte über den alltäglichen Gesellschaftswahnsinn, in dem auch der subventionierende Thuner Stadtrat regelmässig sein Fett abbekommt, sind heute noch Kult. Darauf freut sich die Thuner Gefolgschaft jeden Monat - als wär's das neue Wort Gottes. Er traf und trifft immer noch mit jeder Silbe den Nerv der Zeit und dieser Stadt. Er ist ihr internationales Sprachrohr.

15-Minutes-Of-Fame-Generation

Mittlerweile soll das Geschäft trotzdem nicht mehr so laufen. «Schlimmer als je zuvor!» sei es. Woran liegt das? Womöglich am Wandel der Zeit. Neue Rockbands, mit deren Message man sich identifizieren sollte, sind weit und breit nicht mehr zu sehen. Züri West waren in den 80ern der Soundtrack zu adrenalingeschwängerten Links-Protesten. Man positionierte sich klar, die Aussage war wichtig - der Sound die Verpackung. Nirvana waren der Hilfeschrei einer orientierungslosen Generation in Seattle - und schliesslich auf der ganzen Welt.

Heute wollen die «Kkkids» (mit drei K ist richtig, so spricht's MC Anliker aus) keine inhaltlichen Helden mehr, es geht um Konsum und Äusserlichkeiten. Man will selber Star sein, geliebt werden - und möglichst wenig dafür tun. «15 Minutes Of Fame», die grausame Prophezeiung von Andy Warhol, ist heute Realität.

Umso interessanter, mit MC Anliker, dem vielleicht letzten Schweizer Verfechter des wahren Rock'n'Roll, über seinen Werdegang, die Sprache der Toiletten, Rütlischwur-Beamte, illegale Parties, brotlose Kunst, den Niedergang der Musik und die neue Welt zu reden.

MC Anliker, Du bist 58 Jahre alt, seit 29 Jahren der Clubbetreiber der Café Bar Mokka. Wie hat alles angefangen?

«Ich bin in einer Büetzerfamilie aufgewachsen, wir waren sechs Kinder, wohnten zusammen mit den Eltern in einer Vierzimmerwohnung in Thun-Dürrenast. Ich hatte viele Freiheiten, war ein schlechter Primarschüler - keine Sek, kein Gymi. 1973 machte ich eine Maurerlehre und übte mich im Kampfkiffen. Leider hab ich nie gelernt, ein Instrument zu spielen, denn ich war immer ein begeisterter Musikliebhaber. Also organisierte ich Konzerte, das erste in der Johanneskirche Thun. Das muss man sich mal vorstellen ... Die Energie des Rock'n'Roll faszinierte mich, damals stand das für Revolution. Man bewegte was. Also wurde ich AKW-Aktivist, trat später der Organisation der Revolutionären Linken bei, gründete die Zeitung »Der Rebell« und machte Piratenradio in Bern. Dazu kam viel Sex, Drugs und Rock'n'Roll. Ich lebte in Wohngemeinschaften, super Hippie - aber gell, kein klassischer ... 1981 wurde ich Vater, dann zwangsläufig Hausmann und schliesslich selbständig erwerbender Maurer / Gipser / Plättlileger. Mit 34 Lenzen, im Herbst 1986, renovierte ich das Jugendhaus Thun - das spätere Café Mokka.»

Renovieren und Klub leiten sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe - wie kamst du an den Job?

«Die ersten Shows wurden von einer Kulturgruppe, wie damals noch üblich, gebucht, und ich wurde später da Mitglied. Ich war älter und erfahrener als die meisten, also blieb ich dran - und irgendwann wurde ich wohl zum Diktator und Solo-Aktivisten. Das Mokka wurde nach dem genannten Umbau übrigens im November 1986 mit einem unbeholfenen zweitägigen Fest eingeweiht: Am ersten Abend spielte eine Indie-Band aus Thun mit Reeto Von Gunten, der späteren Stimme von DRS 3, tagsdarauf Züri West ... 1987 machte ich die erste Schweizer Show von Element Of Crime, die nach wie vor zur Familie gehören - oder ich zu ihrer. Hehehe. Vieles war halt Neuland, und einiges was damals war, ist längst im Dunkeln verschwunden. Die Maschine lief, wir gaben immer alles, 1990 kam dann noch das »Bar« in den Clubnamen. 2016 wird unser Laden übrigens 30-jährig! Aber hey, es wird kein Buch geben, gell! Und irgendwie ... Jubiläum sucks!»

Das sind ja ne Unmenge an Shows, die jede Woche viel Nerven kosten. Was waren die grössten Hürden, die Dir in den Weg gestellt wurden?

«Wir futtierten uns um Hürden. Für uns waren sie sowieso nur Ansporn, wir waren rotzfrech - Anarchisten halt. Der Staat war sowas von »rüütlischwuurmässig« drauf und so verklemmt und ignorant, dass die Behörden gar nicht mitbekamen, was wir eigentlich machten und wollten. Zudem habe ich einen extremen Willen und mittlerweile schon die sechste Kulturministerin überlebt . Vieles, was wir damals machten, war illegal und das macht heute kaum mehr jemand. Ausser er ist Babypunk aus gutem Elternhaus, der es dann auch an die Wand sprayen muss ... Wir waren Untergrund, und weil wir nicht auf Geschäfte aus waren, waren wir real - und sind es heute immer noch. Besiege Deinen inneren Schweinehund! Und heeee: we'd Wäut meh würd vögle, gäb's weniger Chrieg!»

Deine öffentlich gepflegte Hassliebe mit der Stadt Thun ist nicht nur wegen Deinen Programm-Vorworten legendär. Wie steht es heute um Eure Langzeitbeziehung?

«Thun ist schön, sind wir ehrlich, nur nichts t(h)un ist schöner. Dieser Spruch hat wenig mit mir zu tun, da ich immer arbeite - nichts tun liegt mir nicht. Diese Stadt ist wunderschön gelegen, das kleine Ding an diesem grossartigen See, am Fusse der grossen Alpen. Mit vielen zentralen Erholungsgebieten, easy mit dem Fahrrad erreichbar. Zudem ist Thun meine Heimat, ich lebte nie anderswo, habe aber durch meine Arbeit die ganze Welt zu Besuch, und diese Menschen schwärmen dann jeweils von dieser Landschaft - so sehe ich Thun auch immer wieder von aussen. Ich wohne in einer 110-jährigen italienischen Villa und sehe von meinem Bett aus das Blüemlisalp-Massiv und den Niesen, diese ewig schöne Pyramide. Schön Wohnen ist heute meine Inspiration, auch wenn ich wenig zu Hause bin ... Und weil ich ja die meiste Zeit im Club verbringe bzw. wohne, ist der Club auch so schön! Feed your eyes!»

Deine Band-Bewirtung wird international von den verschiedensten Acts (nicht selten auch öffentlich über Facebook) in den höchsten Tönen gelobt - was macht sie aus Deiner Sicht aus?

«Grundsätzlich sind die Künstler, die bei uns auftreten, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von uns - wenn auch nur für einen Abend. Und Mitarbeiter muss man schätzen und pflegen. Ich habe einen Erstklassen-Service, alle erhalten die gleiche Qualität. Ich kann auf Wünsche eingehen und für Veganer, Glutenallergiker etc. sogar Specials machen, weil ich selber koche. Für mich ist das Meditation, tagsüber, wenn ich alleine bin und Ruhe habe. Dazu höre ich Musik auf der lautesten und fettesten Anlage der Stadt. Zur Auswahl stehen über 2500 CD's ... Meine Küche wurde in den letzten Jahren sicher viel besser und vielfältiger, heute serviere ich meistens drei bis vier Gänge. Das Wichtigste beim Kochen ist das Einkaufen. Und da haben wir hier auf dem Land grossartige Möglichkeiten. Ich liebe es über alles! Als gelernter Maurer habe ich das Zubereiten von Mörtel im Blut - und das ist sehr ähnlich wie beim Kochen. Zudem hat es noch nie Sinn gemacht, schlecht zu kochen: der Aufwand, die Kosten, die Energien ... Ich bin aber froh, nicht in einer Band mit zehn Musikern involviert zu sein ... Diesen Pfadfindergroove muss ich nicht haben. Koch und Gastgeber: das ist mein Ding!»

Wie siehst Du Deine unternehmerische Leistung?

«29 Jahre in der tiefsten Schweizer Provinz ein internationales Musikprogramm anzubieten und immer noch daran zu glauben, dass man mit Kultur die Welt verändern und Freude an der Arbeit haben kann. Und es ist natürlich sehr schön, den Menschen Freude zu bereiten, was ja jemand, der in der Steuerverwaltung leben muss, nicht von sich sagen kann.»

Was sind aus Deiner Sicht die grössten Erfolge?

«Wenn ich auf meine fast 30-jährige Tätigkeit als Clubbetreiber, Koch, Grafiker, Buchhalter, Ton- / Lichttechniker, Seelsorger und Arbeitgeber zurückschaue, bin ich auf Vieles stolz. Die Kontinuität ist sicher das Wichtigste am Ganzen. Never ending ... No break ... Nahtlose Programme, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Wenn ich in die Geschichte des Clubs eintauche und sehe, was zum Beispiel im Mai 1989 auf unserer Bühne stand, werde ich ziemlich müde ... Die Erinnerung an viele Showtage ist tief in mir gespeichert und manchmal wieder abrufbar. Aber lueg: Café Bar Mokka ist eine gute Sache, der Club ist schöner denn je, inhaltlich sind wir bei den Leuten. Und was wir kultur- und gesellschaftspolitisch erreicht haben, ist grosses Kino. Und hey, die Tage wird das 35-jährige Schmid & Flohr-Klavier unser Haus verlassen ... Ersetzt wird's durch ein Bechstein-Klavier, Baujahr 1904! Das sind für mich grosse Momente, an denen ich mich laben kann. Nicht zuletzt haben wir Generationen von Jungen sozialisiert. Die haben hier Sachen auf ihren Lebensweg mitgekriegt, die sie sonst nie bekommen hätten (MC Anliker holte für die Mitarbeit im Mokka nicht selten »Kkkids« von der Strasse und resozialisierte sie sogar, Anm. d. Red.). Der Laden ist eine lebende Legende, die aber immer weiter geht - und das ist gut so. Stolz bin ich zudem darauf, dass ich in all den Jahren gerade mal sechs mal krankheitshalber nicht auf dem Set war.»

Du propagierst seit Jahren saubere Toiletten. Was hat das auf sich?

«Die Toiletten sind eine Sprache. Wer sich »Respect« auf die Fahne schreibt, muss diesen vorleben. Der Aufwand für saubere Toiletten ist aber nicht zu unterschätzen. Wöchentlich »Tags« (Unterschriften mit Permanentmarkern von HipHop-Szenis, Anm. d. Red.) putzen und ähnliches. Fakt ist: wir haben seit 25 Jahren frische Blumen in einer Glasvase der Herrentoilette. Und in dieser langen Zeit schrieben wir zwei Vasen ab und dreimal wurde der Strauss getrasht ... Finde ich ziemlich heiss! Und ... Wir haben seit zwanzig Jahren die gleiche Putzcrew - ohne die würde das alles nicht gehen.»

Auch die Mokka-Garderobe wird regelmässig auf Facebook gepostet, weil Musiker aus allen Herrenländer ihren Augen nicht trauen .

«Das ist eine augenbetörende Höhle, die Wände sind voll von Fotos, Plakaten von Bands, die in den letzen 29 Jahren auf unserer Bühne standen. Geschichte, Mann! Viele Lichter, Kartonschilder mit weisen Sprüchen und Fische, die an der Decke hängen. Es gibt einen Altar, der wirkt, als wäre er schon 100 Jahre dort, so dass er ehrfürchtig von jungen Bands aus der ganzen Welt benutzt wird ... Es wird ohne Ende gefilmt, fotografiert und die Schönheit per Skype allen Freunden gezeigt. Damit man ja nichts mehr zu erzählen hat, wenn man von der Tour nach Hause kommt ... Grundsätzlich gilt er zurecht als der schönste Backstage der Welt. Was ich auch selber glaube, wenn ich mit anderen Clubs und Kulturzentren vergleiche. Gerade auch in der Schweiz. Ich war vor Jahren mal mit einer Band auf USA-Tour, und was die dort »Backstage« nennen, würde hier vom Gesundheitsamt notfallmässig geräumt, versiegelt - und am Ende das Haus gesprengt!»

Gibt es lustige Künstleranekdoten?

«Es gibt Anekdoten, aber ob die lustig sind? Meistens eher tragisch. Aber ich bin ja auch eine Art Sozialarbeiter und Psychologe - und damit der Diskretion verpflichtet ...»

Akzeptiert. Wie erlebst Du die Branche im allgemeinen? Was hat sich verändert?

«In den Achtzigern haben wir einfach gemacht, ohne gross nachzudenken. Es waren viele Drogen am Start, das Publikum euphorisch. Die fetten Clubjahre sind leider schon längst vorbei, und das Interesse an neuer, unbekannter Livemusik Geschichte. Im Moment ist es eher so, dass nur noch die grossen, geschliffenen Festivals und Tourneen alter abgehalfterter Rockstars noch wirklich einschenken. Das Wachstum ist nur noch dort vorhanden. Ticketpreise von CHF 120.-- bis 280.-- für eine Halb-Playback-Show, dafür die Patrouille Suisse in der Pause am Himmel - gaht's no??!!»

Du sagtest mal «Kultur ist brotlos». Stirbt «richtige Musik» nun aus?

«Wir veranstalten heute Indie-Bands aus England, die durchaus in den Medien besprochen werden, vor acht bis zwanzig Zuschauern und Zuschauerinnen. Das ist nicht die Ausnahme. Die Welt ist, wie nie zuvor, voller guter und interessanter Musik, die aber kein Publikum mehr findet. Richtige Musik lebt! Sie ist aber nicht wirtschaftlich ... Viel zu viele junge Menschen werden an Musik-Hochschulen ausgebildet - die meisten werden an irgendwelchen Schulen als Blockflötenlehrer enden. Brotlos ist im Fall nur der Vorname! Englische und deutsche Bands bieten sich heute für 220 Euro pro Show an. Nicht an einem Montag oder Dienstag - nein, für Freitage und Samstage! Bands steigen morgens um 6 Uhr in Prag in einen Sprinter, um abends um 19 h in Thun, nuuudelfertig, anzukommen und gegen 21 h eine Show vor 22 Personen zu spielen. Danach geht's ab ins Hotel, damit man um 7 h morgens wieder losfahren kann, um in einem Kaff nähe Barcelona wieder eine Show vor 22 Leuten zu spielen. Da dann für 150 Euro. Miete mal einen Sprinter und fahr damit 1000 Kilometer nach Barcelona ... Wir legen bei diesen Gagen aber selber noch sehr viel Geld drauf, weil die Grundkosten einer Show bei 1200 Franken liegen. Soviel zu brotlos ...»

Im wahrsten Sinne des Wortes. Wohin entwickelt sich dann Popmusik, wenn sie unter grössten Widerständen weiter gemacht wird?

«Zu einem reinen Konsumgut, das nichts mehr kosten soll - mit Ausnahme der oben genanten Top-Events, die dann wiederum nicht genug kosten können. Wenn beim Umwandeln der Sounddateien 85 % des Sounds wegkomprimiert werden müssen, kann ja am Schluss nur noch Scheisse aus dem Telefon plärren. Irgendwann, in ein paar Jahren, wenn es die Clubs mit ihren Strukturen und ihrer Erfahrung nicht mehr gibt, wird der Mensch sich nach einem Gitarrensound sehnen, dem Klang eines Kontrabasses - oder eines Akkordeons. Aber dann ist es zu spät. Und dann ist auch die Geschichte der Musik verloren gegangen.»

Düstere Aussichten. Was würdest Du nach all den Jahren jemandem raten, einem Jung-Unternehmer vielleicht, der einen ähnlichen Job machen müsste wie Du?

«Einen ähnlichen Job wie meinen gibt es eh nicht ... Heute gibt's ja die studierten Kultur- und Event-Manager. Die lernen doch in ihrem Studium, wie man einen Businessplan und ein Konzept machen muss ... Für eine Show, zum Beispiel, braucht man einen Bühnenmanager, einen Tontechniker, einen Lichttechniker, eine Assistentin des Tontechnikers, einen Booker, einen Intendanten für's Wort, eine Medienbeauftragte, die Security, die Cateringfirma ... Die Frage ist nur: Wer soll das alles bezahlen? Und was macht dann dieser Super-Kultur-Crack genau?»

Tja, dem ist wohl nichts mehr beizufügen. Ausser Du hast noch einen Schlusssatz zum Thema Kultur.

Kultur ist ein dünner Lack, der sich durch Alkohol leicht auflöst.

(Sascha Plecic/news.ch)

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