Mafia-Bluttat: Polizei meldet 32 Festnahmen

publiziert: Donnerstag, 30. Aug 2007 / 19:12 Uhr / aktualisiert: Freitag, 20. Mrz 2009 / 00:27 Uhr

Duisburg/San Luca - Zwei Wochen nach den Mafia-Morden in Duisburg hat die italienische Polizei mehr als 30 mutmassliche Mitglieder der 'Ndrangheta verhaftet. Die Razzien im kalabresischen Dorf San Luca dauern seit dem Morgen an.

Die italienische Polizei beginnt mit den Festnahmen.
Die italienische Polizei beginnt mit den Festnahmen.
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Insgesamt 500 Beamte suchten nach 43 mutmasslichen Mafiosi, gegen die Haftbefehl erlassen worden war. In militärischem Stil und unterstützt von Helikoptern aus der Luft riegelten sie das gesamte Dorf ab. Bis zum Nachmittag seien 32 Verdächtige verhaftet worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

Die Gesuchten sollen im Zusammenhang mit einer blutigen Familienfehde in San Luca stehen, die nach Meinung der Behörden wahrscheinlich Auslöser für die Bluttat mit sechs Toten in Duisburg war. Jedoch sei keiner der für die Duisburger Mafiamorde verantwortlich gemachten Täter unter den Verhafteten.

Brüder von Opfern verhaftet

Unter den in und um San Luca Verhafteten seien auch zwei Brüder von Opfern aus Duisburg, hiess es weiter. Auch der mutmassliche Clanchef Giovanni Nirta, dessen Frau zu Weihnachten vergangenen Jahres erschossen wurde, sei in Haft.

Medienberichten zufolge soll der Mord an der Frau Auslöser des Verbrechens an Mitgliedern einer rivalisierenden Bande gewesen sein. Beide Clans sind seit den 90er Jahren verfeindet.

Konkrete Spur in Deutschland

Polizei und Staatsanwaltschaft in Duisburg berichteten ergänzend, die deutschen Ermittler verfolgten zur Zeit eine konkrete Spur, die für vielversprechend gehalten werde.

Nach den Verhaftungen sprach Innenminister Guiliano Amato von einer «starken und notwendigen Antwort des Staates, um die blutige Fehde zwischen den kalabresischen Mafia-Clans zu durchbrechen».

Mehrere Frauen in Gewahrsam

Die verhafteten Personen, darunter mehrere Frauen, gelten als Mitglieder von zwei Familien, die seit Jahren in der süditalienischen Region Kalabrien in einen Clan-Krieg verwickelt sind. Im Rahmen dieser Fehde waren am 15. August sechs Personen in Duisburg getötet worden.

Die Haftbefehle wurden aufgrund von Ermittlungen der Anti-Mafia-Einheit der kalabresischen Hauptstadt Reggio Calabria erlassen. Sie betreffen mehrere Mitglieder der Mafia-Familien Nirta-Strangio und Pelle Vottari. Unter den Verhafteten sind auch Brüder einiger der in Duisburg getöteten Männer.

Den Verhafteten wird unter anderem Mord, Waffenhandel, sowie Beteiligung an mafiösen Organisationen vorgeworfen, teilte die Polizei mit. Im Rahmen der Anti-Mafia-Razzia wurden 400 Polizisten, eingesetzt.

(ht/sda)

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