Manta und Kato: Noch ein Sieg zur Gstaad-Qualifikation

Das Swiss Open begann nicht viel anders als die verregnete Austragung des Vorjahres. An beiden Wochenend-Tagen musste der Spielbetrieb mehrmals wegen Regens unterbrochen werden und die Prognosen für die kommenden Tage sind durchzogen. Die am Sonntag über 3000 Zuschauer liessen sich die gute Laune vom weniger guten Wetter indes nicht verderben: Trotz strömendem Regen und einem gut bewässerten Centre Court strapazierten im Show-Doppel Marc Rosset/ Roger Federer sowie Yannick Noah/Cédric Pioline die Lachmuskeln der (zahlreich ausharrenden) Fans.

Während Noah und Co. ihre (gute) Show zelebrierten, hatten sich die letzten in der Qualifikation verbliebenen Spieler längst von den überfluteten Plätzen zurückgezogen. Für den 20-jährigen Genfer Jun Kato ist die Situation nicht neu: Schon vor einem Jahr hatte er in Gstaad die 3. Qualifikationsrunde erreicht. Er hatte Jan Kroslak besiegt und führte gegen Sergi Bruguera am Sonntagabend 5:3. Am Montagmorgen verlor er dann die Partie gegen den ehemaligen Champ noch in zwei Sätzen. Diesmal führt Kato gegen den jungen Kroaten Mario Radic (ATP 824) mit 7:6, 3:5. Noch nicht begonnen hat die Partie zwischen Lorenzo Manta und dem Australier Nathan Healey (ATP 1187).

Im Schweizer Männertennis regt sich was. Fünf Schweizer (Rosset, Federer, Kratochvil, Bastl, Heuberger) spielen diese Woche im Hauptfeld, wovon vier der oberen Tableauhälfte zugelost wurden. Kato und Manta können aus diesem Quintett noch ein Septett machen. Und Roman Valent sorgte als Finalist am Wimbledon-Juniorenturnier für Schlagzeilen.

Die Auslosung des Hauptturniers ergab aus Schweizer Optik eine interessante Konstellation. In den Achtelfinals könnte es zum Duell zwischen Roger Federer und Marc Rosset kommen. Federer trifft in der 1. Runde auf den Kroaten Ivan Ljubicic (ATP 71); Rosset beginnt gegen den Argentinier Gaston Gaudio (ATP 39). Das bislang einzige Spiel gegen Ljubicic gewann Federer vor einem Jahr im Marseille- Viertelfinal mit 7:6 im dritten Satz. Der Kroate verlor diese Saison an vier von fünf Sandplatzturnieren in der Startrunde, unter anderem in Barcelona gegen Marc Rosset. Rossets Erstrunden-Hürde ist höher. Gaston Gaudio erreichte im Februar in Chile ein ATP-Tour- Endspiel und Ende März auf Key Biscayne mit einem Sieg über Jewgeni Kafelnikow die Viertelfinals. An den europäischen Sandplatzturnieren spielte er indes mit mässigem Erfolg und verlor in Barcelona (gegen Michel Kratochvil), Rom und Roland-Garros in der 1. Runde.

Auch die übrigen Schweizer steigen -- vielleicht mit einer Ausnahme -- nicht chancenlos in die Startrunde. Michel Kratochvil trifft auf einen Qualifikanten. George Bastl (ATP 118) spielt gegen den als Nummer 6 gesetzten Argentinier Franco Squillari (ATP 24), den er vor zwei Jahren am US Open in New York beim bislang einzigen Aufeinandertreffen in vier Sätzen besiegt hat. Krasser Aussenseiter ist Ivo Heuberger (ATP 137) gegen Titelhalter Alex Corretja (ATP 9)-- wobei sich der St. Galler den Gegner bei der Auslosung selber zog...

(sda)