Marc Hodler gestorben

Marc Hodler, einer der grössten internationalen Sportführer aller Zeiten, wäre am 26. Oktober 88 Jahre alt geworden. Ende 1998 hatte er den riesigen Bestechungsskandal um die Spiele von Salt Lake City aufgedeckt. «Der Zeus des Olymps ist tot», schrieb die deutsche Nachrichtenagentur «sid».

Vor zehn Tagen war Hodler ins Berner Lindenhof-Spital eingeliefert worden, wo er am Mittwoch verschied. «Er ist friedlich eingeschlafen», sagte Beat Hodler, einer der beiden Söhne des FIS- Ehrenpräsidenten. Bis vor drei Wochen hatte Marc Hodler noch täglich die von ihm gegründete Anwaltskanzlei aufgesucht, und im Spital wollte er bis zum letzten Wochenende die Fussball- und Eishockey- Resultate erfahren. Marc Hodler hinterlässt seine Gattin Annarosa, seine beiden Söhne Beat und Martin mit ihren Familien, worunter fünf Enkel und drei Urenkel.

Erst 33 Jahre alt war Marc Hodler, als er nach seiner Aktivzeit als Skirennfahrer, Coach und Mitorganisator bei den Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz im Jahr 1951 zum FIS-Präsidenten gewählt wurde. Nach der «Weltrekorddauer» von 47 Jahren trat er dieses Amt 1998 an seinen jüngeren Freund Gian-Franco Kasper ab und wurde zum FIS-Ehrenpräsidenten berufen.

Im Internationalen Olympischen Komitee gehörte Hodler zuletzt mit João Havelange (90) und Mohamed Mzali (81) zum Trio der «Unsterblichen», die nicht der Altersgrenze von 80 Jahren unterliegen. Der Berner spielte im IOC von Anfang an tragende Rollen. 1980 strebte Hodler gar die höchste olympische Weihe an, als er bei der Nachfolgeregelung von Brundage gegen Juan Antonio Samaranch antrat, allerdings deutlich unterlag.

(fest/Si)