Marcel Fässler rettet einen Punkt ins Ziel

Fässler hatte die durchaus bestehende Chance auf einen Spitzenplatz am Samstag zunichte gemacht. Der Schwyzer drehte sich im Vorqualifying zweimal, verpasste daher die anschliessende Ausmarchung der ersten zehn Startplätze und musste das Rennen aus Position 14 aufnehmen. Auf der an Überholmöglichkeiten armen Strecke in Oschersleben wiegt ein solches Handicap besonders schwer.

Im Rennen bot Fässler, der in Oschersleben im Jahr 1999 zwei Formel-3-Rennen gewann und 2001 seinen ersten von bisher drei DTM-Siegen feierte, eine gute Leistung. Nach zehn von 42 Runden lag er bereits auf Platz 7. Mit dem zweiten und dem dritten Reifensatz untersteuerte der Opel Vectra erheblich. Aus diesem Grund musste Fässler in der 32. Runde den Kampf gegen seinen Markenkollegen Timo Scheider verloren geben. Den aufgerückten Christian Abt hielt er zum Schluss noch knapp auf Distanz.

In Oschersleben in der Nähe von Magdeburg im Bundesland Sachsen-Anhalt, wo die DTM nach dreijähriger Pause erstmals wieder Station machte und übers Wochenende 66 000 Zuschauer gezählt wurden, brillierte das Audi-Team mit einem Doppelerfolg. Der 37-jährige Däne Tom Kristensen schlug den rund 14 Jahre jüngeren Deutschen Martin Tomczyk, der in seiner vierten DTM-Saison zum zweitenmal aus der Pole-Position gestartet war, um 2,6 Sekunden.

Aus dem ersten Sieg für Opel nach 37 Niederlagen in Folge wurde nichts, aber Manuel Reuter fuhr den ersten Podestplatz seit dem 8. Juni 2003 (Peter Dumbreck auf dem EuroSpeedway Lausitz) heraus. Nicht nur das: Mit den Plätzen 3, 6, 7 und 8 gelang Opel bei brütender Hitze das weitaus beste Ergebnis seit langem. Letzter Sieger auf einem Opel war Uwe Alzen im Oktober 2000 in Hockenheim. Der Ende 2002 bei Mercedes ausgebootete Deutsche liebäugelt scheints mit einem Comeback in der DTM (mit Audi).

Bernd Schneider wurde nach einer Kollision mit Peter Dumbreck zu einer strafweisen Durchfahrt der Boxenstrasse verdonnert. Später gab der Meister auf und ist damit seinen Titel wahrscheinlich los. Heinz-Harald Frentzen startete am Schluss des Feldes, nachdem er am Samstag wegen einer Magen-Darm-Infektion auf das Qualifying hatte verzichten müssen, und belegte den 14. Platz.

Im Zwischenklassement nach 7 von 10 Rennen führt nach wie vor Ekström vor Albers und Paffett. Der Vorsprung des Schweden wuchs allerdings auf neun Punkte an. Dieses Trio dürfte nun in den drei ausstehenden Rennen in Zandvoort (Ho), Brünn (Tsch) und Hockenheim (De) den Titel unter sich ausmachen.

Resultate

1. Tom Kristensen (Dä), Audi A4 (Team Abt) 2. Martin Tomczyk (De), Audi A4 (Abt), 2,6 Sekunden zurück 3. Manuel Reuter (De), Opel (Holzer), 9,1 4. Gary Paffett (Gb), Mercedes C-Klasse (HWA), 12,3 5. Mattias Ekström (Sd), Audi A4 (Abt), 13,2 6. Laurent Aiello (Fr), Opel (Phoenix), 13,8 7. Timo Scheider (De), Opel Vectra GTS V8 (Holzer), 23,1 8. Marcel Fässler (Sz), Opel (Phoenix), 31,0 9. Christian Abt (De), Audi (Abt), 31,3 10. Jean Alesi (Fr), Mercedes C (HWA) 11. Peter Dumbreck (Gb), Opel (Phoenix) 12. Christijan Albers (Ho), Mercedes (HWA), 14. Heinz-Harald Frentzen (De), Opel (Holzer) Ausgeschieden: Bernd Schneider (De), Mercedes (HWA)

DTM-Stand (7/10)

1. Ekström 51. 2. Albers 42. 3. Paffett 40. 4. Kristensen 27. 5. Tomczyk 23. 6. Schneider 22. 7. Alesi 14. 8. Scheider 13. 9. Aiello 12. 10. Reuter 8. 11. Fässler 8. 12. Dumbreck 6. 13. Pirro 5. 14. Mücke 2.

Nächstes Rennen am 5. September in Zandvoort (Ho)

(bert/Si)