Marina Masoni «enttäuscht und verletzt»

publiziert: Freitag, 24. Mrz 2006 / 19:19 Uhr

Lugano - Die Tessiner Finanzdirektorin Marina Masoni hat erstmals zu ihrer Entmachtung durch die Regierung Stellung genommen.

Marina Masoni betrachte die Massnahme als drastisch, unerklärlich, willkürlich und übereilt.
Marina Masoni betrachte die Massnahme als drastisch, unerklärlich, willkürlich und übereilt.
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Sie sei «überrascht und zugleich verletzt über die Schwere dieser Entscheidung», heisst es in einer Mitteilung.

In einem langen Communiqué schreibt Masoni, dass sie die Massnahme der Regierung als drastisch, unerklärlich, willkürlich und übereilt betrachte. Die Chefin des Finanzdepartementes macht in ihrem Schreiben aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. Rücktrittsgedanken äusserste sie allerdings keine.

Sie verstehe ihre Entmachtung umso weniger, als dass die Untersuchungskommission ihr beschieden habe, dass sie ihr Amt nicht missbraucht habe. Nichts rechtfertige den Entscheid, ihr die Verantwortung über das Steueramt zu entziehen.

Verurteilung in Abwesenheit

Sie verstehe auch nicht, dass sie quasi in ihrer Abwesenheit verurteilt worden sei. Marina Masoni ist seit ihrem Sportunfall in den Winterferien seit drei Wochen ans Bett gebunden und deshalb bis mindestens Ostern krank geschrieben.

Die Tessiner Regierung hatte der Finanzdirektorin am Mittwoch die Aufsicht über die Steuerabteilung entzogen. Sie zog damit die Konsequenzen aus dem Bericht einer Untersuchungskommission. Laut diesem Bericht hat Masoni ihr Amt aber nicht missbraucht, um die Behandlung des Dossiers zu beeinflussen.

Trotzdem hielt es der Staatsrat für angebracht, Masoni die Aufsicht über die Steuerabteilung zu entziehen. Diese nimmt nun bis zum Legislaturende im April 2007 Erziehungsdirektor Gabriele Gendotti (FDP) wahr. Ihre Entmachtung wollte Masoni vorerst nicht kommentieren.

In diesem Bericht steht aber, dass die Familienstiftung der Masonis im Kanton Schwyz nicht den Normen entspricht. Der Vater von Marina Masoni, alt Ständerat Franco Masoni, steht wegen diesem Konstrukt mit dem Tessiner Fiskus im Streit. Es geht um Steuerforderungen in Millionenhöhe.

(bert/sda)

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