Zweierbob-Weltcup Calgary

Martin Annen fuhr knapp neben das Podest

publiziert: Samstag, 3. Nov 2001 / 15:31 Uhr

Calgary - Mit den Plätzen 4 (Annen), 5 (Reich) und 7 (Götschi) fiel die Bilanz der Schweizer beim Weltcup-Auftakt in Calgary (Ka) zwar ordentlich aus, den (hohen) Erwartungen entsprach sie freilich nicht. Den Sieg im Zweierbob-Rennen holte sich etwas überraschend Todd Hays (USA) vor den beiden Deutschen Christoph Langen und Rene Spies, der 0,03 Sekunden schneller war als Martin Annen.

Annen (27) behauptete sich zwar als Schweizer Leader und erreichte mithin sein Minimalziel, das Rennen entwickelte sich aber gar nicht nach dem Geschmack des Schwyzers. Nach einer schlechten ersten Fahrt wurde Annen beim Start zum zweiten Durchgang von einem Wadenkrampf befallen, der ihn bis ins Ziel behinderte.

Überdies fand Annen mit der Startnummer 9 bei den vergleichsweise hohen Temperaturen im ersten Durchgang schon arg ramponiertes Eis vor. Mit 43 Hundertsteln Rückstand auf Hays war der Weltcup-Gesamtsieger des vorigen Winters schon nach halbem Pensum geschlagen, auch wenn Annen mit Beat Hefti am Start die Tagesbestzeit aufgestellt hatte. «Gewinnen hätte ich mit der 9 nicht können, aber der Sprung aufs Podest wäre mit einer besseren Fahrt sehr wohl möglich gewesen», sagte Annen.

Die ersten drei Plätze teilten sich jene Teams, die den ersten Durchgang eröffnet hatten. Hays (32) begann die Saison im gleichen Stil wie er die letzte beendet hatte: mit einem Sieg (wie im März beim Weltcup in Lake Placid/USA). Der Texaner hielt sich auch den favorisierten Doppel-Weltmeister Langen (39) vom Hals. Besonders im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Salt Lake City (USA) müssen die Deutschen und Schweizer vor dem auch athletisch starken Hays auf der Hut sein.

Ohne den Muskelkrampf hätte Annen in der Reprise wohl die Bestzeit aufgestellt, bei gleichen Verhältnissen wie die schärfsten Rivalen blieb er nur unwesentlich langsamer als Langen und Hays. Der vor zwei Jahren zurückgetretene Guido Acklin (32) landete bei seinem Comeback mit Christian Reich (34) knapp ein Zehntel hinter Annen/Hefti im 5. Rang. Acklin wollte eigentlich nur noch Viererbob fahren, musste nun aber schon bei der ersten Bewährungsprobe auch den Zweier in Schwung bringen. Bester Schweizer an den Lenkseilen war einmal mehr Reto Götschi (36), aber das Handicap der höchst mittelmässigen Startzeiten vermochte der Zürcher auch mit Spitzenwerten im unteren Teil der Bahn nicht wettzumachen.

(kil/sda)

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