Marty protestiert gegen Gleichstellungs-Entscheid

publiziert: Sonntag, 5. Feb 2006 / 11:19 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 5. Feb 2006 / 15:04 Uhr

Bern - Ständerat Dick Marty ist aus Protest gegen einen Entscheid von Micheline Calmy-Rey aus der Kommission für die Rekrutierung von Diplomaten ausgetreten.

Calmy-Rey will den Frauenanteil im diplomatischen Corps erhöhen.
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Aussenministerin Calmy-Rey hatte sechs ausgewählte Männer aus Quotengründen nicht berücksichtigt. Die Kommission selber hatte nach dem regulären Auswahlverfahren 14 Personen, darunter 4 Frauen, als geeignet für die diplomatische Laufbahn erachtet. Um die Gleichstellung von Männern und Frauen zu gewährleisten, habe Calmy-Rey danach entschieden, nur je vier Kandidaten zu berücksichtigen, bestätigte Marty eine Meldung in der «NZZ am Sonntag».

Im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hiess es auf Aufrage, die ausgewählten Dossiers würden immer der Departements- Vorsteherin vorgelegt. In diesem Fall habe Calmy-Rey den Entscheid gefällt, «um den Frauenanteil im diplomatischen Corps zu erhöhen», sagte EDA-Sprecher Lars Knuchel.

Ungerechtigkeit

Für Dick Marty (FDP/TI) ist dies «eine krasse Ungerechtigkeit gegenüber den männlichen Kandidaten, die wir als sehr valabel betrachtet haben». Während des ganzen Auswahlverfahrens sei auch nie gesagt worden, dass die Parität gewährleistet sein müsse.

Ausserdem seien nicht mehr geeignete Frauen zur Verfügung gestanden. Und auch das Parlament habe sich immer gegen eine absolute Quotenregelung ausgesprochen.

Aufwendiges Verfahren

Gemäss Marty ist die Auswahl der Diplomaten-Aspiranten sehr aufwendig. Allein das Studium der Dossiers habe eine Woche gedauert. Einen solchen Entscheid im Nachhinein zu fällen, sei falsch. Neben Marty traten auch die beiden Professoren Pierre de Senarclens und François Hainard aus der Kommission zurück.

(ht/sda)

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