Über 100'000 Menschen

Massendemo gegen Homo-Ehe in Frankreich

publiziert: Samstag, 17. Nov 2012 / 22:18 Uhr

Paris/Lyon - Mehr als 100'000 Menschen haben am Samstag in Frankreich gegen die geplante Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare demonstriert. In der Hauptstadt Paris versammelten sich laut Polizei rund 70'000 Menschen zu einer Kundgebung.

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Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich in Paris 200'000 Menschen an dem Protest. Die Demonstranten auf dem Platz Denfert-Rochereau hielten auf Plakaten Slogans wie «Ja zur Familie!» und «Ein Papa, eine Mama, ganz einfach!» in die Höhe.

Die Veranstalter verwiesen darauf, dass die Kundgebung weder politisch noch religiös motiviert sei und sich auch «gegen Homophobie» richte. Für den 13. Januar riefen die Veranstalter zu einem weiteren Aktionstag gegen die Pläne der sozialistischen Regierung auf.

Festnahmen in Lyon und Toulouse

In Lyon beteiligten sich laut Behörden 22'000 Menschen an einer Kundgebung gegen Homo-Ehe und Adoptionsrecht, bei der auch mehrere kirchliche Vertreter mitliefen. Es gab einige kleinere Zwischenfälle, die Polizei nahm zehn Menschen wegen Gewalttätigkeiten oder Waffenbesitzes fest.

Weitere rund 200 Menschen wurden festgenommen, weil sie sich an einer nicht angemeldeten Gegendemonstration beteiligten. Die Polizei trennte mehrere der Gegendemonstranten und Vertreter extrem rechter Gruppierungen, die für die traditionelle Familie demonstrierten.

In Toulouse im Südwesten Frankreichs versammelten sich nach Angaben der Polizei am Samstag 5000 Menschen, um gegen die Homo-Ehe zu demonstrieren. Gegen die Teilnehmer einer nicht genehmigten Demonstration von rund 350 Anhängern der Regierungspläne setzte die Polizei Tränengas ein, um die beiden Lager zu trennen.

Weitere Demonstration am Sonntag

Auch in Nantes, Rennes, Marseille und anderen Städten demonstrierten mehrere tausend Menschen gegen die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht. Am Sonntag soll in Paris auf Aufruf der katholischen Organisation Civitas eine weitere Demonstration gegen die Regierungspläne stattfinden.

Das französische Kabinett hatte Anfang November einen Gesetzentwurf zur Homo-Ehe auf den Weg gebracht. Dieser sieht erstmals auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vor. Die Nationalversammlung soll sich ab Januar mit dem Gesetzentwurf befassen, gegen den die konservative Opposition und die katholische Kirche Sturm laufen.

Bereits seit 1999 können homosexuelle Paare in Frankreich eine eingetragene Lebenspartnerschaft (PACS) eingehen. Adoptionen durch solche Paare sind bisher aber nicht möglich.

 

(bert/sda)

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