«Massimo hat mutig entschieden»

publiziert: Freitag, 16. Jun 2006 / 00:29 Uhr / aktualisiert: Freitag, 16. Jun 2006 / 13:17 Uhr

Massimo Busacca hat einen schwierigen Entscheid getroffen, als er in Leipzig zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Penalty gegen die Ukraine diktierte und den fehlbaren Spieler vom Platz stellte. «Massimo hat mutig und konsequent gehandelt», finden die beiden ehemaligen FIFA-Refs Urs Meier und Markus Nobs, der neue Schweizer Schiedsrichter-Obmann.

Meier: «Massimo Busacca hat beste Werbung für Schweizer Schiedsrichter gemacht.»
Meier: «Massimo Busacca hat beste Werbung für Schweizer Schiedsrichter gemacht.»
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Der Aargauer Urs Meier, WM-Ref 1998 in Frankreich und 2002 in Japan und Südkorea, verfolgte die Partie zwischen Spanien und der Ukraine am TV in München. Er ist während der WM für das ZDF Fussball-Experte.

«Es war klar zu erkennen, dass der ukrainische Spieler den spanischen Stürmer an der Hose zurückhielt. Der Stürmer wurde unkorrekt gestört und etwas aus dem Tritt gebracht. Gemäss FIFA-Weisung liess Massimo die Aktion aber laufen, um nicht einen eventuellen Vorteil zu verhindern. Dann hat er konsequent entschieden.»

«Ich finde das Verdikt richtig, weil Massimo die Auswirkung abgewartet und erst dann nach seiner Optik gehandelt hat. Ich weiss, dass er nicht so entschieden hätte, wenn er die Aktion nicht genau gesehen hätte. Auf jeden Fall fällte Massimo keinen Fehlentscheid, aus dem man ihm nun einen Strick drehen kann.»

Busaccas Dilemma

Markus Nobs, der Ende Saison als Aktiver nach der Leitung des WM-Testspiels zwischen der Ukraine und Italien zurücktrat und nun den verstorbenen Werner Müller an der Spitze des Schweizer Schiedsricherwesens abgelöst hat, sah Busacca in einem Dilemma:

«Es gab nur zwei Möglichkeiten. Massimo hätte wegschauen und den einfacheren und populäreren Weg wählen können. Doch dies hätte nicht zu seinem Wesen gepasst. Massimo übernimmt Verantwortung und vertritt konsequente Lösungen. Das ist ihm hoch anzurechnen. Er bewies Mut. Die Schiedsrichter wurden ja angehalten, das Regelwerk strikte umzusetzen.»

SMS zur Pause

Meier wie Nobs stellten erfreut fest, dass sich Busacca ob des schwierigen Entscheids in der Folge nie ablenken liess und völlig korrekt, aufmerksam, ruhig und strikte die Partie jederzeit im Griff hatte. Nobs: «Massimo hat ausgezeichnet gepfiffen und war läuferisch sehr stark.»

Meier: «Ich habe ihm schon zur Pause ein SMS geschickt und zu seiner Leistung gratuliert. Er war souverän, besass stets Akzeptanz und hatte eine Superausstrahlung. Er hat beste Werbung für Schweizer Schiedsrichter gemacht.»

(von Peter Wyrsch und Peter Leuenberger/Si)

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