Mathias Joggi: Der «Westentaschen-Crosby»

Vor den U20-Weltmeisterschaften war er hinter Daniel Rubin zweitbester Bieler Skorer, und das als junger Spieler mit knappen 19 Jahren. Danach fehlte er aufgrund seines U20-Engagements mit der «Nati» vier Spiele in der NLB. Seine gute Form nahm er gleich mit nach Kanada an die U20-Weltmeisterschaften, wo er einige NHL-Scouts positiv überraschte.

Physische Präsenz, Kaltblütigkeit

Denn der Bieler Mathias Joggi hat sich als Schweizer Topskorer an der U20 2005/06 besonders hervorgetan. Und er hat seine Chance genutzt, um auch die NHL-Scouts auf sich aufmerksam zu machen. Joggi hat seine typischen Qualitäten zum Besten gegeben: Physische Präsenz, Kaltblütigkeit und sein sprichwörtliches Selbstvertrauen.

Der Schweizer Topstar der letzten U20 schildert seine Eindrücke: «Das war für uns alle eine sehr wichtige und eindrückliche Erfahrung. Wir wurden wie Profis in einem professionellen Umfeld behandelt. Alles war bereit und hergerichtet, auch in den Kabinen, dass wir uns als Spieler nur eines sagen mussten: Auf geht’s! Das war für uns junge Spieler ein besonderer Eindruck. Und dann diese Spiele vor 16'000 Fans im Coliseum von Vancouver. Das gab Hühnerhaut.»

Nur drei Pünktchen weniger als Malkin!

Die persönliche Ausbeute war sehr gut: Vier Tore, drei Assists, sieben Punkte. Das ist für ein WM-Turnier ein achtbares persönliches Ergebnis. Das sind nur drei kleine Pünktchen weniger als der grosse Superstar des Turniers, Evgeni Malkin… .

Mathias Joggi : «Ich muss zugeben, dass ich dies nicht erwartet hatte. Ich wollte mich vor und während des Turniers nicht unnötig unter Druck setzen. Ich war ja auch nur ein Drittlinien-Spieler und konnte nicht erwarten, sehr viel Kreatives beitragen zu müssen. Doch Köbi Kölliker gab schliesslich allen vier Blöcken und Linien genügend Eiszeit, um auch kreativ zu agieren. Ich konnte mich auch in den Special Teams bewähren. Das gab viel Selbstvertrauen.

GM der Toronto Maple Leafs war beeindruckt

Jetzt kommt natürlich unweigerlich die Frage: Hoffen er auf einen NHL-Draftpick im Sommer 2006? Der Bieler dazu trocken aber bestimmt: »Die NHL ist mein Traum. Sollte die Chance sich eröffnen, werde ich alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Kurzfristig will ich aber auch in der NLA einen Stammplatz erreichen. Das ist der nächste Schritt.«

»Aber auch in der WHL, wie mein Teamkollege Jannick Steinmann, oder in einer Minor League könnte ich mir gut vorstellen, Fortschritte zu erzielen, um einmal in der NHL eine Chance zu erhalten. Ich habe mit dem General Manager der Toronto Maple Leafs, John Ferguson, gesprochen. Er wollte mich kennenlernen, was eine grosse Ehre war für mich.«

Eishockey.ch- Scouting Report Mathias Joggi

JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel.
7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig

Technik/Skating: 4,5
Mentale Stärke: 4,5
Physis: 5
Kondition: 4,5
Disziplin: 5
Taktisches Verständnis: 4,5
Schusstechnik: 5
Killer Instinkt: 4,5
Belastbarkeit: 4,5
Zukunftsaussichten: 6

Total: Note 4,8

(fest/eishockey.ch)