Mauretanien: Militär kündigt Präsidentschaftswahlen an

publiziert: Donnerstag, 7. Aug 2008 / 07:18 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Aug 2008 / 18:14 Uhr

Nouakchott - Einen Tag nach dem Staatsstreich in Mauretanien haben die Militärs schnelle Neuwahlen versprochen. Sie kündigten Präsidentschaftswahlen an, die «den demokratischen Prozess im Land wieder ankurbeln und auf ein festes Fundament stellen» sollten.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.
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In einer Erklärung des elfköpfigen Militärrats, der unter Führung des Generals Mohammed Ould Abdel Aziz den Präsidenten abgesetzt hatte, hiess es, die Neuwahlen sollten so schnell wie möglich abgehalten werden.

«Sie werden frei und transparent sein und sollen in Zukunft ein kontinuierliches und harmonisches Zusammenspiel aller verfassungsmässigen Gewalten ermöglichen», hiess es weiter. Ein konkretes Datum wurde jedoch nicht genannt.

Der am Mittwoch gestürzte Präsident Sidi Ould Cheikh Abdallahi war seit März 2007 der erste demokratisch gewählte Präsident des nordwestafrikanischen Landes, in dem sich das Militär zuletzt vor drei Jahren an die Macht geputscht hatte.

Er war abgesetzt worden, nachdem er hohe Militärs «auswechseln» und General Aziz als Chef der Präsidentengarde entlassen wollte. Die Militärs brachten gewaltlos den Präsidentenpalast, den Sitz des Regierungschefs sowie die staatliche Radioanstalt unter ihre Kontrolle.

Internationale Besorgnis

International löste der Putsch Besorgnis aus. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Generäle auf, umgehend zur verfassungsmässigen Ordnung zurückzukehren. Die Arabische Liga rief die Parteien auf, politische Konflikte im demokratischen Dialog zu lösen. Die EU, die USA und die Afrikanische Union verurteilten den Putsch.

Die islamische Republik ist ein enger Verbündeter des Westens in der arabischen Welt. Mauretanien hatte vor knapp eineinhalb Jahren erstmals demokratisch einen Staatschef gewählt und galt damit als Beispiel für die gesamte Region. Seit seiner Unabhängigkeit 1960 erlebte das Drei-Millionen-Einwohner-Land vier Staatsstreiche.

(smw/sda)

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