Medaillen und eine Revanche im Vordergrund

publiziert: Dienstag, 11. Apr 2006 / 00:04 Uhr

An der von Donnerstag bis Sonntag in Bordeaux (Fr) stattfindenden Bahn-WM ist die Schweiz mit einem Quintett vertreten.

Hoffnungsträger auf einen Medaillengewinn sind Karin Thürig in der Verfolgung, Franco Marvulli im Scratch sowie Marvulli/Aeschbach im Madison.

Letztes Jahr gelang der Multisportlerin Karin Thürig in Los Angeles mit dem 3. Platz erstmals bei einer Bahn-WM ein Medaillengewinn. Die Bestätigung jener Leistung dürfte der Luzernerin auf der 250-m-Bahn in Bordeaux nicht leicht fallen.

Vor zwölf Monaten war die Konkurrenz im nacholympischen Jahr bescheidener. Diesmal wird alles vertreten sein, was im Frauenbahnsport in der Verfolgung Rang und Namen hat, angeführt von der Weltmeisterin Katie Mactier (Au). Mindestens sechs Fahrerinnen können Anspruch auf einen Platz auf dem Podium erheben.

Dieses Jahr ist es härter

«Das wird eine heisse Geschichte», gibt sich denn auch Bahn-Trainer Markus Nagel vorsichtig. Er rechnet damit, dass über die 3000 m eine Zeit von 3:35 Minuten nötig ist, um ganz an der Spitze mitzuhalten. Zum Vergleich: In Los Angeles hatten Karin Thürig in der Qualifikation 3:42,452 Minuten und im B-Final 3:45,490 Minuten gereicht, um die Bronzemedaille zu gewinnen.

Ihren Formaufbau hat Karin Thürig auf der Strasse in Südafrika und in Spanien betrieben. Hinzu kommen zehn Tage spezifische Vorbereitung auf der Bahn. Sie sei immer gesund geblieben und insgesamt stabiler geworden, hält Nagel zur Luzernerin fest.

Mit ihrem Bewegungsdrang könnte es Thürig während des Trainingslagers in Südafrika nicht lassen, auch Laufen und Schwimmen zu gehen. Dass die 3:35 Minuten kein unüberwindliches Ziel darstellen, ist für Nagel klar: «Wenn sie langsamer fährt, bin ich enttäuscht.»

Im Scratchrennen intakte Chancen für Marvulli

Mit von der Partie in Südafrika waren auch Franco Marvulli und Alexander Aeschbach. Sie bestritten die Kapstadt-Rundfahrt, in der Marvulli nicht vom Glück begünstigt war. Der Zürcher stürzte in der 1. Etappe und schied zwei Tage später in einem Bergzeitfahren über 5,5 km wegen Zeitüberschreitung aus.

Mittlerweile ist Marvulli aber in jeder Hinsicht gut drauf. Im Scratchrennen, in dem er 2002 und 2003 Weltmeister war, sollten Marvullis Chancen intakt sein, sofern nicht vor dem Schlussspurt eine Gruppe ohne ihn auf einen Rundengewinn ausgeht.

Alexander Aeschbach bestreitet das Punktefahren. Das Manko des Aargauers besteht darin, dass er gegen spurtstärkere Gegner kaum ankommt. Nach einem 5. und 8. WM-Rang würde ein Medaillengewinn deshalb einen grossen Erfolg darstellen.

Andere Taktik für Marvulli/Aeschbach

Im Madison haben Marvulli/Aeschbach die Schmach des letzten Jahres zu tilgen. Die beiden Schweizer gaben in Los Angeles 10 km vor Schluss nach einer missglückten Attacke auf, weil ihre Batterien leer waren. Dies soll eine Folge des Umstandes gewesen sein, dass der Titelkampf zeitlich in zu geringem Abstand zur Sechstagesaison stattfand.

Neben dem besseren Formstand soll auch eine andere Taktik Marvulli/Aeschbach zu einem neuen Höhenflug verhelfen. Statt auf die letzten zehn Minuten zu spekulieren, werden sie versuchen, das Rennen von Anfang an mitzugestalten.

Das Schweizer Aufgebot wird durch Cédric Stoller und Pascale Schnider vervollständigt. Der Westschweizer wird im Keirin eingesetzt. Die Vorgabe für Stoller lautet, die 1. Runde zu überstehen.

Der Antrag auf eine Wild card für Stoller im Sprint kam bei den Verantwortlichen des Weltverbandes UCI nicht durch. Der Freipass ging an Kasper Jessen (Dä). Pascale Schnider tritt im Scratch und im Punktefahren an. Die 22-Jährige soll in beiden Disziplinen in den Final gelangen und dort gute Figur machen.

Bahn-WM 2006 - Die Einsätze der Schweizer:

Donnerstag, 13. April:
10.00 - 10.50 Uhr Karin Thürig, Qualifikation 3000-m-Verfolgung. Evtl. 19.25 - 19.50 Uhr Finals 1./2. und 3./4. Platz. -- 10.50 - 11.40 Uhr Alexander Aeschbach, Qualifikation Punktefahren (15 km). Evtl. 20.10 - 20.55 Uhr Final (40 km).

Freitag, 14. April:
12.00 - 12.20 Uhr Cédric Stoller, Keirin 1. Runde. Evtl. 12.40 - 13.00 Uhr Hoffnungsläufe. -- 13.05 - 13.45 Uhr Pascale Schnider, Qualifikation Punktefahren (10 km). Evtl. 18.l5 - 19.15 Uhr Final Punktefahren (15 km).

Samstag, 15. April:
12.40 - 13.10 Uhr Franco Marvulli, Qualifikation Scratch (7,5 km). Evtl. 15.45 - 16.15 Uhr Final (15 km).

Sonntag, 16. April:
10.00 - 10.20 Uhr, Pascale Schnider Qualifikation Scratch (5 km). Evtl. 14.30 - 14.50 Uhr Final Scratch (10 km). -- 16.00 - 16.55 Uhr Schweiz (Marvulli/Aeschbach) Madison (50 km).

Die Finals der Bahn-WM

Donnerstag, 13. April:
18.35 - 19.25 Uhr Frauen, 500-m-Zeitfahren. -- 19.25 - 19.40 Uhr Frauen, Einzelverfolgung. -- 20.00 - 20.10 Uhr Männer, Teamsprint. 20.10 - 20.55 Uhr Männer, Punktefahren 40 km.

Freitag, 14. April:
18.45 - 19.15 Uhr Frauen, Punktefahren (25 km). 19.20 - 19.35 Uhr Männer, Einzelverfolgung. -- 20.10 - 20.20 Uhr Männer, Keirin. 20.20 - 21.10 Uhr Männer, Kilometer-Zeitfahren.

Samstag, 15. April:
15.45 - 16.15 Uhr Männer, Scratch (15 km). 17.15 - 17./25 und 17.45 - 17.55 Uhr Frauen, Sprint. 17.25 - 17.40 Uhr Männer, Mannschaftsverfolgung.

Sonntag, 16. April:
14.30 - 14.50 Uhr Frauen, Scratch (10 km). 15.50 - 16.00 und 16.55 - 17.05 Uhr Männer, Sprint. 16.00 - 16.55 Uhr Männer, Madison (50 km). 17.25 - 17.35 Uhr Frauen, Keirin.

(smw/Si)

 
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