Mindestens drei bereits bekannte Himmelskörper im Sonnensystem erfüllen demnach die Planetenkriterien. Bevor allerdings Lexika und Lehrbücher umgeschrieben werden können, muss der Beschluss von den IAU-Delegierten am Donnerstag nächster Woche offiziell angenommen werden.

Die Neumitglieder der Planetenfamilie wären Ceres, Charon und Xena. Der Planetoid Ceres umkreist die Sonne im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Aus Mond wird Planet

Charon galt bisher als Pluto-Mond. Bei Xena handelt es sich um das vor drei Jahren jenseits der Plutobahn aufgespürte Objekt 2003 UB313. Von seinen Entdeckern wurde es dann nach der Heldin einer Fantasy-Fernsehserie Xena getauft.

Xena, bei dem mittlerweile ein Mond gesichtet wurde, ist einer der Gründe, warum die wissenschaftliche Definition des Begriffs Planet nötig geworden ist.

Wiederholt haben Astronomen bereits den Fund eines zehnten Planeten für sich reklamiert - bislang allerdings ohne den offiziellen Segen der IAU, die in solchen Fragen seit ihrer Gründung 1919 die Hoheit besitzt.

Fehlende Definition

Der historisch gewachsene Begriff Planet hatte ursprünglich nur verdeutlicht, dass sich diese Objekte anders als die so genannten Fixsterne am irdischen Firmament deutlich sichtbar bewegen. Eine solide wissenschaftliche Definition fehlte aber bisher.

Ein hochkarätig besetztes Definitionskomitee aus Astronomen, Historikern und Schriftstellern einigten sich nun im Juli in Paris auf eine Formel.

Ein Planet ist demnach ein Himmelskörper, der einen Stern umkreist, ohne Mond oder selbst ein Stern zu sein. Ausserdem muss die Schwerkraft des Planeten gross genug sein, um ihn zu annähernd kugelförmiger Gestalt zusammenzuziehen.

(ht/sda)