Rechte sollen mehr genutzt werden

Mehr Unternehmen stimmen über Manager-Boni ab

publiziert: Dienstag, 25. Jan 2011 / 15:00 Uhr
Dominique Biedermann, Ethos-Direktor.
Dominique Biedermann, Ethos-Direktor.

Zürich - 2011 wird ein Drittel der 100 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen an ihren Generalversammlungen konsultative Abstimmungen über Manager-Vergütungen durchführen. Das sind 13 mehr als noch im vergangenen Jahr, wie eine Umfrage der Stiftung Ethos ergeben hat.

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Ethos wertet diese Entwicklung als Erfolg. Das sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, sagte Ethos-Direktor Dominique Biedermann am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Konsultativabstimmungen sind allerdings für die Unternehmensleitung nicht verbindlich.

Noch immer lehnten aber 35 Unternehmen eine Abstimmung über Managerlöhne, -boni und andere Vergütungen ausdrücklich ab. 18 Firmen seien unentschieden, hält Ethos fest. Von 11 Unternehmen erhielt die Stiftung keine Antwort.

Ethos nicht zufrieden mit dieser Erklärung

Neu werden unter anderem Novartis, Transocean, Sulzer, Implenia und Kuoni eine sogenannte «Say-on-pay»-Abstimmung durchführen. Swatch, Richemont oder Actelion lehnen sie weiterhin ab. Als Grund wurde unter anderem aufgeführt, die Besoldung sei bei ihnen weniger wichtig wie bei Grossbanken.

Biedermann sagte, Ethos sei «nicht zufrieden mit dieser Erklärung». Ohnehin lasse sich die ablehnende Haltung aufgrund vergangener Exzessen nicht mehr rechtfertigen. Angesichts der Kosten und Risiken, die ein unangemessenes Vergütungssystem nach sich ziehe, sollten die Aktionäre als Mitbesitzer konsultiert werden. Im Ausland sei die Mitsprache der Aktionäre längst üblich.

Aktionäre nehmen Rechte zu wenig wahr

Schweizer Aktionäre machen aber von ihren Rechten oft zu wenig Gebrauch. So lag die durchschnittliche Beteiligung an Generalversammlungen bei 45 Prozent. «Wenn man seine Rechte einfordern und sie erhalten will, muss man sie auch nutzen», sagte Biedermann weiter.

Nebst den «Say-on-Pay»-Abstimmungen will Ethos vermehrt auch ein Augenmerk auf Wahlen in den Verwaltungsrat, die Decharge oder Kapitalerhöhungen legen. Die Stiftung hat zu diesem Zweck ihre Richtlinien angepasst.

Ethos, Schweizerische Stiftung für nachhaltige Entwicklung, wurde 1997 von Genfer Pensionskassen gegründet. Die Stiftung bietet unter anderem Analysen der Traktandenlisten der Generalversammlungen der wichtigsten börsenkotierten Schweizer Unternehmen oder Abstimmungsempfehlungen an.

(bg/sda)

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Konsultativ
Das ist genau das Problem.
Diese Abstimmungen sind nicht verbindlich und somit ein Witz.

Die sogenannte Aktionärsdemokratie existiert hier nicht, bzw. wird geschickt von den Firmen umgangen.

Und eine hohe "Wahlbeteiligung" wollen die Verwaltungsräte auch lieber nicht. Dann würde manches andere Resultate ergeben. Somit sind diese mit 45 Prozent Wahlbeteiligung sehr zufrieden, denn da stimmen ja kaum Einzelaktionäre ab.
.
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