Gedenken an die Opfer mit Ballons

Mehr als 100'000 Mexikaner demonstrieren gegen Drogenkrieg

publiziert: Montag, 9. Mai 2011 / 12:46 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Mai 2011 / 22:23 Uhr
Tausende demonstrierten in Mexiko gegen das Vorgehen der Armee.
Tausende demonstrierten in Mexiko gegen das Vorgehen der Armee.

Mexiko-Stadt - Mit einem Schweigemarsch haben über 100'000 Mexikanerinnen und Mexikaner in Mexiko-Stadt gegen die Gewalt der mächtigen Drogenkartelle und das Vorgehen der Armee protestiert. Der von der Regierung erklärte Drogenkrieg ist aus Sicht der Demonstranten gescheitert.

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Der Demonstrationszug, der am Donnerstag in der Stadt Cuernavaca gestartet war, traf am Sonntag (Ortszeit) nach rund 90 Kilometern auf dem Zocalo Platz im Zentrum der mexikanischen Hauptstadt ein.

Angeführt wurde der Marsch für «Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit» vom Dichter und Journalisten Javier Sicilia, dessen Sohn im März ermordet worden war. Dessen misshandelte Leiche war am 28. März mit sechs anderen Getöteten in einem Auto in Cuernavaca gefunden worden.

Schweizer Entführungsopfer

Am Marsch beteiligte sich auch eine Delegation, die sich für die Freilassung eines Schweizers einsetzt, der Ende Dezember in Cuernavaca entführt worden war. Die Teilnahme sei vom Anwalt der Familie organisiert worden, sagte die Schwester des Entführten am Montag der Nachrichtenagentur SDA. Trotz der Zahlung eines Lösegeldes fehlt von dem Mann aus der Berner Jura immer noch jede Spur.

Die Demonstranten trugen tausende weisse Ballons, auf denen die Namen der Opfer geschrieben waren. Als sie am Nachmittag auf dem Zocalo eintrafen, waren allein die Glocken der Kathedrale zu hören.

Ende des Drogenkrieges gefordert

Die Demonstranten forderten ein Ende der Gewalt der Drogenkartelle und den Rückzug der 50'000 Soldaten, die Präsident Felipe Calderon bei seinem Amtsantritt im Dezember 2006 gegen die Drogenhändler entsandt hatte.

«Diese Offensive ist ein Fehler», sagte Sicilia. Nationale Sicherheit beschränke sich nicht auf die Entsendung von Truppen. Vielmehr müsse über eine Strategie nachgedacht werden.

Offiziellen Angaben nach wurden bis zum Dezember 2010 34'600 Menschen getötet. Seit Beginn des Jahres kamen mehr als 3000 weitere Menschen ums Leben. «Wir wollen jedem der 40'000 Opfer dieser mörderischen Strategie Gesicht, Namen und Datum geben», sagte Sicilia.

(fest/sda)

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