Mehr als eine Milliarde Muslime begeht Ramadan

publiziert: Sonntag, 24. Sep 2006 / 16:08 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 24. Sep 2006 / 16:51 Uhr

Kairo/Bagdad - Für weltweit mehr als eine Milliarde Muslime hat am Wochenende der Fastenmonat Ramadan begonnen.

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Der konkrete Beginn in den einzelnen Ländern richtete sich danach, wann die religiösen Autoritäten erstmals die Sichel des Neumonds gesichtet hatten. In Saudi-Arabien, den Golfstaaten, Jordanien und den palästinensischen Autonomie-Gebiete war dies am Samstag der Fall, in Ägypten, der Türkei sowie in Tunesien und Algerien am Sonntag.

Getrennte Wege gingen die Muslime im Irak. Die Sunniten und sunnitischen Kurden begannen mit dem Fasten am Samstag, die Schiiten, die rund 60 Prozent der Bevölkerung stellen, am Sonntag.

Anschläge und Kämpfe

Den Ramadan-Auftakt begleiteten, wie schon den drei Jahren zuvor seit dem US-Einmarsch, Anschläge und Kämpfe, denen am Wochenende mehr als 40 Menschen zum Opfer fielen.

Im Ramadan ist es den Muslimen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang untersagt, zu essen, zu trinken oder zu rauchen. In den Moscheen finden sich nachts die Gläubigen zu lang anhaltenden Gebeten ein. Der Fastenmonat gilt als Zeit der Besinnung und der Fürsorge für die Armen und sozial Benachteiligten.

Familiäres Grossereignis

In modernen Zeiten ist das Fastenbrechen aber längst schon auch zum hektischen sozialen und familiären Grossereignis geworden. Die meisten arabischen Familien geben sich abends zum Iftar (Fastenbrechen) opulenten Mahlzeiten hin.

Anschliessend sehen sie sich eigens für diesen Anlass produzierte, neue ägyptische und syrische Seifenopern und andere Unterhaltungsprogramme an. Strenggläubige beklagen, dass der Rummel um das Iftar längst nicht mehr mit dem Geist der religiösen Vorschriften im Einklang stehe.

Trommeln vor Tagesanbruch

In Istanbul, der wohl modernsten Metropole der islamischen Welt, kommt wiederum die dort im Ramadan gepflegte Tradition des Trommelns vor Tagesanbruch unter Beschuss. Der Krach, der dazu dient, um die Gläubigen rechtzeitig vor Sonnenaufgang zum Frühstück zu wecken, wird zunehmend in Frage gestellt und als «Lärmbelästigung» empfunden.

In neun der 32 Stadtbezirke wurde es den Trommlern, die sich damit ein Zubrot verdienen, verboten, morgens durch die Strassen zu ziehen. Im europäisch geprägten Stadtteil Beyoglu rührten nun einige von ihnen am Sonntagmorgen aus Protest gegen dieses Verbot die Trommel.

(fest/sda)

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