Mehrere Verletzte nach Hotelbrand auf Melchsee-Frut

Gegenwärtig steige aus der Brandruine noch Rauch auf, sagte Stefan Küchler, Chef der Obwaldner Kriminalpolizei, am Dienstagmorgen auf Anfrage. Sie sei daher noch nicht begehbar. Das Hotel aber sei vollständig abgebrannt.

Der Brand war kurz nach Mitternacht ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte 68 Personen unverletzt evakuieren. Sie wurden in den umliegenden Hotels untergebracht und von der Feuerwehr sowie vom Care-Team Zentralschweiz psychologisch betreut.

Die sechs Verletzten erlitten vor allem Verbrennungen und Verstauchungen. Einzelne retteten sich mit Sprüngen aus dem dritten Geschoss in den Schnee. Sie wurden mit der Gondelbahn und Ambulanzen in die Spitäler Luzern, Stans und Sarnen gebracht. Laut Küchler wird noch immer eine Person, eine jüngere Hotelangestellte, vermisst.

Schwierige Lösch- und Rettungsarbeiten

Die Rettungs- und Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, weil das betroffene Kurhaus auf 1900 Metern über Meer liegt und wegen des starken Windes und Schneetreibens keine Helikopter eingesetzt werden können.

Die Einsatzkräfte seien deshalb mit der Gondelbahn auf die autofreie Melchsee-Frutt gebracht worden. Die Strasse ist im Winter nicht befahrbar.

Laut Küchler ist Löschwasser auf Melchsee-Frutt zwar vorhanden, jedoch nicht in unbeschränktem Ausmass. Über 100 Feuerwehrleute aus Melchtal, Kerns und Sarnen waren im Einsatz.

Die Brandursache ist nach wie vor unbekannt. Die Kantonspolizei hat eine Untersuchung eingeleitet. Das Hotel Kurhaus war eines von acht Hotels auf Melchsee-Frutt. Das grosse Holzhaus bot 60 Zimmer mit insgesamt 100 Betten. Laut Küchler ist es das älteste Hotel auf Melchsee-Frutt, das noch in Betrieb war.

Für Angehörige hat die Kantonspolizei Obwalden ein Sorgentelefon eingerichtet: 041 666 66 57 oder 58.

(bsk/news.ch mit Agenturen)