Mehrere hundert Lastwagen auf der A2 blockiert

Täglich passieren mittlerweile bis zu 5500 Lastwagen den Grenzübergang in Chiasso. Kapazitätsengpässe habe es am Freitag nicht gegeben, sagte der Tessiner Zolldirektor Fiorenzo Falconi. Der Parkplatz am Zoll sei nicht ausgelastet. Die Probleme hätten sich bei der Kanalisierung des Zufahrtsverkehrs gestellt. Nun gelte es, diesen mit der Kantonspolizei zu koordinieren.

Am Mittag waren noch 250 Lastwagen in den Kantonen Nidwalden und Uri blockiert, südlich des Gotthards mussten 160 Camionneure auf Notausstellplätzen warten, und vor der Grenze in Chiasso stauten sich rund 250 Fahrzeuge. «Es ist schlimm, nichts klappt mehr», beklagte sich ein Chauffeur vor dem Mikrofon des Tessiner Radios RSI.

«Wir haben keine Reserven mehr», sagte Marco Guscio von der Strassenpolizei auf Anfrage. Mittlerweile seien auch die Camionneure ungeduldig geworden, wie sich am Morgen gezeigt habe. Die Polizei liess die Lastwagen jeweils päckchenweise Richtung Grenze fahren.

Blockade auf der A2

Rund ein dutzend Lastwagenfahrer hatte am Freitagmorgen zwischen Faido und Biasca im Nordtessin vorübergehend mit einer Blockade gegen die Wartezeiten auf der A2 und dem Zoll in Chiasso demonstriert. Die Chauffeure hätten ihre Laster quer gestellt und versucht, den Personenverkehr zu behindern, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei.

Zu den Protesten war es gekommen, weil die unbeladenen Lastwagen weiterfahren durften. Dies hatte einzelne wartende Chauffeure erzürnt. Bussen würden deswegen nicht verteilt, sagte Guscio.

Der Verband der Berufsfahrer (Les Routiers Suisses) warnte am Freitag in einer Mitteilung vor den Folgen der für die Fahrer «nervenaufreibenden Wartezeiten». Die Nerven der Fahrer lägen blank, denn die Arbeits- und Ruhezeitbestimmungen liessen sich mit den Wartezeiten oft nicht einhalten.

(kil/sda)