Meier knapp hinter dem Diplomplatz

publiziert: Mittwoch, 22. Feb 2006 / 00:35 Uhr

Sarah Meier befindet sich nach dem Kurzprogramm als Zehnte zwar zwei Plätze hinter dem angestrebten Diplomrang, doch der Rückstand auf die achtklassierte Japanerin Miki Ando beträgt lediglich 0,43 Punkte.

«Ich werde in der Kür nochmals voll angreifen.»
«Ich werde in der Kür nochmals voll angreifen.»
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Der Kampf um die Goldmedaille verspricht sehr spannend zu werden. Überraschend liegt nicht die russische Weltmeisterin Irina Slutskaja in Führung, sondern die amerikanische WM-Zweite Sasha Cohen. Die beiden trennen allerdings nur 0,03 Punkte.

Weitere 0,68 Zähler dahinter folgt die Japanerin Shizuka Arakawa, die 2004 WM-Gold gewonnen hatte. Die Einheimische Carolina Kostner vermochte dem enormen Druck nicht standzuhalten -- die WM-Dritte stürzte bei der Kombination -- und musste mit dem 11. Zwischenrang vorlieb nehmen. Die Kür findet am Donnerstagabend statt.

Meier für gute Leistung schlecht belohnt

Meier zeigte in ihrem Programm zur Filmmusik «Finding Neverland» eine ähnlich starke Leistung wie an den Europameisterschaften im Januar in Lyon, an welchen sie nach dem ersten Wettkampfteil auf Rang 3 gelegen hatte.

Sieht man von einer winzigen Unsicherheit bei der Landung des Doppel-Axels ab, gelangen der fünffachen Schweizer Meisterin alle drei Sprungelemente einwandfrei. Die Harmonie mit der Musik und der Ausdruck stimmten. In Lyon sei sie noch ein bisschen souveräner gewesen, so Meier.

Dennoch kam sie bei den Preisrichtern einiges schlechter weg: Mit 55,57 Punkten blieb sie um 5,30 Zähler unter ihrer in Lyon erzielten Bestleistung. Mit der technischen Bewertung gab sich die Zürcher Unterländerin zufrieden, «in den Programmkomponenten (frühere B-Note für den künstlerischen Ausdruck -- die Red.) hätte ich mir aber eine bessere Bewertung gewünscht.» Aber das sei zu erwarten gewesen.

Meier erhielt rund drei Punkte weniger als in Lyon, was auch daran liegt, dass sie in der weltweiten Hierarchie nach hinten gerückt ist, weil sie in den vergangenen Jahren wegen zahlreicher Verletzungen ihr Potenzial nicht hatte ausschöpfen können. «Ich bin nicht enttäuscht. Ich werde in der Kür nochmals voll angreifen.», gab sich die EM-Vierte kämpferisch und fuhr fort: Sie sei zu wenig nervös gewesen, das habe ihr nicht gepasst.

Slutskaja gefordert

Cohen, Slutskaja und Arakawa blieben in ihren Programmen jeweils fehlerlos. Eine Dreifach-Dreifach-Kombination riskierten allerdings alle drei nicht.

Slutskaja und Arakawa kamen in den beiden Schrittsequenzen sowie den drei Pirouetten leicht besser weg als Cohen -- mit einer Ausnahme erhielten sie durchwegs den maximalen Level 4, Cohen wurde zweimal mit Level 3 eingestuft. Die Amerikanerin wurde dafür in den Programmkomponenten etwas höher eingestuft.

Damit ist die mit gesundheitlichen Problemen kämpfende Topfavoritin Slutskaja am Donnerstag mehr als erwartet gefordert. Der zweifachen Welt- und siebenfachen Europameisterin fehlt zur Krönung der Karriere nur noch der Olympiasieg; vor vier Jahren war sie hinter der sich unter den Zuschauern befindenden Amerikanerin Sarah Hughes Zweite geworden.

Überraschender Nachwuchs

Eine ganz starke Leistung zeigte die erst 16-jährigen Kimmie Meissner aus den USA, die den 5. Zwischenrang einnimmt. Die Zweite des nationalen Championats, welche die zweitjüngste Teilnehmerin nach der Georgierin Jelene Gedewanischwili ist, präsentierte die Kombination Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop.

Auch Gedewanischwili (6.) begeisterte das Publikum dank ihrer schon sehr ausgereiften Technik. Die kleinwüchsige EM-Fünfte mit Jahrgang 1990 stand unter anderem die Kombination Dreifach-Flip/Dreifach-Toeloop und überzeugte mit ihren äusserst schnell gedrehten Pirouetten.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte die EM-Zweite Jelena Sokolowa. Die Russin patzerte sechs Tage nach ihrem 26. Geburtstag gleich zweimal: Den dreifachen Lutz vermochte sie nicht sauber zu stehen, sodass sie ihn nicht mit dem doppelten Toeloop kombinieren konnte. Und beim Dreifach-Rittberger landete sie nach nur einer Umdrehung mit beiden Beinen.

Die Fehler wirkten sich verständlicherweise auf die Präsentation ihres Turandot-Programmes aus. Mit 46,69 Punkten blieb sie mehr als 14 Zähler unter ihrer an den EM in Lyon aufgestellten Bestleistung. Als 18. liegt gar das Diplom ausser Reichweite.

Stand nach dem Kurzprogramm:
1. Sasha Cohen (USA) 66,73. 2. Irina Slutskaja (Russ) 66,70. 3. Shizuka Arakawa (Jap) 66,02. 4. Fumie Suguri (Jap) 61,75. 5. Kimmie Meissner (USA) 59,40. 6. Elene Gedewanischwili (Geor) 57,90. 7. Emily Hughes (USA) 57,08. 8. Miki Ando (Jap) 56,00. 9. Joannie Rochette (Ka) 55,85. 10. Sarah Meier (Sz) 55,57. -- 29 Teilnehmerinnen.

Beste 24 für Kür vom Donnerstagabend qualifiziert.

(bert/Si)

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