Meiste Ski-Unfälle bei mittlerem Tempo

publiziert: Donnerstag, 5. Feb 2009 / 09:49 Uhr

Bern - Ski- und Snowboardfahrer verunfallen meistens nicht auf rasanten Talfahrten, sondern bei mittleren Geschwindigkeiten. Das hat eine Befragung von 1088 verletzten und 749 unverletzten Ski- und Snowboardfahrern im Kanton Bern ergeben.

Harte Pisten erhöhen die Unfallgefahr.
Harte Pisten erhöhen die Unfallgefahr.
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Die von den Spitälern Frutigen, Interlaken und vom Inselspital Bern in einer Studie zusammengefasste Befragung ergab auch, dass es nicht einen Hauptgrund für Ski- und Snowboardunfälle gibt. Mehrere Faktoren spielten eine Rolle, erklärten die Autoren der Studie am Dienstag vor den Medien in Bern.

Skifahrer landen aber am ehesten im Spital, wenn sie bei mittlerer Geschwindigkeit bei schlechter Sicht auf einer harten Piste unterwegs sind und mit neuen, kontrollierten Skis nach eigener Einschätzung ein hohes Risiko eingehen.

Bei Snowboardern ist das Risiko am grössten, wenn sie bei mittlerer Geschwindigkeit ohne Helm bei schlechter Sicht auf einer harten Piste unterwegs sind.

Unaufmerksamkeit als Grund

Als mittlere Geschwindigkeit ist ein Tempo zu verstehen, das jede befragte Person selber auf einer Skala von 1 bis 10 in der Mitte ansiedelte. Es ist also ein nach eigener Einschätzung mittleres Tempo.

Dass sich die meisten Unfälle bei mässigen Tempi ereigneten, gehe wohl wie im Strassenverkehr auf Unaufmerksamkeiten zurück, sagte der leitende Arzt der Notfallstation des Inselspitals Bern, Aristomenis Exadaktylos.

Keine Zunahme der Unfallzahlen

Die drei Berner Spitäler haben in den letzten Jahren keine Zunahme der Ski- und Snowboardunfälle festgestellt. Auch die Schwere der Unfälle nahm nicht zu. Allerdings führte die Einführung von Carving-Skis dazu, dass Schienbeinkopf- und Handgelenkverletzungen heute schwerer sind als früher.

Das neue Material führe die Skifahrer schneller an ihre Leistungsgrenzen, hiess es. Die Ärzte empfehlen deshalb den Wintersportlern, auf den Pisten den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, sich mit einem Helm zu schützen und sich fit zu halten. Carven setze Kraft voraus, sagte der Interlakner Arzt Jonathan Spycher.

Die im Winter 2007/2008 auf den Notfallstationen der drei Spitäler und auf Parkplätzen der Wintersportgebiete durchgeführte Befragung ergab auch, dass sich Snowboarder weit besser schützen als Skifahrer. Am häufigsten sind Selbstunfälle, 15 Prozent gehen auf eine Kollision mit Gegenständen oder anderen Personen zurück.

Konzept für Triage der Patienten in Arbeit

Das Inselspital Bern hat festgestellt, dass viele verunfallte Ski- und Snowboardfahrer nach der Einlieferung in ein Regionalspital aufgrund der Schwere der Verletzung weitertransportiert werden müssen - so wie die Spitzenskifahrer Daniel Albrecht und Matthias Lanzinger.

Weil der sofortige Transport ins richtige Spital für den Patienten wichtig ist und damit Zeit und Geld gespart werden kann, arbeitet das Inselspital seit einem Jahr zusammen mit Partnern an einem neuen Patienten-Triagekonzept für die Skipisten.

Sanitäter und Paramedizinier sollen ein Werkzeug erhalten, um den Gesundheitszustand der Verunfallten besser einschätzen zu können. So weiss etwa das Inselspital, dass gewisse Verletzungsmuster häufig eine gefährliche Kombination von Schäden bedeuten.

(ht/sda)

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