CSI/CAI Mesikon

Melliger als Pessoas Spielverderber

publiziert: Sonntag, 23. Sep 2001 / 18:54 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 23. Sep 2001 / 19:59 Uhr

Mesikon - Rodrigo Pessoa war dem Schweizer Druck im Grossen Preis des erstmals durchgeführten CSI Mesikon im Zürcher Oberland nicht gewachsen. Der brasilianische Weltmeister verspielte in der Schlussrunde den GP-Sieg und die Leerung des mit 200 000 Franken gefüllten Jackpot.

Sein Hengst Baloubet zu Rouet patzte, refüsierte und schied aus. Somit war der Weg zum GP-Sieg für Willi Melliger auf Scutt frei.

Der Solothurner hat mit dem neunjährigen Holländer-Wallach Scutt vor 6000 begeisterten Zuschauern auf imponierende Art und Weise den mit 160 000 Grossen Preis in Mesikon gewonnen. Melliger riskierte in der Siegerrunde der 15 Besten viel und nutzte Scutts Stärke, die Schnelligkeit, aus. Seine fehlerlose Passage in 39,43 Sekunden blieb unangetastet. Das Sieggeld von 40 000 Franken war gesichert, der französische «Altmeister» Michel Robert (53) mit der springvermögenden Stute Olympia und der Holländer Eric van der Vleuten mit Jikke auf die Ehrenplätze verwiesen.

Freimüller nutzte Heimvorteil

Als hervorragender Vierter mit einem Abwurf am letzten Hindernis vermochte auch Paul Freimüller mit Himmerdor zu überzeugen. Der Zürcher Equipenreiter nutzte den Heimvorteil, liegt doch Humlikon keine 15 km vom Weiler Mesikon entfernt. «Ich versuchte zu gewinnen, war aber langsamer als Altmeister Melliger», meinte der zufriedene Freimüller scherzhaft. «Die Saison geht zu Ende. Da wollte ich doch meinen Freunden vor meiner Haustüre etwas zeigen und riskierte einiges.»

Zu spitz war aber der Winkel aufs letzte Hindernis, damit alle Stangen liegen geblieben wären. Auch Weltcupsieger Markus Fuchs büsste diesmal für seine Risikobereitschaft. Der St. Galler realisierte mit seiner Schimmelstute Cosima in der Siegerrunde in 39,09 Sekunden zwar Bestzeit, riss aber die Stangen an den beiden letzten Oxern und klassierte sich als Achter. «Cosima ist noch nicht wieder in Schuss und zu träge. Sie hat nach siebenwöchiger Pause Übergewicht», meinte der Ostschweizer Kämpfer. Urs Fähs neunjähriger Garry (10.) bewies in diesem Klassefeld seine Fähigkeiten einmal mehr.

Scutts wertvollster Sieg

Scutt und Annaconda liefern sich bei Willi Melliger ein internes Duell um die Nachfolge des rekonvaleszenten Calvaro, dessen Comeback sich nach der Meniskusoperation im Juli und einer Kolik fünf Wochen später verzögert. «Calvaro wird dieses Jahr nicht wieder starten. Wenn er sich gut erholt, darf er im Frühjahr seine Abschiedstour starten», meinte Melliger, führte aber gleich an, dass er nur einen wieder völlig gesunden Schimmel nochmals höchster Belastung aussetzen werde.

Seit Juli 2000 ist Scutt im Beritt von Melliger und im Besitz von Hans Liebherr aus Bulle. Der Deutsche Björn Nagel hatte den braunen Holländer schon als achtjährigen fehlerlos im GP von Aachen vorgestellt. Melliger harmoniert mit Scutt immer besser, was zweite GP-Plätze in Ascona und San Patrignano sowie ein vierter Platz im Weltcupspringen diesen Sommer in Moskau belegen. «Die Umstellung von Calvaro auf Scutt war gross, schliesslich ist der Braune 23 Zentimeter kleiner als der Schimmel und ist besser und vorsichtiger, wenn er schnell geritten wird.»

Pessoa war dem Schweizer Druck nicht gewachsen. Als Letztstartender wollte der GP-Gewinner von Calgary nach den 350 000 Franken Sieggeld in Kanada auch den Jackpot von 200 000 Franken in Mesikon knacken. Der Hengst des Brasilianers, der schon in der Entscheidung an den Olympischen Spielen in Sydney stehen geblieben war, machte aber nicht mit. Am zweiten Hindernis war schon alles vorbei. Reiter und Pferde verstanden sich nicht. Da trat der sensible Hengst vollständig auf die «Bremse», stoppte und musste abgeläutet werden. Pessoa musste sich mit 2200 Franken trösten.

Die Lehren der Première

Seit 20 Jahren regnete es im Zürcher Oberland nie so heftig wie in den letzten zwei Wochen. Denoch besuchten insgesamt 28 000 Zuschauer das höchst dotierte Schweizer Turnier bei dessen Première. «Die Veranstalter taten alles, um einwandfreie Bedingungen zu schaffen. Nie zuvor erlebte ich einen solchen Aufwand und Einsatz», lobte der erfahrene Rudolf Letter OK- Präsident Jean-Robert Oppliger und seine Crew. Der Sandboden war ideal und schluckte unheimlich viel Wasser, und die Parcours von Paul Weier waren ideal. Die Veranstalter mussten aber auch Lehrgeld zahlen. Zu grosse Felder, nicht koordinierter Programmablauf, ungedeckte Reitertribüne, teils beeinträchtige Sicht auf den Zuschauerrängen und tiefes Geläuf auf den Parkplätzen riefen auch Missfallen hervor. Oppliger hat die Schwächen erkannt und verspricht: «Nur Idioten machen zweimal die gleichen Fehler. Nächstes Jahr werden wir beim CHI die Schwächen ausgemerzt haben. Ich erhielt jedenfalls mehr Komplimente als Tadel. Das animiert zu neuen Taten.»

(kil/sda)

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