Mexiko schickt Truppen ins Unruhegebiet

publiziert: Sonntag, 29. Okt 2006 / 00:19 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 29. Okt 2006 / 01:29 Uhr

Mexiko-Stadt - Bei Unruhen im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca sind mindestens drei Menschen getötet worden.

Ein Aktivist wird verhaftet.
Ein Aktivist wird verhaftet.
3 Meldungen im Zusammenhang
Inzwischen hat die mexikanische Regierung den Protestierenden im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca eine Ultimatum gestellt. Besetzte Strassen, Plätze, öffentliche Gebäude, privater Besitz und alle Barikaden müssten «unverzüglich» geräumt werden.

Dies teilte das mexikanische Innenministerium am Samstag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt mit. Zuvor Präsident Vincente Fox am Samstag die Entsendung von Bundestruppen in die Region angeordnet.

Gewaltsamer Räumungsversuch

Bei den Unruhen wurden am Freitag mindestens drei Menschen getötet, darunter ein Kameramann aus den USA. Am 22. Mai waren rund 70 000 Lehrer des Bundesstaates in den Streik getreten, um höhere Gehälter durchzusetzen.

Seit einem gewaltsamen Räumungsversuch durch Sicherheitskräfte im Juni wird nun auch der Rücktritt von Gouverneur Rücktritt verlangt, dem Korruption vorgeworfen wird. Anfang der Woche hatten die Lehrer zwar das Ende des Streiks, aber die Fortsetzung ihrer Proteste beschlossen.

Kameramann von Indymedia getötet

Der Kameramann vom globalisierungskritischen Internetdienst Indymedia sei in der Bundeshauptstadt Oaxaca tödlich in die Brust getroffen worden, sagte der Sprecher der Aktivisten der Volksversammlung der Dörfer von Oaxaca (APPO), Florentino Lopez. .

Die Kugel sei vom Dach des Rathauses abgefeuert worden, wo sich Polizisten und Sicherheitsleute des Gouverneurs verschanzt hätten. Oaxaca ist seit dem Beginn eines Lehrerstreiks im Mai im Ausnahmezustand. 17 weitere Menschen wurden bei Feuergefechten verletzt

Auf Gouverneur gewartet

Bei den übrigen Zusammenstössen, darunter in einem Gebäude der Staatsanwaltschaft, seien drei weitere Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Internetzeitung e-consulta aus Oaxaca. Einer davon, ein Lehrer, wurde im Vorort San Bartolo Coyotepec erschossen. Seine Frau sagte, ihr Mann habe auf den Gouverneur Ulises Ruiz gewartet.

APPO-Sprecher Lopez sagte, die Schiessereien in der Bundeshauptstadt hätten rund um die Barrikaden in der Innenstadt begonnen. Unter den Verletzten sei auch ein mexikanischer Fotograf.

Barrikaden gegen Ruiz

Während der anhaltenden Unruhen sind in den vergangenen fünf Monaten bereits neun Menschen getötet worden. Lehrer hatten mit einem monatelangen Streik ebenso wie linke Aktivisten mit der Errichtung von Strassenbarrikaden den Rücktritt von Gouverneur Ruiz erzwingen wollen.

Sie werfen dem Politiker Korruption und Einschüchterung von Gegnern vor. Diese Woche haben sich die Lehrer zwar zum Abbruch ihres Streiks entschlossen. Viele linke Aktivisten wollen jedoch ihre Blockaden in der Stadt so lange aufrechterhalten, bis Ruiz abtritt.

Fox schaltet sich ein

Der scheidende mexikanische Präsident Vicente Fox hat angekündigt, die Krise in Oaxaca noch vor dem Ende seiner Amtszeit Anfang Dezember lösen zu wollen. Eine Verhandlungslösung ist bislang jedoch nicht gelungen.

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Oaxaca - In der mexikanischen ... mehr lesen
Gouverneur Ulises Ruiz wird Korruption und Gewalt gegen politische Gegner vorgeworfen.
Ulises Ruiz widersetzte sich der Rücktrittsforderung.
Mexiko-Stadt - Der Gouverneur des ... mehr lesen
Mexiko-Stadt - Mexikanische ... mehr lesen
Es waren mindestens 4000 Bundespolizisten im Einsatz. (Archivbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten