Michael Jackson: Prozess auf Januar verschoben

Er akzeptierte damit den Einwand der Anwälte Jacksons, dass sie angesichts der zunehmenden Komplexität des Verfahrens mehr Zeit zur Vorbereitung der Verteidigung bräuchten. Jacksons Anwalt Thomas Mesereau hatte Anfang Juli noch gefordert, den Prozess komplett einzustellen, da es nicht genügend Beweise gebe.

Bevor der Richter den Prozessauftakt verschob, hatte es kurz vorher bereits eine Voranhörung der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung gegeben.

Dabei sagte der stellvertretende Staatsanwalt Gordon Auchincloss, Jacksons Neverland-Ranch sei so entworfen, dass sie Kinder lockt und anzieht. Das grosse Anwesen sei ein isolierter und eingezäunter Bereich, in dem der Musiker seine Pläne (...) ausführen konnte. Dazu gehörten Freiheitsberaubung, Kindesentführung und Erpressung.

Auchincloss äusserte auch konkrete Beschuldigungen. So soll Jackson einen von ihm missbrauchten Jungen und dessen Familie zu falschen Ehrenerklärungen genötigt haben.

Die Verteidigung wies die Anschuldigungen als absurd zurück. Es gehe bei dem Verfahren darum, eine bedeutende Persönlichkeit zu Fall zu bringen, sagte Anwalt Mesereau.

Jackson wird in der Anklageschrift angelastet, sich zwischen Februar und März 2003 an einem damals zwölfjährigen Jungen vergangen zu haben.

Der Popstar wurde im vergangenen November festgenommen. Zu den Anklagepunkten gehören ausser Kindesmissbrauch in vier Fällen auch Verschwörung zur Kindesentführung.

Der 45-jährige Jackson hat sich in allen Punkten für nicht schuldig erklärt. Er ist gegen eine Kaution von 3 Mio. Dollar (knapp 3,8 Mio. Franken) auf freiem Fuss.

(bert/sda)