Laut EU-Kommission
Migration ist eine gewaltige Herausforderung
publiziert: Freitag, 14. Aug 2015 / 15:38 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Aug 2015 / 18:27 Uhr

Brüssel - Brüssel sieht gewaltige Herausforderungen beim Thema Migration: «Die Welt steht heute vor der schlimmsten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg», sagte EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos in Brüssel.

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Ungarn ist dabei nach Einschätzung der EU-Kommission inzwischen einer der Hauptzugangswege für Migranten auf dem Weg nach Europa. Im vergangenen Monat seien dort 35'000 Menschen angekommen, sagte Avramopoulos. "Dies bedeutet, dass Ungarn sich Italien und Griechenland anschliesst als einer der exponiertesten Mitgliedsstaaten, in vorderster Front", sagte Avramopoulos am Freitag.

Ungarn baut derzeit einen Zaun an der Grenze zu Serbien, der Flüchtlinge abhalten soll. "Die Kommission befürwortet die Nutzung von Zäunen nicht", kommentierte Avramopoulos. Die Brüsseler Behörde ermutige die EU-Staaten zu "alternativen Massnahmen".

Zunehmend gelangten Menschen auf der Flucht über die Staaten des Balkans in die Europäische Union, sagte der EU-Kommissar. "Einige dieser Länder ergreifen nicht die notwendigen Massnahmen (dagegen)." Auch Menschenschmuggler hätten die Region für sich entdeckt.

Situation in Griechenland sehr schwierig

Die Situation in Griechenland beschrieb Avramopoulos, selbst Grieche, als besonders schwierig. Das Land sieht sich einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen ausgesetzt - viele davon mit einem berechtigten Interesse an Schutz, wie der Politiker sagte.

Er hatte am Vortag in Athen mit griechischen Politikern über die Lage beraten. Die Regierung des Landes will Avramopoulos zufolge zusätzliche Unterstützung für den Umgang mit den Flüchtlingen beantragen.

Nach Avramopoulos' Worten soll Griechenland bis 2020 insgesamt 474 Millionen Euro aus EU-Töpfen an zielgerichteten Hilfen erhalten. Sobald Athen eine zuständige Behörde eingerichtet habe, könne eine erste Tranche von 30 Millionen Euro innerhalb von vier bis fünf Tagen fliessen.

Eine Viertelmillion Flüchtlinge

Fast ein Viertelmillion Menschen sind seit Jahresbeginn über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Bereits jetzt seien mehr Bootsflüchtlinge in Griechenland, Italien, Spanien, Malta und anderen europäischen Ländern angekommen als im gesamten Jahr 2014, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf mit.

Nahezu täglich würden im Sommer rund 1000 Migranten vor den Küsten Italiens und Griechenlands an Land gehen - meist mit Hilfe von Rettungskräften. Auf der griechischen Insel Lesbos beklagte die Provinzverwaltung, dass nicht genügend Schiffe zur Verfügung stünden, um Flüchtlinge auf das Festland zu bringen.

Die Fähren seien derzeit in der Hauptreisesaison von Touristen ausgebucht, sagte die Behördenchefin Christina Kalogirou der Zeitung "Kathimerini".

Bisher 2300 Tote

Etwa 2300 Flüchtlinge kamen laut IOM seit Jahresbeginn im Mittelmeer ums Leben. "Die Lage im Mittelmeer ist zutiefst besorgniserregend", sagte IOM-Generaldirektor William Lacy Swing laut einer Mitteilung. "Obwohl es in jüngster Zeit Fortschritte gab - darunter die Verstärkung der EU-Rettungsoperation Triton - muss mehr getan werden."

Die meisten Mittelmeer-Flüchtlinge in Italien seien via Libyen aus Eritrea gekommen (25 567), gefolgt von Menschen aus Nigeria (11 899), Somalia (7538), dem Sudan (5658), Syrien (5495) und weiteren Ländern. Aus dem Bürgerkriegsland Syrien kämen inzwischen mehr Flüchtlinge auf dem Landweg über die Türkei und Griechenland in die EU als über das Meer.

(bg/sda)

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Was...
jetzt schon nicht funktioniert, funktioniert in Zukunft erst recht nicht. Angesichts des Bevölkerungswachstums.
Die "Guten" hier, die die moralische Lufthoheit auch in den Medien haben, tun aber so, als seien die Migrationsprobleme weitgehend gelöst wenn nur alle Europäer empathisch genug sind, und als ob die Weltgerechtigkeit voran käme, wenn man die Tore für jeden weit öffnet.
Solche Leute können einem zwar emotional nahe stehen, aber ihre Pläne, soweit man das so nennen kann, sind schlicht untauglich. Grundsätzlich haben die Migrationsprobleme nichts mit mangelnder Empathie zu tun.
Und angesichts der astronomischen Zahlen potentiell Hilfsbedürftiger ist die Hilfe per Einwanderung ohnehin schon zum Scheitern verurteilt.
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