Niemand weiss genau, wie viele Menschen sich in diesen Tagen an den heiligen Stätten von Mekka und Medina versammelt haben. Es braucht zwar eine Erlaubnis der saudi-arabischen Behörden. Jedes Jahr treten aber dennoch Hunderttausende, die im Königreich arbeiten, ihre Wallfahrt ohne Genehmigung an.

Um allzu grosses Gedränge zu vermeiden, darf jeder Muslim nur alle fünf Jahre einen Antrag für den Hadsch stellen.

Im vergangenen Jahr war bei der rituellen Steinigung des Teufels im Gedränge eine Massenpanik ausgebrochen, bei der 251 Pilger zu Tode getrampelt wurden. Damit sich die Tragödie nicht wiederholt, müssen die Pilger diesmal ihr Gepäck zurücklassen.

Opferfest als Höhepunkt

Den Abschluss der Pilgerreise bildet das Opferfest (Eid al-Adha), das am Donnerstag beginnt. Muslime, die es sich leisten könnten, schlachten an diesem Tag in Andenken an das Opfer Abrahams ein Tier, in der Regel ein Schaf.

Um Terroranschläge von El-Kaida-Extremisten und Unfälle zu verhindern, hat die saudi-arabische Herrscherfamilie 50 000 Sicherheitskräfte an den heiligen Stätten stationiert.

In seiner Predigt vor den Pilgern dankte der Imam den Sicherheitskräften und rief gleichzeitig die Gläubigen auf, sich von extremistischen Ideen fern zu halten.

Jedes Jahr, wenn die Pilger zum Berg Arafat ziehen, wird zur gleichen Zeit in Mekka das schwarze seidene Tuch ausgewechselt, das die Kaaba bedeckt. Die Kaaba ist das wichtigste Heiligtum des Islam - ein 14 Meter hohes würfelförmiges fensterloses Gebäude aus schwarzem Stein.

(rr/sda)