Millionenbetrüger Hafen unterschlägt erneut Geld

Der betroffene Firmenchef bestätigte gegenüber «Radio Top» einen Vorabbericht des «Blick» vom Mittwoch. Anfang 2006 habe sich herausgestellt, dass Hafen erneut Geld unterschlagen habe, sagte Aquatec-Inhaber Friedrich Schneider. Zur genauen Summe wollte sich der Firmenchef nicht äussern. Es handle sich um einen sechsstelligen Betrag.

Laut Martin Frey, kantonaler Untersuchungsrichter für Wirtschaftsdelikte, ist beim St. Galler Untersuchungsamt keine Anzeige eingegangen. «Ich habe erst über das Radio von dem Fall erfahren», sagte Frey gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

Ex-Präsident des FC Wil

Das St. Galler Kantonsgericht hatte den früheren UBS-Banker wegen gewerbsmässigem Betrug und mehrfacher Urkundenfälschung zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

Andreas Hafen, Ex-Präsident des FC Wil, hatte von 1985 bis 2002 bei der Bank UBS in Weinfelden, Wil und St. Gallen gearbeitet. Ab 1991 zweigte er insgesamt 51 Millionen Franken ab. Davon verwendete er nur 1,4 Mio. Franken für sich. 11 Millionen flossen in die Kassen des FC Wil, dessen Präsident er damals war. 38 Mio. Franken gingen als Darlehen an regionale Unternehmen. Das Kreisgericht St. Gallen verurteilte ihn 2005 zu 5 Jahren Zuchthaus, was vom Kantonsgericht ein Jahr später bestätigt wurde.

Vor Bundesgericht abgeblitzt

Im Juni dieses Jahres war Hafen vor Bundesgericht abgeblitzt und musste definitiv für 5 Jahre ins Zuchthaus. Laut «Blick» sitzt Hafen seine Strafe seit Ende Juli in der Strafanstalt Saxerriet ab.

(ht/sda)