Bericht der EU-Kommission

Minderjährige in EU zunehmend Opfer von Menschenhandel

publiziert: Donnerstag, 19. Mai 2016 / 15:37 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 19. Mai 2016 / 16:01 Uhr
Mehr als 2300 Minderjährige wurden 2013 und 2014 in der EU Opfer von Menschenschmuggel. (Symbolbild)
Mehr als 2300 Minderjährige wurden 2013 und 2014 in der EU Opfer von Menschenschmuggel. (Symbolbild)

Brüssel - Sexuelle Ausbeutung, Organentnahmen, Zwangsbetteln: Kinder und Jugendliche in der Europäischen Union landen immer häufiger in den Fängen von Menschenhändlern.

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Das geht aus einem Bericht hervor, den die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorstellte. Kriminelle Händler nutzten zudem immer mehr die Flüchtlingskrise in Europa aus, um Menschen in ihre Gewalt zu bringen und etwa zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zu verkaufen.

Mehr als 2300 Minderjährige wurden 2013 und 2014 in der EU als Opfer von Menschenschmugglern registriert. Insgesamt seien in dem Zeitraum rund 15'800 Frauen, Männer, Mädchen und Jungen erfasst worden, die entweder gegen ihren Willen oder unter falschen Versprechungen in die Hände von Menschenhändlern gerieten, teilte die EU-Kommission mit.

Die Brüsseler Behörde geht zudem davon aus, dass es eine grosse Dunkelziffer gibt und die tatsächlichen Opferzahlen deutlich höher liegen. Dies sei wohl nur die Spitze des Eisbergs, sagte die EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels, Myria Vassiliadou.

Die mit Abstand am weitesten verbreitete Form sei Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung. Rund drei Viertel aller registrierten Opfer waren Frauen. Entlang der Migrationsrouten müssten Frauen und Kinder besonders geschützt werden, hiess es.

Menschen wurden dem Bericht zufolge zudem zur unerlaubten Organentnahme gehandelt. Andere sollten in den Zielländern zum Betteln gezwungen werden.

«Moralisch inakzeptabel»

«Es ist sowohl moralisch als auch rechtlich inakzeptabel, dass in der EU des 21. Jahrhunderts Menschen wie Waren gekauft, verkauft und ausgebeutet werden», sagte der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos. Die EU-Staaten müssten nun ihre Anstrengungen dagegen verstärken.

Bei der Mehrheit der erfassten Opfer handelte es sich um EU-Bürger. Sie kamen vor allem aus Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Ausserhalb der EU lagen Nigeria, China und Albanien bei den Herkunftsländern weit vorn.

Die EU hatte 2011 den derzeit geltenden Rechtsrahmen im Kampf gegen Menschenhandel gesetzt. Dabei sollten neben der Verfolgung von Menschenhändlern vor allem Schutz und Unterstützung für die Opfer gewährleistet werden. Weitere Schritte will die EU-Kommission Ende des Jahres prüfen.

(cam/sda)

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