Tennis

Minimalziel nach dem ersten Tag erreicht

publiziert: Samstag, 17. Sep 2011 / 08:00 Uhr
Roger Federer verhinderte beim Davis-Cup-Aufstiegsspiel einen Fehlstart der Schweiz.
Roger Federer verhinderte beim Davis-Cup-Aufstiegsspiel einen Fehlstart der Schweiz.

Dank Roger Federer verhinderte die Schweiz beim Davis-Cup-Aufstiegsspiel in Sydney gegen Australien einen Fehlstart. Der Baselbieter setzte sich gegen Lleyton Hewitt 5:7, 7:6, 6:2, 6:3 durch. Stanislas Wawrinka verlor gegen Bernard Tomic 6:4, 4:6, 3:6, 3:6.

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Der Favoritenrolle wurde die Schweiz nur halbwegs gerecht. Patrick Rafter, der Captain der Australier, hätte für ein 1:1 nach dem ersten Tag sicherlich unterschrieben, während sein Schweizer Pendant Severin Lüthi mit einer Führung liebäugelte. Schliesslich sind die beiden Schweizer Spieler deutlich besser klassiert als ihre australischen Gegner.

Wie wenig die Weltrangliste in gewissen Fällen aussagt, war auf dem Rasen des Royal Sydney Golf Clubs in beiden Einzeln vom Freitag zu sehen. Hewitt, der nur noch die Nummer 199 ist, forderte Federer zumindest zwei Sätze lang alles ab. Er schlug stark auf und agierte von der Grundlinie extrem sicher. Mit drei Returnwinners in Folge sicherte sich der ehemalige Weltranglistenerste das Break zum 7:5 im ersten Satz.

In der Anfangsphase des Spiels wurde Hewitt die Aufgabe allerdings auch dadurch erleichtert, dass Federer den Rhythmus vorab bei den Servicespielen des Australiers nicht fand. Erst beim Stand von 5:7, 1:3 kam der 16-fache Gewinner von Grand-Slam-Turnieren zu seinen ersten Breakchancen. Dafür gab es gute Gründe. Erst am Mittwoch war Federer in Sydney angekommen. In kurzer Zeit musste er den Jetlag überwinden und die Umstellung vom New Yorker Hartplatz auf den australischen Rasen vollziehen.

Federer effizienter

Glücklicherweise für das Schweizer Team steigerte sich Federer in etwa im gleichen Masse wie Hewitt nachliess. Den zweiten Satz holte er sich im Tiebreak und begann danach die Partie zu kontrollieren, im dritten Satz souverän, im vierten dann dank seiner Überlegenheit bei den wichtigen Punkten. Hewitt liess fünf Chancen zum Servicedurchbruch ungenutzt. Federer machte aus vier Möglichkeiten zwei Breaks. Der Weltranglistendritte sprach danach von einem schönen Sieg: «Es war mental schwierig, mich im zweiten Satz in den Match zurückzukämpfen.»

Der Schweizer, der 22 Asse und 24 Vorhand-Winners schlug, bewies trotz des schwierigen Starts ins 26. Duell mit Hewitt, dass man auf ihn wie gewohnt zählen kann. Was keine Selbstverständlichkeit ist, schliesslich liegt der unglücklich nach zwei vergebenen Matchbällen verlorene US-Open-Halbfinal gegen Novak Djokovic noch keine Woche zurück. Hewitt, der wegen einer Fussverletzung auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres hatte verzichten müssen, konnte sich derweil vergewissern, dass der Formstand für die nächsten Aufgaben im Duell gegen die Schweiz stimmt.

Tomic taktisch geschickter

Für die Australier wären Punkte gegen Federer bloss erfreuliche Zugaben. Sie zählen darauf, das Doppel und die Spiele gegen Wawrinka zu gewinnen. Diese Rechnung ging am Freitag schon mal auf. Tomic, der Weltranglisten-59., dominierte den 30 Plätze vor ihm klassierten Wawrinka relativ deutlich. Dabei hatte der Waadtländer im ersten Satz einen guten Eindruck hinterlassen. Seine starke Rückhand führte ihn zum 6:4.

Danach wendete sich das Blatt. Der bald 19-jährige Tomic agierte nach einer halbstündigen Angewöhnungszeit geschickt. Es kam zu zahlreichen Slice-Duellen, die Tomic vor knapp 4000 Zuschauern mehrheitlich kontrollierte - je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher. «Ich hatte im zweiten Satz meine Chancen, doch er spielte stark und schöpfte immer mehr Selbstvertrauen», analysierte Wawrinka.

Der mit einer Oberschenkelblessur kämpfende Schweizer leistete sich viele unerzwungene Fehler und fand gegen den Lokalmatador mit kroatischen Wurzeln, der in Wimbledon den Viertelfinal erreicht hatte, nicht die richtigen taktischen Mittel. Die beste Möglichkeit, dem Match eine andere Wendung zu geben, vergab Wawrinka zu Beginn des dritten Umgangs, als er einen Breakvorsprung rasch vergab und sogar kurz nach dem Servicedurchbruch mit 1:3 in Rückstand geriet. «Ich bin physisch noch nicht ganz auf der Höhe», gestand Wawrinka. Er sei aber fit genug für weitere Einsätze.

Australier im Doppel in der Pflicht

Im Doppel (ab 4.30 Uhr Schweizer Zeit) stehen die Australier unter grösserem Druck als die Schweizer. Um sich weiterhin realistische Hoffnungen auf die Rückkehr in die Weltgruppe zu machen, müssen Hewitt und Chris Guccione gegen die Olympiasieger Federer und Wawrinka gewinnen. Die Entscheidung im Aufstiegsduell fällt allerdings erst am Sonntag, wenn sich zunächst Federer und Tomic erstmals gegenüberstehen und dann Hewitt auf Wawrinka trifft.

(joge/Si)

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