Misshandlungen persönlich erlaubt?

publiziert: Samstag, 15. Apr 2006 / 08:24 Uhr / aktualisiert: Samstag, 15. Apr 2006 / 15:36 Uhr

Washington - US-Verteidigungsminister Rumsfeld soll Erniedrigungen und Misshandlungen eines Guantánamo-Häftlings im Jahr 2002 erlaubt haben.

Donald Rumsfeld soll die grobe Taktik bei Verhören erlaubt haben.
Donald Rumsfeld soll die grobe Taktik bei Verhören erlaubt haben.
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Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums wies den Bericht des Online-Magazins Salon umgehend als «Erfindung» zurück. Das Magazin zitierte am Freitag aus einem Untersuchungsbericht der Armee vom Dezember 2005, in dem von direktem, regelmässigem Kontakt Rumsfelds zu dem für die Verhöre im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba zuständigen General die Rede ist.

In dem Bericht mit dem Titel «Was Rumsfeld wusste» heisst es, der Minister habe während der Befragung des Häftlings Mohammed el Kahtani regelmässig mit Generalmajor Geoffrey Miller gesprochen, der eine zentrale Rolle in der Behandlung der Häftlinge in Guantánamo und im Irak spiele.

Der aus Saudi-Arabien stammende Kahtani wird demnach verdächtigt, in die Anschläge vom 11. September verwickelt zu sein. Der Saudi sei während des Verhörs erniedrigt und misshandelt worden. Die Soldaten seien bei der Befragung einem Plan gefolgt, den Rumsfeld genehmigt habe, heisst es in dem Salon-Bericht.

«Persönlich involviert»

Der Armee-Ermittler Generalleutnant Randall Schmidt wird mit dem Satz zitiert: «Der Verteidigungsminister ist persönlich in die Befragung einer Person involviert». Dem Bericht zufolge soll Schmidt die Aussage beeidigt haben.

Er sei zu dem Schluss gekommen, dass Rumsfeld zwar die bei Kahtani angewandten Verhörmethoden nicht spezifisch angeordnet, jedoch Taktiken genehmigt habe, die auch Misshandlungen einschlossen.

(fest/sda)

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