Mit einem Bein unten

publiziert: Mittwoch, 19. Apr 2006 / 22:52 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Apr 2006 / 01:41 Uhr

In der 30. Runde der Super League beginnt Neuchâtel Xamax eine Serie von vier Heimspielen innerhalb von elf Tagen. Die Partie gegen YB soll der Anfang der Aufholjagd sein.

Xamax will nicht glänzen, sondern gewinnen, da kann es auch rustikal werden. Bild: Neuenburger Getümmel im eigenen Strafraum.
Xamax will nicht glänzen, sondern gewinnen, da kann es auch rustikal werden. Bild: Neuenburger Getümmel im eigenen Strafraum.
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Sechs Punkte muss Xamax auf Aarau wettmachen - sonst spielt es 2006/07 erstmals seit 1972/73 wieder in der zweithöchsten Liga.

Ausweglos scheint die Lage der Xamaxiens trotz des beträchtlichen Handicaps (bei einem Spiel weniger) gegenüber dem Zweitletzten Aarau nicht zu sein. Schon vor zwei Jahren war Xamax als sicherer Absteiger betrachtet worden. Nach 28 Runden hatte der Rückstand auf Wil fünf Zähler betragen, ehe sich die Neuenburger dank 15 Punkten in acht Spielen noch in die Barrage retteten und dort gegen Vaduz den Ligaerhalt realisierten.

Von einem ähnlichen Finish ist Trainer Miroslav Blazevic, der die Mannschaft im September von Alain Geiger übernommen hatte, auch diesmal überzeugt: «Wir können in der Heimspielserie alles auf den Kopf stellen. Die Mannschaft hat die Qualität, die nötigen Punkte zu gewinnen», sagte der Kroate, der sicher ist, dass sein Team «viel zu schlecht klassiert ist.» Den Optimismus von Blazevic, dessen Zeit bei Xamax wohl unabhängig vom Ausgang der Saison abläuft, teilen im Umfeld von Xamax indes nicht alle. Das Kader sei nicht mehr annhähernd so gut wie vor zwei Jahren, ist die verbreitete Meinung der Pessimisten -- oder Realisten?

Xamax' Kaderprobleme

In der Tat fehlen im Xamax der Saison 2005/06 Spieler wie die zum FC Zürich transferierten Steve von Bergen und Xavier Margairaz sowie der Stürmer Mobulu M´Futi (zu Istres/Ligue 2). Sie wurden nicht ersetzt durch Routiniers, die den stockenden Zug hätten ziehen oder zumindest anschieben können. Zudem machten es Verletzungen und Sperren (Xamax kassierte in dieser Saison schon 10 Rote Karten) unmöglich, zweimal in Folge mit derselben Startformation zu spielen.

Stürmer Alexandre Rey ist Sinnbild für diese Inkonstanz. Zwar hat der 34-jährige Walliser schon acht Tore erzielt und ist Topskorer der Equipe, doch in der Rückrunde hat Rey fünfmal gefehlt und nur vier Spiele über die gesamten 90 Minuten bestritten. Ob der frühere Internationale gegen YB sein Comeback geben kann, steht noch nicht fest.

Modernere Strukturen für Xamax

Sicher ist hingegen, dass Rey in der kommenden Saison Chef der neu aufzubauenden Marketingabteilung von Neuchâtel Xamax sein wird. Damit wollen die Xamaxiens gegen aussen ein professionelleres Bild abgeben. Intern haben sich die Neuenburger durch das Einsetzen eines Sportchefs (Hanspeter «Bidu» Zaugg) schon in der Winterpause modernere Strukturen gegeben.

An dieser zeitgemässen Ausrichtung soll sich auch im Falle einer Relegation nichts ändern. Bauunternehmer Sylvio Bernasconi, der Verwaltungsratspräsident der AG und Vereinschef ist, hat unlängst erklärt, dass das Budget von rund fünf Millionen Franken auch in der Challenge League nicht reduziert wird.

Sollte sich die Geschichte von 2004 nicht wiederholen und Xamax erstmals seit 34 Jahren den Gang in die zweithöchste Spielklasse antreten müssen, sind die Neuenburger gefordert, so schnell wie möglich die Rückkehr in die Super League anzustreben. Im Frühjahr 2007 wird die neue Maladière eröffnet, und es wäre schade, würde neben dem Stade de Genève in einem zweiten neuen Stadion der Schweiz nur unterklassiger Fussball zu sehen sein.

Die Partien der 31. Runde der Axpo-Super League im Detail:

Neuchâtel Xamax - Young Boys (Bisherige Resultate: 1:3, 2:3, 0:1).
Donnerstag, 18.45 Uhr. -- Absenzen: Cordonnier (gesperrt), Hürlimann, Lubamba, Rey (alle verletzt), Oppliger (rekonvaleszent); Gohouri (gesperrt), Everson, Hodel (beide verletzt). -- Fraglich: keiner; Joël Magnin. -- Statistik: Xamax hat die letzten sechs Partien gegen die Young Boys verloren. YB ist in der Meisterschaft seit fünf Spielen ohne Sieg. Der letzte Erfolg war das 1:0 gegen Xamax am 19. März.

Basel - St. Gallen (3:3, 1:0, 2:2).
Donnerstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Carignano, Dzombic, Murat Yakin (verletzt); keiner. -- Fraglich: keiner; Gjasula. -- Statistik: Neben St. Gallen hat nur Thun in drei Spielen gegen den designierten Meister erst einmal verloren. Der letzte Sieg der Ostschweizer in Basel geht auf den 28. April 2002 zurück (2:1). Es war die drittletzte Heimniederlage des FCB bevor er Anfang 2003 die eindrückliche Serie von bis jetzt 57 Heimspielen ohne Niederlage startete.

Schaffhausen - Thun (0:4, 3:0, 1:2).
Donnerstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Tarone, Maric (gesperrt), Rama (verletzt); Aegerter (verletzt). -- Statistik: Die Partien gegen Thun waren im Herbst für den FC Schaffhausen Sinnbild für die Auswärtsstärke und die Heimschwäche. Zuhause verloren die Ostschweizer gegen die Berner Oberländer 0:4, auswärts gewannen sie 3:0. Vor eigenem Publikum hat Schaffhausen erst neun Punkte geholt, in der Fremde schon 22.

Yverdon - Grasshoppers (2:3, 2:0, 1:1).
Donnerstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Malacarne (verletzt); Mitreski (gesperrt), Peralta, Chihab, Viveros, Leandro (alle verletzt). -- Fraglich: keiner; Muff. -- Statistik: Die Grasshoppers kommen zum Saisonende doch noch in Form; aus den letzten vier Partien holten sie zehn Zähler. In Yverdon tun sich die Zürcher gewöhnlich jedoch schwer: in fünf Super-League- (bzw. Nationalliga-A-)Partien war GC im Municipal nur einmal siegreich. Yverdon seinerseit hat zuletzt drei Heimspiele in Folge gewonnen.

Zürich - Aarau (1:1, 3:0, 1:1).
Donnerstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Dzemaili, Filipescu (beide gesperrt), Cesar (verletzt); Christ (gesperrt), Bättig, Menezes, Ehret, Neri, Schenker, Schmid (alle verletzt). -- Fraglich: Rafael; keiner. -- Statistik: Aarau ist nach einem Zwischenhoch im März wieder in ein Tief geraten und hat dreimal in Folge verloren. Das grösste Defizit des FCA ist die Offensive. Kein Team der Super League hat in dieser Saison bisher weniger Tore erzielt (26). In der Rückrunde schossen die Aarauer nur einmal mehr als einen Treffer.

Tabelle:
1. Basel 29/65. 2. Zürich 29/57. 3. Grasshoppers 30/47. 4. Young Boys 29/44. 5. Thun 30/40. 6. St. Gallen 30/34. 7. Schaffhausen 30/31 (28:41). 8. Yverdon 30/31 (34:51). 9. Aarau 30/30. 10. Neuchâtel Xamax 29/24.

(fest/Si)

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