Kriminalität

Mörderbande verbreitet Angst und Schrecken auf Russlands Autobahnen

publiziert: Montag, 17. Nov 2014 / 12:01 Uhr
Die Täter legen nachts Metallkrallen auf die Fahrbahn. (Symbolbild)
Die Täter legen nachts Metallkrallen auf die Fahrbahn. (Symbolbild)

Moskau - 15 Menschen sind in den vergangenen Monaten auf den Autobahnen nahe Moskau von einer Bande getötet worden. Vieles liegt im Dunkeln: Die Behörden hüllen sich zumeist in Schweigen, was unterschiedlichsten Theorien über die Hintergründe der Verbrechen Nahrung gibt.

Das Vorgehen war immer das Gleiche: Die Täter legten nachts Metallkrallen auf die Fahrbahn, die die Autoreifen aufschlitzen. Sobald ein Auto mit platten Reifen liegen blieb, erschoss die Gang die Insassen und verschwand wieder.

Zu den Opfern zählten bisher ein Polizist, ein leitender Bankangestellter und ein Tänzer einer bekannten Volkstanzgruppe. Die russischen Medien sprechen von der GTA-Bande, weil die Taten an das brutale Computerspiel «Grand Theft Auto» erinnern, bei dem die Spieler fürs Töten belohnt werden.

Die Verbrechen geben der Polizei Rätsel auf, inzwischen ermittelt auch der Geheimdienst FSB. Der russische Präsident Wladimir Putin spricht von einem Verbrechen «terroristischer Natur». In der vergangenen Woche wurden einige mutmassliche Bandenmitglieder festgenommen und einer ihrer Anführer getötet.

Nährboden für Theorien

Da die Ermittlungsbehörden kaum etwas zu den Tätern und deren mutmasslichen Motiven mitteilt, spriessen Theorien über die Hintergründe der Morde. Eine bringt die Bande in Verbindung mit der islamistischen Terrorgruppe Islamischer Staat (IS).

Demnach seien die Autobahnmorde eine Vorübung für den Einsatz im Nahen Osten. Die Gang nenne sich «dschaamat», also «Gruppe» auf Arabisch. Und sie sei auf der Jagd nach «Ungläubigen», schreibt die Regierungszeitung «Rossiiskaja Gaseta». Sie morde «nicht des Geldes wegen».

Wladimir Schirinowski, der Anführer der ultranationalistischen Liberaldemokratischen Partei, sieht wiederum Ukrainer am Werk. «Das ist das Werk professioneller subversiver Elemente aus der Ukraine, die sich an uns rächen wollen», sagt er.

«Ukrainer, Islamisten - das sind sensationsheischende Spuren, die sich so leicht für Propagandazwecke gebrauchen lassen», kommentiert Andrej Soldatow diese Theorien. Soldatow ist der Gründer einer Website, die Sicherheitsorganen auf die Finger schaut.

Verwirrende Erklärungen

Lange verweigerte das Ermittlungskomitee, das direkt an Putin berichtet, jegliche Stellungnahme. Nach den Festnahmen gab es nun eine erste Erklärung ab. Demnach handelt die Bande aus Profitgier: «Die Gangmitglieder stehlen das Geld ihrer Opfer», heisst es in der Erklärung. «Die Hypothese, dass die Bande das Computerspiel GTA nachahme, wurde nicht belegt.»

Nach Angaben der Ermittler mietete einer der Anführer ein Haus von einem wichtigen Mitarbeiter im Büro des Generalstaatsanwaltes. Dort sollen grosse Mengen Waffen und Munition gelagert worden sein.

Viele Beobachter vermuten, dass die Behörden die Falschen festgenommen haben oder nicht die ganze Wahrheit sagen. Die Erklärungen der Ermittler seien verwirrend, sagt der Journalist Sergej Kanew, der für die oppositionelle Zeitung «Nowaja Gaseta» über die Bande berichtet.

«Zunächst hatte es geheissen, die Banditen hätten das Hab und Gut der Opfer liegen gelassen», sagt der Reporter. Dies spreche gegen Profitgier als Motiv. «Ich glaube, dass die GTA-Bande immer noch frei herumläuft. Leute, seid wachsam!»

(bert/sda)

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Watering‑Hole‑Angriffe im Nahen Osten.
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