Mörgeli übt Kritik an Zürcher Staatsanwalt

Mörgeli wirft Zürcher Oberstaatsanwalt Verfehlungen vor

publiziert: Montag, 26. Mrz 2012 / 12:30 Uhr / aktualisiert: Montag, 26. Mrz 2012 / 17:42 Uhr
Christoph Mörgeli erwartet eine Reaktion «in den nächsten Tagen».
Christoph Mörgeli erwartet eine Reaktion «in den nächsten Tagen».

Zürich - Der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli und der Zürcher Oberstaatsanwalt Martin Bürgisser liefern sich ein Briefduell. Der Politiker wirft dem Juristen im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen Christoph Blocher Verfehlungen vor. Der Angegriffene verwahrt sich dagegen.

7 Meldungen im Zusammenhang
Am Wochenende hatte Mörgeli einen offenen Brief veröffentlicht. Informiert worden war er von Stammgästen eines Lokals in Bülach ZH. Bürgisser bestätigte in seiner Antwort, dass er am fraglichen Abend mit zwei Kollegen in jenem Lokal eingekehrt sei. Am Nebentisch seien zwei Männer gesessen.

Laut Mörgeli hat Bürgisser am Freitagabend in jenem Lokal lauthals - also öffentlich - seinen Kollegen Interna zum Verfahren erzählt. Er sei zudem über Blocher, die SVP und ihn, Mörgeli, hergezogen. Damit habe er sich der Amtsgeheimnisverletzung und der üblen Nachrede schuldig gemacht.

Unter anderem habe Bürgisser kritisiert, dass Blocher "nicht die Grösse habe, freiwillig auf seine Immunität zu verzichten". Dabei sei ein Verzicht gar nicht möglich, erklärte Mörgeli am Montag der Nachrichtenagentur sda: Immunität gelte "nicht von Fall zu Fall".

Vor allem aber - und das sei das Erschreckende, sagte Mörgeli - hätten Bürgissers Äusserungen klar gemacht, dass das Strafverfahren gegen Blocher "ausschliesslich politisch motiviert" sei. Sollte der Oberstaatsanwalt nicht "eine genügende Erklärung" für das Vorgefallene liefern, so werde er Anzeige gegen ihn erstatten.

"Nichts, was nicht schon in den Medien war"

Am Montagmittag schaltete die Oberstaatsanwaltschaft eine Entgegnung Bürgissers auf ihrer Website auf. Darin macht er klar, dass gar nicht er das Verfahren gegen Blocher leitet. Und er verwahrt sich gegen die Vorwürfe Mörgelis.

Bürgisser bestreitet nicht, am fraglichen Abend in jenem Lokal über das Thema Nationalbank gesprochen zu haben. Er habe aber keinerlei Fakten erwähnt, die nicht bereits in den Medien veröffentlicht gewesen seien - von Amtsgeheimnisverletzung könne also keine Rede sein. Er habe auch nichts gesagt, was unter "üble Nachrede" fallen würde.

Äusserungen, welche die angebliche politische Motivierung des Verfahrens belegen würden, weist Bürgisser entschieden zurück. Laut Mörgeli hatte er im Lokal erklärt, wenn Blocher stürze würde die gesamte SVP zusammenbrechen und auch Christoph Mörgeli sei erledigt. Dies "entspricht absolut nicht meiner Ausdrucksweise und wäre auch Unsinn", schreibt Bürgisser.

Der Oberstaatsanwalt bedauert in seinem Schreiben seine offenbar fehlende Sensibilität in der Angelegenheit. Ebenso aber bedaure er es, dass Mörgeli direkt an die Medien gelangt sei, anstatt ihn zuerst zu kontaktieren.

 

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 6 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Lausanne - Der Zürcher Oberstaatsanwalt Martin Bürgisser wird sich für seine ... mehr lesen
Auf die Erhebung von Gerichtskosten zu Lasten von Mörgeli hat das Gericht verzichtet. (Archivbild)
 
Nebelspalter Der für seinen Sanftmut und seine ... mehr lesen 1
Zürich - SVP-Nationalrat Christoph ... mehr lesen 4
Christoph Mörgeli: Die Beschwerde laute auf «Verfehlungen im Amt».
Das Zürcher Obergericht geht nun der Beschwerde auf den Grund.
Zürich - Die neu geschaffene Immunitätskommission des Nationalrats trifft sich am Mittwoch zur ersten ordentlichen Sitzung. Und schon hat sie einen brisanten Fall auf der Traktandenliste. ... mehr lesen
Bern - Der Zürcher ... mehr lesen 1
Christoph Blocher habe von der Hausdurchsuchung nichts gewusst.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Heinz Brand, Präsident der nationalrätlichen Immunitätskommission.
Zürich - Es liegt nun an der Zürcher Staatsanwaltschaft, wann und ob die Immunität von Nationalrat Christoph Blocher aufgehoben werden kann: Sie muss ein Gesuch bei den Parlamentskommissionen ... mehr lesen 7
Zürich - Der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Blocher beruft sich angesichts des gegen ihn eröffneten Strafverfahrens auf die ... mehr lesen 6
Ob die Immunität aufgehoben wird oder nicht, entscheiden die zuständigen Parlamentskommissionen.
Neuer SVP bzw. Blocher Feind Nr. 1
Bürgisser. Staatsanwalt.

Sobald solche tätig werden gegen Blocher oder etwas das seinen Schutz geniesst, werden diese abgeschossen. Alles schon passiert.

Mörgeli ist der Executor von Blocher, schon immer.

Gefährliche Leute sind das.

Damit soll abgelenkt werden und die Staatsanwaltschaft diskreditiert.

Blocher ist JEDES Mittel recht um seine Machenschaften zu schützen und verdecken.

Wacht endlich auf Leute und erkennt die Wahrheit.
Blocher einsperren
Verbrecher gehören in den Bau.
Also los Herr Blocher, ab hinter die schwedischen Gradienen.
Spione
Die SVP wird zur Stasi. Spitzel, Spione, Verräter.
Trau keinem von diesen.
Kindergarten für Grossverdiener . . .
. . ., haben denn all diese wichtigen Leute keine anderen Aufgaben, als sich gegenseitig vor Gericht zu ziehen? Derweil sich kostenintensive Staatsanwaltschaften an diesen politischen Machtspielen beteiligen bleiben leider echte und dringende Verfahren in den Amtsstuben liegen.
Zustände wie in... Zürich!
Ein OSA, der im Pub verkehrt??!

Und sich dort lautstark über Angeklagte in laufenden Verfahren herlässt?

Zustände wie in Zürich! Oder Napoli.
Bekannt!
Einschüchterungsversuche, Drohungen und Verleumdungen durch die Staatsanwaltschaften gegen unbescholtene arbeitende CH-Bürger sind nichts neues. Ganz gefährlich wird es allerdings erst, wenn wie im Kt. TG, Straftatenopfer durch von der Staatsanwaltschaft angeheuerte kriminelle Schläger, auf offener Strasse überfallen und verletzt werden. Unhaltbare Zustände sind das in der Tat.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf Geschlechterdarstellungen oft veraltet.
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf ...
Bund, Kantone und Wirtschaft in der Pflicht  Bern, 25.05.2023 - Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF richtet Empfehlungen an Bund, Kantone und Wirtschaft. Denn: Obwohl die Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz vorankommt, verdienen junge Frauen bereits beim Berufseinstieg weniger als junge Männer und leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit. Um tatsächliche Gleichstellung zu erreichen, brauche es Massnahmen im Bildungsbereich. mehr lesen 
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen  
Verbände Sie möchten gerne ein Gewerbe in der Schweiz anmelden? Hier erfahren Sie alles, was Sie dazu wissen müssen. Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen und welche Schritte sind nötig? In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema «Gewerbeanmeldung in der Schweiz». Wir begleiten Sie Schritt für Schritt bei Ihrem Vorhaben, damit die Anmeldung des Gewerbes problemlos gelingt. mehr lesen  
Bern - Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat entschieden, Swisscom die Konzession für die Grundversorgung für den Zeitraum ab 2024 bis Ende ... mehr lesen  
Der Kunde kann grundsätzlich zwischen einer Download- und Uploadgeschwindigkeit von 10 Mbit/s beziehungsweise 1 Mbit/s und dem neuen Internetzugang mit 80 bzw. 8 Mbit/s wählen.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
St. Gallen 10°C 21°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 11°C 23°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 11°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 12°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Lugano 16°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten