Affäre Mörgeli

Mörgeli zeigt drei «Rundschau»-Journalisten an

publiziert: Sonntag, 11. Mai 2014 / 12:42 Uhr
SVP-Nationalrat und Titularprofessor Christoph Mörgeli wirft den «Rundschau»-Machern Ehrverletzung, üble Nachrede und Verleumdung vor.
SVP-Nationalrat und Titularprofessor Christoph Mörgeli wirft den «Rundschau»-Machern Ehrverletzung, üble Nachrede und Verleumdung vor.

Zürich - SVP-Nationalrat und Titularprofessor Christoph Mörgeli wehrt sich weiter gegen einen Beitrag der «Rundschau» über seine Arbeit als Doktorvater. Er hat Anzeige gegen Redaktionsleiter Mario Poletti, Moderator Sandro Brotz und Redaktor Marc Meschenmoser eingereicht.

10 Meldungen im Zusammenhang
Mörgeli wirft den «Rundschau»-Machern Ehrverletzung, üble Nachrede und Verleumdung vor. Er bestätigte eine Meldung des «SonntagsBlick». Die «Rundschau» hatte im Frühling 2013 kritisch über die Art und Weise berichtet, wie am Medizinhistorischen Institut der Universität Zürich Dissertationen betreut und angenommen wurden.

Es gehe insgesamt um fünf Falschaussagen, sagte Mörgeli. Am schwerwiegendsten sei, dass die «Rundschau» zwei Hauptzeugen zitiert habe, die gar nicht bei ihm promoviert hätten.

Mörgeli verlangt gerichtliche Klärung

SRF-Direktor Ruedi Matter habe dies nicht klären wollen und auch die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) nicht, sagte Mörgeli der Nachrichtenagentur sda. Daher habe er jetzt Anzeige eingereicht.

Mörgeli hatte im vergangenen Juli von Matter verlangt, eine disziplinarisch-aufsichtsrechtliche Untersuchung gegen die Verantwortlichen der «Rundschau» einzuleiten. Er hatte Dokumente vorgelegt, die belegen sollten, dass die «Rundschau» unsauber gearbeitet habe. Redaktionsleiter Mario Poletti hatte den Vorwurf als «geradezu grotesk» zurückgewiesen.

Die UBI hatte im Dezember drei Beschwerden von Mörgeli mit 8 zu 0 Stimmen abgewiesen. Das Schweizer Fernsehen SRF habe mit den Beiträgen über Mörgelis Rolle als Doktorvater das Programmrecht nicht verletzt, befand die UBI. Dabei ging es um zwei Sendungen der «Rundschau» und einen Beitrag in «10vor10» im März und April 2013.

In seinen Beschwerden hatte Mörgeli gerügt, dass die Beiträge seine berufliche Integrität herabgewürdigt und falsche Informationen vermittelt hätten. Die UBI dagegen stellte fest, dass Mörgeli in der Sendung «seine Sicht der Dinge ausgiebig darstellen konnte». Den UBI-Entscheid hat Mörgeli ans Bundesgericht weitergezogen.

Mangelnde Qualität und Betreuung

Nachdem die «Rundschau» Zweifel an der Qualität der von Mörgeli betreuten Doktorarbeiten erhoben hatte, liess die Universität Zürich eine repräsentative Zahl medizinhistorischer Dissertationen von internationalen Experten prüfen.

Diese kamen zum Schluss, dass Mörgeli zusammen mit seinem einstigen Chef Beat Rüttimann häufig mangelhafte Dissertationen abgesegnet hatte. Die schlechte Qualität führten die Experten auf eine unzureichende Betreuung der Doktorierenden zurück.

(asu/sda)

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So sind sie halt, die Leberwürste und die Päpste
Eine Majestät ist beleidigt, jetzt wird die ganze verhasste Justiz in Gang gesetzt und noch mehr Steuergeld zum Kämi usegefeegt, als diese ganze Sache wert ist.
Einem Titularprofessor und heilgen SVP Grande wurde wegen mangelnder Leistung gekündigt, welch ein Skandalosum, welch ein Affront!!!!
Wo sich andere vor Scham verkriechen würden, spielt unser Grossmaul und Chefbeleidiger selbst die beleidigte Leberwust und beklagt die halbe Welt, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Das erinnert mich doch sehr an den spanischen Papst Benedikt XIII, dem in Konstanz auch "geküdigt" wurde, sich daraufhin nach Valencia zurückzog und die halbe Christenheit exkommunisierte. Es kümmerte jedoch niemanden mehr!
Ohne die Presse wäre der "Titularproffessor" doch schon völlig vergessen! Soll doch froh um die "linke" Presse, die ihm - so unbefangen wie dumm - immer wieder auf den Leim geht! Durch Leistung ist unsere beleidigte Leberwurst ja noch nie aufgefallen.
Forum schreibende Intelligenz?
Wenn nur ein Teil stimmt, was man in der Presse mitbekommt (nicht nur im linken Tages Anzeiger), müsste man die ganze Führungséquipe der Uni Zürich, samt zuständiger Regierungsrätin Aeppli zum Teufel jagen! Und Marina: Kennen Sie den Unterschied zwischen beleidigen und betrügen? Bin mir da nicht sicher. Einfach aus Antipatie gegen eine Person einen solchen Stuss zu schreiben, ich weiss nicht!?
Mörgeli zeigt an !
weshalb nicht sich selbst, er, der ohne weiteres andere beleidigt, wüst über sie spricht, angreift? ist dies nicht ein eigen-goal ? ist es für ihn nicht peinlich, zu demonstrieren, wie er denkt, ist ? zeigt dies eine professionale intelligenz ?
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